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Mit 3a-Lösungen lässt sich je nach Anbieter trotz Zinsflaute Geld sparen

Donnerstag, 29.12.2016

Wer mit der Säule 3a vorsorgen und finanziell profitieren will, sollte die Konditionen der jeweiligen Anbieter vergleichen. Der Unterschied macht über längere Zeit Tausende von Franken aus. Eine attraktive Alternative liefern Vorsorgefonds.

Die Zinssätze auf Säule-3a und Freizügigkeitskonten sind so tief wie noch nie. So liegen die Zinssätze in der Säule 3a zurzeit bei durchschnittlich 0.49% pro Jahr, wie der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch eruiert hat. «Das ist ein neues historisches Zinstief», sagt deren Geschäftsführer Benjamin Manz. Ein Ende des Zinstiefs scheint nicht in Sicht. Zum Vergleich: Im Juni 2014 lagen die 3a-Zinssätze noch bei durchschnittlich 1.4%, im Dezember 2015 bei 0.67%. Der einzige Trost: Negativzinsen wie teilweise auf Sparkonten von Banken sind nicht zu erwarten, ist Felix Oeschger, Analyst bei moneyland.ch, überzeugt.

Zinsunterschiede in der dritten Säule sind gross

Trotz des tiefen Zinsniveaus variieren die Angebote sehr stark, wie die Auswertung von 93 Schweizer 3a-Sparkonten-Anbietern ergeben hat. Die Bandbreite reicht von 0% bis 1% pro Jahr. Je nach Vorsorgebetrag kann eine solche Zinsdifferenz über die Jahre Tausende von Franken ausmachen, wie Oeschger betont. «Wer beispielsweise mit einem Vorsorgebetrag von 20'000 Franken startet und jährlich 5‘000 Franken in die Säule 3a einzahlt, hat mit dem besten Zinssatz nach fünf Jahren über 1‘500 Franken mehr auf dem Konto als mit dem schlechtesten Zinssatz. Nach zehn Jahren macht die Differenz bereits mehr als 4‘400 Franken aus», rechnet Oeschger vor.

Am meisten Zins offerieren gemäss moneyland.ch die Caisse d’Epargne de Cossonay mit 1% (allerdings nur für Kunden des Kantons Waadt), die Tessiner Kantonalbank mit 0.825% (allerdings nur für Kunden mit einem Privatkonto Prima bei der Bank) sowie die Crédit Agricole Financements Suisse mit 0.7% pro Jahr. Überdurchschnittlich sind die Verzinsungen auch bei der WIR Bank (0.65%), der Neuen Aargauer Bank (0.6%), der Cornèr Bank (0.6%) und der Credit Suisse (0.55%). Etwas tiefer ist der Zinssatz bei der UBS mit 0.5%, während die PostFinance (ab 2017) nur unterdurchschnittliche 0.3% offeriert.

Freizügigkeitskonten liefern kaum noch Rendite

Die Lage auf Freizügigkeitskonten ist noch bitterer; so beträgt der Zins dort im Schnitt noch 0.2%. Die Bandbreite reicht von 0% (Liberty) bis 0.5% (Caisse d’Epargne de Cossonay für Kunden mit Wohnsitz im Kanton Waadt). Das Angebot der Grossbanken Credit Suisse und UBS, die beide je 0.2% offerieren, entspricht dem Durchschnitt. Bei anderen grossen Instituten wie der PostFinance und der Zürcher Kantonalbank gibt es hingegen nur noch je 0.05%.

Säule 3a ist dennoch lohnenswert

Vorsorgesparen mit der Säule 3a lohnt sich trotz der tiefen Zinsen aber weiterhin. Das liegt vor allem an der damit verbundenen Steuerersparnis, da der einbezahlte Betrag bei den Steuern in Abzug gebracht werden kann. «Je nach der Höhe des einbezahlten Betrags und des Einkommens kann die Steuerersparnis durchaus mehr als 1000 Franken betragen», so Oeschger.

Der Höchstbetrag für Personen, die einer Pensionskasse angehören, liegt für das Jahr 2017 bei 6‘768 Franken. Personen, die keiner Pensionskasse angeschlossen sind, etwa Selbständigerwerbende, können bis zu 20% des Einkommens – höchstens aber 33‘840 Franken – in die Säule 3a einzahlen.

Vorsorgefonds sind eine attraktive Alternative

Eine Alternative zum Zinssparen bieten Vorsorgefonds. Damit können Vorsorgesparer unter anderem in Aktien und Obligationen investieren. Sie sollten sich allerdings der Kosten und erhöhten Risiken bewusst sein: «Es kann durchaus sein, dass Vorsorgefonds je nach wirtschaftlicher Lage und Portfolio-Zusammensetzung über Jahre im Minus liegen», mahnt Benjamin Manz. Wichtig ist deshalb eine langfristige Anlageperspektive.

Kunden können von innovativen Lösungen profitieren

Ein interessantes Angebot findet sich etwa auf der unabhängigen Vorsorgeplattform Liberty. Mit ihrer 3a Vorsorgestiftung und einem Anlageuniversum von rund 50 Fonds in der dritten Säule bietet Liberty attraktive Möglichkeiten, um Vorsorgeguthaben gewinnbringend anzulegen. Sie arbeitet dazu mit verschiedenen Banken, Fondsanbietern und Anlagestiftungen zusammen.

Mit ihrem Produkt BVG Fund Invest bietet Liberty als einzige 3a Vorsorgestiftung der Schweiz bereits ab einem Guthaben von 1 Franken grundsätzlich alle in der Schweiz zur Verfügung stehenden BVG konformen Anlagefonds an. Der Kunde kann sich damit sein Portfolio mit bis zu 5 BVG-konformen Anlagefonds selbst zusammenstellen.

Wer über ein Vorsorgeguthaben von mehr als 250‘000 Franken verfügt, kann mit Multi Fund Invest auch seine Anlageentscheide selbst bestimmen. Dem Kunden stehen mit diesem Produkt grundsätzlich alle kollektiven Kapitalanlagen zur Verfügung, die der Aufsicht der FINMA unterstehen oder die von ihr in der Schweiz zum Vertrieb zugelassen oder von schweizerischen Anlagestiftungen aufgelegt worden sind. Wo immer möglich dürfen hier institutionelle Anlageprodukte eingesetzt werden. Diese sind in der Regel um einiges vorteilhafter als die Anlageprodukte, die sich an Privatkunden richten.

Kosten vergleichen hilft Geld zu sparen

Anleger sollten vor der Wahl eines Vorsorgefonds allerdings die Kosten vergleichen. So etwa die Total Expense Ratio (TER) oder Gesamtkostenquote, die Aufschluss darüber gibt, welche Kosten bei einem Investmentfonds jährlich zusätzlich zum Ausgabeaufschlag anfallen. Das Vergleichs-Tool Compare Invest bietet Anlegern die Möglichkeit, Performance und Kosten zu vergleichen.

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