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Jeder dritte Pensionsfonds-Manager muss die Anlagerisiken erhöhen

Freitag, 29.04.2016

Jeder dritte Pensionsfonds-Manager nimmt bei Investitionen ein höheres Risiko in Kauf, um Finanzierungslücken der Pensionskassen zu schliessen. Doch die Kontrollgremien verfügen oft nicht über ausreichende Kenntnisse der Risiken.

Mehr als ein Drittel der befragten Pensionsfonds-Manager verfolgt eine risikofreudige Anlagestrategie, um durch höhere Renditen Finanzierungslücken ihrer Pensionskassen zu schliessen. Knapp die Hälfte der Befragten tendiert indes zu einem risikoaversen Ansatz und möchte das Investitionsrisiko aktiv verringern. Fast jeder Fünfte tendiert dazu, das Risikoprofil des eigenen Portfolios nicht zu verändern. Dies ergab die von State Street in Auftrag gegebene Studie «Pensions with Purpose: Rising to the Risk Challenge», die auf der Befragung von weltweit 400 Pensionsfonds-Managern beruht.

Risiken aus alternativen Anlagen sind nicht hinreichend transparent

Die Ergebnisse der Studie zeigen zudem, dass sowohl risikofreudige als auch risikoaverse Pensionsfonds-Manager in den nächsten drei Jahren verstärkt auf Investitionen in Dach-Hedgefonds, Immobilien, Private Equity und Infrastruktur setzen wollen. Grundsätzlich ist die Hälfte aller Umfrageteilnehmer jedoch der Meinung, dass die Risiken aus alternativen Anlagen nach wie vor nicht hinreichend transparent sind.

Pensionsfonds streben ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Rendite an, um für die Versicherten bessere Ergebnisse zu erzielen. Pensionsfonds-Manager sehen sich daher zunehmend mit verschiedenen Risikofaktoren konfrontiert, die sie in ihren Anlagenentscheidungen berücksichtigen müssen, wie Oliver Berger, Leiter Asset Owner Solutions & Strategic Market Initiatives, Sector Solutions EMEA bei State Street, erklärt. «Selbst Anleger, die das Risiko ihrer Investitionsentscheidungen zugunsten attraktiverer Renditen erhöhen wollen, versuchen die Auswirkungen auf das Gesamtrisiko möglichst gering zu halten», so Berger.

Governance-Strukturen werden zugunsten von Anlagezielen angepasst

Pensionsfonds sind gezwungen, ihre internen Governance-Strukturen anzupassen, um die Anlageziele zu erreichen, wie Berger weiter erklärt. Die Vorstände der Pensionskassen müssen dabei den Handlungsspielraum der Investment-Manager erhöhen, damit sie auch Investitionen mit höheren Ertrags- und Risikopotentialen eingehen sowie neue Anlagemethoden schneller nutzen können.

Kontrollgremien verfügen oft nicht über ausreichende Kenntnisse der Risiken

Nur knapp die Hälfte der befragten Pensionsfonds-Manager ist der Meinung, dass die zuständigen Gremien für die Eigenkontrolle von Investitionsentscheidungen ihrer Unternehmen über einen hohen Kenntnisstand hinsichtlich der Risiken verfügen. In diesem Zusammenhang planen die Altersvorsorgeinstitutionen laut Befragungsergebnis, die Auswahl und Schulungsprozesse für diese Gremien ändern zu wollen.

Pensionsfonds passen ihr internes Risikomanagement zunehmend an

In den nächsten drei Jahren möchte ungefähr die Hälfte der auf Vorsorge spezialisierten Häuser ihre internen Teams zur Risikobewertung verstärken. Im Gegensatz dazu plant rund ein Viertel im gleichen Zeitraum den Abbau von Stellen. Obwohl Pensionsfonds ihr internes Risikomanagement zunehmend den jeweiligen Anforderungen anpassen, bleibt der Bedarf an externen Dienstleistungen künftig hoch. Mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmer plant, die Zahl ihrer externen Berater in den nächsten drei Jahren zu erhöhen.

Über die Studie

Das globale Analysehaus Longitude Research hat im Auftrag von State Street im Oktober und November 2015 eine Umfrage unter 400 institutionellen Altersvorsorgeeinrichtungen in 20 Ländern durchgeführt. Über zwei Drittel der Befragten sind für öffentliche Altersvorsorgeeinrichtungen tätig, ein Viertel für private Altersvorsorgeeinrichtungen und knapp ein Zehntel für Pensionskassen.

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