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Pensionskassen erzielten im Juni wieder bessere Renditen

Donnerstag, 12.07.2012

Die Performance der Aktienbörsen war im Juni 2012 wieder besser. Das hat sich in erfreulicheren Renditen bei den schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen niedergeschlagen. Der Ausblick aber ist verhalten.

Die gute Kursentwicklung an den Aktienbörsen im Juni 2012 verhalf den Pensionskassen zu ansehnlichen Renditen, wie das UBS Pensionskassen-Barometer zeigt. Dabei erzielten kleinere Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von unter 300 Millionen Franken mit durchschnittlich 0,76% die besten Renditen, gefolgt von Pensionskassen mit 300 Millionen bis zu einer Milliarde Franken Vermögen (+0,68%) und Kassen mit über einer Milliarde Franken Vermögen (+0,64%). Die Analysten der UBS führen dies auf etwas geringere Fremdwährungsexpositionen bei den kleineren Kassen im Peer-Gruppen-Vergleich zurück.

Entwarnung wird nicht gegeben

Die positive Entwicklung des laufenden Jahres vermöge aber nicht darüber hinwegzutäuschen, dass unter längerfristiger Optik noch keine Entwarnung gegeben werden könne, so die Analysten weiter. Die Gesamtperformance aller Vorsorgeeinrichtungen belaufe sich seit 2006 auf 3,4% (kleine 2,3%, mittlere 3,7%, grosse 5,2%). Das entspreche mageren 0,5% pro Jahr (kleine 0,3%, mittlere 0,6%, grosse 0,8%).

Aktien Schweiz haben am besten rentiert

Besonders gut haben im Juni mit +3,12% Aktien Schweiz rentiert. Aktien Ausland erzielten +1,99% Rendite. Dies lag gemäss UBS an der stärksten Halbjahresrallye an den Aktienbörsen in diesem Jahrzehnt. Enttäuscht haben dagegen Hedge Funds mit -2,22% Performance, was teilweise mit der Entwicklung der Rohstoffpreise zusammenhänge, gefolgt von Fremdwährungsobligationen (-1,38%) und Schweizerfrankenobligationen (-0,17%). Daran war laut UBS eine leichte Zinsversteifung schuld. Verhältnismässig schwach war auch die Performance von Immobilienanlagen, die zu 0,36% rentierten. UBS spricht hier allerdings von «gewohnt stabilen Erträgen».

Ausblick für die kommenden Monate ist verhalten

Wie UBS schreibt, habe sich mit der erfolgreichen Regierungsbildung in Griechenland nach den Wahlen am 17. Juni das Risiko verringert, dass Griechenland bald aus der Eurozone aussteigen werde. Die Euro-Schuldenkrise dauere allerdings an, und in Spanien und Italien seien weitere Reformen und Konsolidierungsbemühungen nötig. In den USA hätten sich die Konjunkturdaten jüngst abgeschwächt, lägen jedoch weiterhin im Rahmen der Prognose eines moderaten Wachstums von rund 2% für 2012. Die US Notenbank Fed verlängere ihre «Operation Twist» bis zum Ende des Jahres und sei bereit, mehr zu tun, wenn sich die Wirtschaftslage markant verschlechtern würde.

In China zeichne sich bei den Konjunkturdaten eine Stabilisierung ab, und die Inflation bleibe niedrig. Die Ökonomen der UBS erwarten, dass die chinesische Wirtschaft im 2. Halbjahr 2012 allmählich wieder an Schwung gewinnt.

Renditen von Staatsanleihen bleiben ausserordentlich niedrig

Die Renditen von erstklassigen Staatsanleihen blieben infolge der extrem expansiven Geldpolitik und der anhaltenden Besorgnis der Anleger über das globale Wachstum weiterhin ausserordentlich niedrig. Zwar geht die UBS davon aus, dass die Renditen auf kurze Sicht nur sehr zaghaft steigen, rechnet jedoch mit besseren Anlagechancen in anderen Fixed-Income-Segmenten.

US-Hochzinsanleihen blieben aufgrund ihrer attraktiven Bewertungen und der günstigen Ausfallprognose ihre bevorzugte Anlageklasse. Auch ihre Empfehlung zur Übergewichtung von Investment-Grade- und Schwellenmarkt-Anleihen behalte sie bei.

Keine weitere Rallye für Aktien?

Trotz ihres relativ positiven Ausblicks für das Wirtschaftswachstum in den USA und in China beurteilt die UBS globale Aktien infolge der anhaltenden Probleme in der Eurozone als «neutral». US-Unternehmen sind ihrer Meinung nach aber besser positioniert als die europäische Konkurrenz, weshalb die UBS an ihrer Vorliebe für US-Aktien festhält. Die US-Gewinne seien relativ robust, und die Erholung der Binnenwirtschaft stütze die Umsatzentwicklung, wie die UBS schreibt.

In Aktien aus Schwellenmärkten (EM) bleibe sie weiterhin leicht übergewichtet, da die Bewertungen attraktiv seien und die UBS mit einer Beschleunigung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte rechnet. Kurzfristig bleibe die mögliche Schwäche der Schwellenländerwährungen aber ein Risikofaktor.

Euro bleibt schwach

Angesichts der anhaltenden Probleme der Eurozone zieht die UBS den US-Dollar dem Euro weiterhin vor. Der kanadische Dollar gehöre wegen seiner relativ guten Wachstumsdynamik, einer möglichen Zinserhöhung und relativ hohen kurzfristigen Zinsen ebenfalls zu ihren Favoriten, wie die UBS erklärt.

Rohstoffe erleiden weitere Preisschwäche

Die UBS vermeidet ein breites Rohstoffengagement, da sie mit einer weiteren Preisschwäche rechnet. Die schlimmste Etappe des Ölpreiszerfalls liege wohl zwar hinter uns, doch sieht die Bank auf kurze Sicht keinen Grund für höhere Preise, während die Positionen durch Rollkosten belastet würden.

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