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Kapitalanlagen von Schweizer Pensionskassen haben im Februar erneut schlechter rentiert

Freitag, 15.03.2013

Die Anlagerenditen von Vorsorgeeinrichtungen sind im Februar auf durchschnittlich 0,8% gesunken, verglichen mit 1,4% im Januar. Aktien haben zwar gut rentiert. Obligationen jedoch nur wenig und Immobilienanlagen kaum noch.

Die «lauten» Aktienmärkte haben die «leisen» Erschütterungen bei den schweizerischen Immobilienfonds etwas übertönt, hält die UBS in ihrem aktuellen Pensionskassen-Barometer fest. Dies hat dazu geführt, dass die Vermögen von Schweizer Pensionskassen im Februar 2013 durchschnittlich nur noch zu 0,8% rentierten. Somit konnten die Pensionskassen auch im zweiten Monat dieses Jahres nicht mehr an die Performance vom vergangenen Jahr anknüpfen. Diese betrug auf Jahresbasis 7,0%.

Kleinere Kassen rentierten kaum besser als grosse

Die Grösse der Vermögen wirkte sich dieses Mal nur gering auf die Rendite aus. Während Pensionskassen mit einem Vermögen von unter 300 Millionen Franken eine Rendite von 0,82% erzielten, lag sie bei Kassen mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und 1 Milliarde Franken bei 0,83%. Kassen mit mehr als einer Milliarde Franken Vermögen erzielten 0,84% Rendite.

Immobilienanlagen haben schlecht rentiert

Grund für diese Performance waren laut UBS die aufkeimenden Zinsängste und der inländische Immobilienmarkt, der zu Korrekturen neigt. Nach einem stärkeren Anstieg im Januar habe sich die Bewegung bei den Zinsen zwar wieder etwas beruhigt. Die Währungen seien zudem weitgehend stabil geblieben, was sich in der Rendite der Vermögensklassen Obligationen CHF (+0,52%) und Fremdwährungen (+1,11%) widerspiegle. Immobilienanlagen rentierten dagegen nur zu 0,08%.

Inländische Aktien zeigten eine eindrückliche Performance. Allerdings habe sich die häufig bei Schweizer Pensionskassen beobachtete Untergewichtung des amerikanischen und japanischen Aktienmarkts zugunsten des wegen eines «Home Bias» im weiteren Sinne auch psychologisch näherliegenden europäischen Markts einmal mehr nicht ausbezahlt, wie die UBS erklärt. Die Performance von Hedge Funds betrug 1,68%.

Globale Wirtschaft soll dieses Jahr stärker wachsen

Die UBS rechnet für 2013 mit einem stärkeren globalen Wachstumstrend als im letzten Jahr. In den USA würden die steigenden Hauspreise und das anhaltende Beschäftigungswachstum den Privatkonsum unterstützen. Ausserdem rechnet die UBS mit einem weiteren Haushaltskompromiss in letzter Minute und mit einem Wachstum des US-amerikanischen Bruttoinlandprodukts (BIP) von rund 2%.

Die Wirtschaft der Eurozone werde aber wohl weiter hinterherhinken. Zudem zeigten die jüngsten Daten grosse regionale Unterschiede. Während sich das Geschäftsklima in Deutschland verbessert habe, blieben die Aussichten für die französische Wirtschaft schwach, weil die fiskalische Straffung noch nicht so weit fortgeschritten sei wie in den anderen europäischen Ländern, erklärt die UBS.

Die chinesische Wirtschaft befände sich unterdessen weiterhin im Aufwärtstrend und werde vom starken Kreditwachstum und von steigenden Exporten getragen.

UBS hat Staatsanleihen stark untergewichtet

Staatsanleihen hätten heftig auf das verbesserte Wachstumsbild reagiert, so die UBS weiter. Die Renditen 10-jähriger US-Treasuries und deutscher Staatsanleihen seien seit Jahresbeginn erheblich gestiegen. Die UBS geht davon aus, dass die Zinsen in den nächsten sechs Monaten weitgehend stabil bleiben. Dagegen erwartet sie, dass die Realerträge aus Staatsanleihen negativ ausfallen. Sie bleibt deshalb bei ihrer starken Untergewichtung.

Unternehmensanleihen der Segmente Investment Grade (IG) und Hochzins (HY) sowie Unternehmensanleihen aus Schwellenländern böten weit bessere Alternativen, wie die UBS sagt. Sie geht davon aus, dass IG-Unternehmensanleihen trotz des begrenzten Potenzials für eine Verengung der Kreditrisikoprämien (Spreads) bessere Gesamtrenditen erzielen werden als Staatsanleihen.

Nach wie vor gute Anlagechancen rechnet die UBS auch HY-Unternehmensanleihen zu. Dies aufgrund der niedrigen erwarteten Ausfallraten und attraktiver Risikoprämien gegenüber anderen festverzinslichen Segmenten. Renditeerträge und etwas Potenzial für eine Spread-Verengung bei relativ geringer Volatilität sieht die UBS auch bei Unternehmensanleihen aus Schwellenländern.

UBS empfiehlt immer noch eine leichte Übergewichtung bei Aktien

Aktien werden durch die verbesserte globale Wachstumsdynamik unterstützt, ist die UBS überzeugt, weshalb sie noch immer eine leichte Übergewichtung empfiehlt. US-Unternehmen würden nach wie vor die stärkste Gewinndynamik zeigen und die UBS rechnet für 2013 mit einem soliden Wachstum der US-Gewinne von 6%.

Bei den vergleichsweise teuren kanadischen Aktien sei die Gewinndynamik dagegen relativ schwach. Die UBS hat ihre Übergewichtung in US-Aktien im Februar deshalb angehoben und ist in kanadischen Aktien neu untergewichtet.

Auch Aktien aus Schwellenländern beurteilt die UBS weiterhin positiv. Die Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in wichtigen Ländern sowie stabilere Gewinnmargen und faire Bewertungen würden für die Region sprechen.

UBS hat den Euro untergewichtet

Die bevorzugte Währung der UBS ist das britische Pfund. Nach der Abschwächung seit Jahresbeginn rechnet sie damit, dass die Währung nun unterstützt werde, da sich die Konjunkturdaten allmählich verbessern würden.

Der Euro erscheint ihr dagegen relativ teuer, insbesondere angesichts der politischen Risiken im Zusammenhang mit den Wahlen in Italien. Sie bleibt bei ihrer Untergewichtung der Gemeinschaftswährung.

UBS ist gegenüber Rohstoffen neutral ausgerichtet

Obwohl insbesondere zyklische Rohstoffe von der Beschleunigung des globalen Wachstums profitieren würden, sieht die UBS bei anderen Anlageklassen bessere Ertragschancen und bleibt daher neutral ausgerichtet. Platin bleibe aber ein bevorzugtes Thema des Chief Investment Officers.

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