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Schweizer Pensionskassen erzielen im ersten Halbjahr eine zufriedenstellende Rendite

Dienstag, 15.07.2014

Schweizer Vorsorgeeinrichtungen haben im ersten Halbjahr 2014 mit kumulierten 3,9% ein sehr gutes Halbzeitresultat erzielt, wenngleich die Anlagerendite im Juni eher mager ausfiel. Es gilt nun, die Partie erfolgreich zu beenden.

Schweizer Pensionskassen haben im Juni 2014 eine Anlagerendite von etwa 0,3% erzielt. Am besten schnitten grössere Vorsorgewerke mit einem Vermögen von über einer Milliarde Franken ab; sie erzielten eine Rendite von 0,34%. Kleine Pensionskassen mit einem Vermögen unter 300 Millionen Franken erreichten noch 0,28% Rendite, während mittlere Kassen gerade noch auf 0,25% Rendite kamen.

Schweizer Aktienmarkt schlug im Juni negativ zu Buche

Die magere Monatsrendite war unter anderem von der negativen Performance des Schweizer Aktienmarkts geprägt. Während ausländische Aktien noch mit 1,20% performten, lagen Schweizer Aktien mit 1,14% im Minus. Mit -0,54% schnitten auch Hedge Funds im Juni negativ ab.

Bei Obligationen in Fremdwährungen resultierte eine Nullrunde, weil kleinen Zinserhöhungen bei den US-Dollar-Anleihen kleine Senkungen bei den Euro-Obligationen gegenüberstanden, wie die UBS erklärt. An den ausländischen Börsen sei das Bild indes gemischt gewesen: Wall Street sei positiv in Schweizerfranken gewesen, London und Frankfurt dagegen negativ; zum positiven Monatsergebnis hätten somit die Schwellenländer beigetragen. Schweizerfranken Obligationen rentierten im Juni zu 0,26%. Etwas besser sah es bei den Immobilienanlagen aus; sie rentierten zu 0,46%.

Geopolitische Konflikte könnten Weltwirtschaft gefährden

Die US-Notenbank (Fed) deutete trotz des jüngsten Anstiegs der Inflation auf 2,1% keine Dringlichkeit an, ihre sehr expansive Geldpolitik zurückzunehmen. Nach dem Konjunktureinbruch im 1. Quartal erholten sich die US-Daten im 2. Quartal. Die Wirtschaft ist jedoch noch weit von einer Überhitzung entfernt.

In der Eurozone kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) ein Massnahmenpaket an, um dem deflationären Trend zu begegnen. Ein niedrigerer Refinanzierungssatz, ein negativer Einlagenzins und gezielte Liquiditätsspritzen sollen die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen ankurbeln.

Die chinesische Wirtschaft wurde unterdessen durch die Mini-Impulse der Regierung unterstützt. Ein anhaltender Anstieg des Ölpreises infolge der ungelösten Konflikte in Irak, Syrien und auch in der Ukraine wäre eine grosse Gefahr für die Weltwirtschaft.

US- und Eurozone-Aktien übergewichten

Die von der sehr expansiven Geldpolitik angetriebene Erholung des Wirtschaftswachstums in den USA und der Eurozone unterstützt Aktien in beiden Regionen. Zugleich untermauert die aktuelle Kursdynamik die positive Marktprognose der UBS. Sie rechnet damit, dass die US-Gewinne weiter auf ein Wachstum von 8% bis 9% im Jahr 2014 zusteuern.

In der Eurozone sieht sie die Gewinnmargen allmählich anziehen. Insbesondere in zyklischen Sektoren bestünden gute Aussichten, dass die Margen von historisch tiefen Werten aus steigen würden. In beiden Regionen ist die UBS übergewichtet.

Grossbritannien ist dagegen ihr am wenigsten bevorzugter Aktienmarkt. Hier blieben die Gewinne hinter der Entwicklung in anderen Regionen zurück, unter anderem weil die starke Währung den Exporteuren Probleme bereite, wie die UBS schreibt.

Unternehmensanleihen gegenüber Anleihen mit höheren Bonitätsratings bevorzugen

Die Kreditrisikoprämien (Spreads) von Unternehmensanleihen sind laut UBS im letzten Monat erheblich geschrumpft, vor allem bei US-Hochzinsanleihen, deren Spreads ein neues Nachkrisentief von rund 340 Basispunkten erreicht hätten. Mit Gewinnmitnahmen bei diesen Positionen reduziert die UBS ihre Übergewichtung im Hochzinsbereich. Die Fundamentaldaten würden bisher jedoch nicht auf eine baldige Wende im Kreditzyklus und einen damit verbundenen Anstieg der Ausfallraten hindeuten.

Die UBS beurteilt Unternehmensanleihen weiterhin positiv – insbesondere gegenüber Anleihen mit höheren Bonitäts-Ratings. Die Fundamentaldaten von Schwellenländern seien immer noch schwächer als jene der USA oder Europas. Die UBS geht daher zu einer leichten Untergewichtung von Staatsanleihen aus Schwellenländern über, die im bisherigen Verlauf des Jahres 2014 am besten abgeschnitten hätten.

US-Dollar und Pfund sollen gegenüber Euro und Schweizerfranken ansteigen

Unterschiedliche geldpolitische Trends bleiben der wichtigste Faktor für die Währungseinschätzungen der UBS. So habe die EZB neben weiteren Lockerungsmassnahmen kürzlich negative Einlagenzinsen eingeführt, womit sie die erste grosse Zentralbank überhaupt gewesen sei, die diesen Schritt vollzogen habe, wie die UBS anmerkt.

Die US-Notenbank habe das Tempo ihrer Wertpapierkäufe unterdessen reduziert. Damit steuere sie vermutlich auf eine erste Zinserhöhung Mitte 2015 zu. Die Bank of England sei noch weiter vorangeschritten und könne bereits im 4. Quartal 2014 eine erste Zinserhöhung beschliessen. Die UBS rechnet deshalb mit einem weiteren Anstieg des US-Dollars und des Britischen Pfunds gegenüber dem Euro und dem Schweizerfranken.

UBS meidet Rohstoffe als Anlageklasse

Unter den Hedge Funds seien im aktuellen Umfeld der niedrigen Korrelationen, in dem die Aktienkursrenditen zunehmend von unternehmensspezifischen Fundamentaldaten statt von Marktbewegungen bestimmt würden, Equity-Hedge-Strategien attraktiv, wie die UBS erklärt. Für Rohstoffe prognostiziert die UBS negative Gesamtrenditen und eine relativ hohe Volatilität bis zum Ende des Jahres und meidet die Anlageklasse.

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