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«In der Schweiz lässt es sich besser leben als anderswo»

Dienstag, 06.05.2014

Die allgemeine Lebensqualität in der Schweiz ist sehr gut. In vielen Teilbereichen eines sogenannten Better Life Index der OECD belegt die Schweiz daher einen Spitzenplatz. Verbesserungspotenzial gibt es dennoch.

Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. So liegt das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen der Schweizer pro Kopf mit 30 745 US-Dollar deutlich höher als im OECD-Durchschnitt (23 938US-Dollar). Die Lücke zwischen dem ärmsten und dem reichsten Teil der Bevölkerung ist allerdings gross – die obersten 20% der Schweizer verdienen nahezu fünfmal so viel wie die untersten 20%, wie im «OECD Better Life Index» nachzulesen ist.

Arbeitstätigkeit ist höher als im OECD-Durchschnitt, Arbeitszeit tiefer

Danach haben 79% der 15- bis 64-Jährigen eine bezahlte Arbeit; im OECD-Durchschnitt sind es 65% und somit erheblich weniger. Mit 85% sind Männer häufiger erwerbstätig als Frauen (74%). Der durchschnittliche Schweizer arbeitet pro Jahr 1 632 Arbeitsstunden, was weniger ist als im gesamten OECD-Raum, wo der Durchschnitt bei 1 765 Stunden liegt.

Schweizer Frauen sollten sich noch besser bilden

Was die Messung der Qualität des Bildungssystems anbelangt, so erzielten die Schülerinnen und Schüler in der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften durchschnittlich 515 Punkte, 18 mehr als der OECD-Durchschnitt. Die Mädchen schnitten im Durchschnitt um 5 Punkte besser ab als die Jungen, womit dieser Unterschied in den Leistungen geringer war als im OECD-Durchschnitt (10 Punkte).

86% der 25- bis 64-Jährigen haben den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen, mehr als im OECD-Durchschnitt (75%). Die Männer sind hier jedoch mit 89% in der Überzahl (Frauen: 83%). Diese Ungleichverteilung zwischen den Geschlechtern ist größer als im OECD-Durchschnitt, Frauen sollten also bestärkt werden, weiterführende Abschlüsse anzustreben.

Lebenserwartung liegt höher

Die Lebenserwartung in der Schweiz ist hoch: Mädchen, die heute geboren werden, erreichen durchschnittlich ein Alter von 85 Jahren, bei den Jungen sind es 81 Jahre. Insgesamt ergibt das eine Lebenserwartung von fast 83 Jahren – drei Jahre mehr als der OECD-Durchschnitt.

Die Konzentration von Feinstaub, der die Lunge schädigen kann, liegt mit 19,8 Mikrogramm pro Kubikmeter etwas über dem durchschnittlichen Wert in der gesamten OECD (20,1 Mikrogramm pro Kubikmeter). Dafür ist die Wasserqualität nach Einschätzung der Bürger hoch: 95% der Bevölkerung sind zufrieden mit ihrem Trinkwasser, deutlich mehr als im OECD-Durchschnitt (84%).

Wahlbeteiligung in der Schweiz ist die niedrigste in der OECD

Ein starker Gemeinsinn und moderates zivilgesellschaftliches Engagement prägen das öffentliche Leben in der Schweiz. Rund 94% der Schweizer können sich nach eigenen Angaben darauf verlassen, dass ihnen im Notfall jemand Beistand leistet – im OECD-Durchschnitt geben nur 89% an, eine solche Vertrauensperson zu haben.

Reiche gehen öfter wählen

Die Wahlbeteiligung in der Schweiz ist mit 49% bei den jüngsten Nationalratswahlen die niedrigste in der OECD: Im Durchschnitt gehen immerhin 72% der Bürger zur Wahl.

Allerdings variiert die Beteiligung stark nach sozialem Hintergrund: Das reichste Fünftel der Bevölkerung wählte zu geschätzten 61%, während das ärmste Fünftel nur geschätzte 43% der Wahlberechtigten mobilisieren konnte. Im OECD-Durchschnitt unterscheiden sich die Gruppen am jeweiligen Ende der Einkommensskala nur um 11 Prozentpunkte.

Schweizer sind zufriedener

Die Menschen in der Schweiz sind im Allgemeinen zufriedener mit ihrem Leben als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Rund 84% berichten, dass an einem gewöhnlichen Tag positive Erlebnisse die negativen überwiegen: So gebe es häufiger Augenblicke, in denen sie sich freuen, entspannen oder stolz auf eine Leistung sind, als solche, in denen sie Schmerzen oder Langeweile haben, sich sorgen oder traurig sind. Im OECD-Durchschnitt sagen das nur 76% der Menschen von sich.

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