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Pensionskassen profitierten im November vom Aufwärtstrend an den Kapitalmärkten

Montag, 15.12.2014

Die Kapitalmärkte haben im November ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Schweizer Pensionskassen konnten die Performance für das laufende Jahr somit weiter festigen. 2014 könnte daher ein gutes Jahr für die Pensionskassen werden.

Die Rally an den Kapitalmärkten hat sich im zweitletzten Monat des Jahres 2014 ungebremst fortgesetzt. Die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen haben im November eine Performance von rund 1% erzielt. Schliesst auch der Dezember mit einer guten Marktperformance, könnten die Pensionskassen die höchste Performance der vergangenen fünf Jahre realisieren, wie die UBS in ihrem Pensionskassen-Barometer schreibt.

Kleinere Pensionskassen schnitten besser ab

Am besten mit einer Performance von 1,01% schnitten im November kleinere Pensionskassen mit einem Vermögen von unter 300 Millionen Schweizer Franken ab. Pensionskassen mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken erzielten eine Rendite von durchschnittlich 0,97%, gefolgt von Kassen mit über einer Milliarde Franken Vermögen, deren Performance bei 0,94% lag. Im Schnitt über alle Pensionskassen lag die Rendite bei 0,98%. 

2014 könnte das beste Jahr seit fünf Jahren werden

Obwohl die «gefühlte» Kapitalmarktentwicklung 2014 vielen Beobachtern durchzogen erscheint, sind die Schweizer Pensionskassen auf dem besten Weg, mit prognostizierten 7% Rendite über das ganze Jahr die höchste oder zumindest die zweithöchste Performance der letzten fünf Jahre zu schreiben.

Aktien Schweiz rentierten besonders gut

Am kurzen Ende der Zinskurven scheint das Zinssenkungspotenzial definitiv ausgeschöpft zu sein. Am langen Ende dagegen reduzierten sich die Sätze allerdings noch einmal um 10 bis 20 Basispunkte, wie die UBS schreibt. Neben den Anleihenmärkten (Schweizerfranken Obligationen +0,83%; Fremdwährungsobligationen +0,37%) beflügelte dies auch die Aktien- und Immobilienmärkte. Aktien Schweiz rentierten im November zu +3,38%, Aktien Ausland zu +1,56%. Immobilienanlagen zeigten im November eine Performance von +0,24%. 

Auch die Hedge Funds (+0,33%) vermochten respektable Resultate zu liefern. Der US-Dollar festigte sich weiter gegenüber allen Hauptwährungen und unterstützte damit die positiven Beiträge internationaler Anlagen. Der Euro hat begonnen, an der von der SNB gesetzten Limite zu kratzen.

Die Weltregionen entwickeln sich unterschiedlich

Während sich die Finanzmärkte grösstenteils von ihrer Schwäche im Oktober erholt haben, zeigen die globalen Konjunkturdaten weiter abweichende Entwicklungen, wie die UBS festhält. Die US-Wirtschaft bleibt das globale Kraftzentrum: Im 3. Quartal 2014 stieg das Wirtschaftswachstum (BIP) annualisiert um 3,9%. Dies dürfte es der US-Notenbank (Fed) erlauben, ihre Geldpolitik in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 allmählich zu straffen.

Die Eurozone hat indes Mühe, positive Wachstumsraten zu halten, und die Europäische Zentralbank (EZB) kämpft mit mehr Lockerungsmassnahmen gegen die Deflationsgefahr an.

In China dürfte sich das Wachstum bis in das nächste Jahr hinein weiter abschwächen und die Regierung zu weiteren Lockerungsmassnahmen zwingen.

US-Aktien bergen noch Potenzial

Die Aktienmärkte haben sich im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls unterschiedlich entwickelt. US-Aktien erzielten seit Anfang des Jahres Gesamtrenditen von über 12%. Die UBS hält eine übergewichtete Position, da die wichtigsten Treiber – insbesondere der solide wirtschaftliche Hintergrund und das Gewinnwachstum von rund 9% pro Jahr – in den kommenden Monaten weiterbestehen dürften. Britische Unternehmen werden dagegen durch das starke Pfund behindert, während die Gewinne von Schwellenländerunternehmen durch das nachlassende Wirtschaftswachstum und sinkende Rohstoffpreise belastet werden. Die UBS ist in beiden Regionen untergewichtet.

Schweizer Aktien sollten laut UBS von einem relativ geringen Gewicht in Energie-Unternehmen, dem grossen Anteil an US-Exporten sowie tiefen Zinsen im Vergleich zu attraktiven Dividenden profitieren.

Unternehmensanleihen zeigen attraktivere Renditen als Staatsanleihen

Die Aussicht auf weitere Wertpapierkäufe der EZB drückte die Anleihenrenditen in der Eurozone auf neue Allzeittiefs. 10-jährige deutsche Bundesanleihen rentieren derzeit nur noch 0,75%. In erstklassigen Anleihen ist die UBS untergewichtet. Im festverzinslichen Bereich erwartet sie von Unternehmensanleihen attraktivere Renditen.

Trotz der Verengung der Spreads im letzten Monat, insbesondere in Europa, ist die zusätzliche Rendite von Investment-Grade-Anleihen vor dem Hintergrund der niedrigen Ausfallquoten und der soliden Kreditqualität laut UBS immer noch attraktiv. High-Yield-Anleihen litten ihrer Meinung nach zuletzt übermässig unter dem Fall des Ölpreises. Unternehmensanleihen aus Schwellenländern beurteilt sie angesichts des schwierigen fundamentalen Umfelds weniger optimistisch.

Dollar besser als Euro, Pfund und Kanadischer Dollar besser als Franken

Für die Devisenmärkte bleiben die weltweiten Abweichungen ebenfalls ein wichtiger Treiber, ist die UBS überzeugt. In Nordamerika und Grossbritannien ist der Konjunkturzyklus weiter fortgeschritten als in der Eurozone. Diese Regionen weisen höhere Wachstums- und Inflationsraten sowie eine niedrigere Arbeitslosenquote auf.

Der US-Dollar, der kanadische Dollar und das britische Pfund sollten von diesem Hintergrund profitieren, der es ihren Zentralbanken ermöglichen dürfte, die Leitzinsen 2015 anzuheben. Am anderen Ende des Spektrums dürften der Euro und der Schweizer Franken abwerten, da die EZB entschlossen ist, ihre Bilanz auszuweiten. Der Schweizer Franken bleibt weiterhin an den Euro gebunden und hat beim aktuellen Niveau praktisch kein Aufwärtspotenzial gegenüber der europäischen Einheitswährung.

Die UBS hält Übergewichtungen im USD zum EUR, im GBP zum CHF und im CAD gegenüber dem CHF.

Energiepreise dürften sich erholen – Gold und Getreide abwärts tendieren

Rohöl rückte in letzter Zeit in den Mittelpunkt, da der Ölpreis seit Juni um fast 40% gefallen ist – der stärkste Rückgang seit der globalen Finanzkrise. Die UBS erwartet, dass sich der Ölpreis in zwölf Monaten bei USD 80 je Fass (Sorte Brent) stabilisiert.

Die Volatilität in diesem Jahr bestätigt ihre Entscheidung, kein strategisches Rohstoffengagement zu halten. Die Aussichten sind weiterhin unterschiedlich. Während sich die Energiepreise erholen dürften, erkennen wir weitere Abwärtsrisiken für Gold und Getreide. Industriemetalle dürften seitwärts tendieren.

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