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Ertragslage für Schweizer Pensionskassen ist weiterhin unbefriedigend

Donnerstag, 14.06.2012

Wieder aufkeimende Befürchtungen um die südlichen Euroländer haben im Mai zu weiteren Rückschlägen an den Aktienbörsen geführt. Die Ertragslage für die schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen bleibt damit angespannt.

Die Aktienmärkte haben im Mai 2012 zum zweiten Mal in Folge Verluste verbucht. Das hat dazu geführt, dass alle Vorsorgeeinrichtungen negative Renditen in Kauf nehmen mussten, unabhängig davon, wie gross ihr Vermögen ist. Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von unter 300 Millionen Franken erlitten mit -0,77% Rendite die grössten Einbussen, gefolgt von Kassen mit einem Vermögen von über einer Milliarde Franken (-0,57% Rendite) und von Kassen mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken (-0,45% Rendite). Die kumulierte Jahresrendite von -0,64% fällt somit in etwa auf den Stand von Ende Februar zurück, wie dem UBS Pensionskassen-Barometer zu entnehmen ist.

Grössere Kassen konnten tiefere Risiken eingehen

Die grösseren Pensionskassen vermochten bei insgesamt tieferem eingegangenem Risiko wiederum einen höheren Ertrag zu erwirtschaften. Ihre Sharpe Ratio ist demzufolge auch besser, wie die UBS schreibt. Dagegen trifft der portfoliotheoretisch postulierte Zusammenhang zwischen höherem Risiko und höherem Ertrag im Monat Mai 2012 nicht zu.

Aktien Schweiz rentierten am schlechtesten, Hedge Funds am besten

Für die negativen Gesamtrenditen waren im Mai einzig die Aktienmärkte verantwortlich (Aktien Ausland: -2,95%; Aktien Schweiz: -4,18%). Die Tatsache, dass sich alle Währungen mit Ausnahme des Euros gegenüber dem Franken gefestigt haben, half nicht, das Resultat zu verbessern. Alle Hauptmärkte verbuchten auch in Schweizer Franken Verluste. Die anderen Anlageklassen rentierten durchweg positiv (Obligationen Fremdwährungen: 4,36%; Obligationen Schweiz: 0,85%; Immobilien: 0,29%; Hedge Funds: 5,19%).

Anlageausblick bleibt verhalten

Die politische Unsicherheit in Europa nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland hat laut UBS dazu geführt, dass die Zukunft der Währungsunion erneut zu Sorgen Anlass gibt. Die Wachstumsindikatoren würden auf eine ausgeprägte Konjunkturschwäche hindeuten. Deutschland sei die bemerkenswerte Ausnahme. Ein Euro-Austritt Griechenlands sei zu einem ernst zu nehmenden Risiko geworden. Dennoch erachtet die UBS dies als unwahrscheinlichstes Szenario auf kurze Sicht.

In den USA ruhe die Erholung auf einer soliden Grundlage. Während die Arbeitsmarktdaten leicht enttäuscht hätten, deute der wichtige ISM-Frühindikator weiterhin auf ein robustes Wachstum hin. Die anziehende Kreditvergabe und solide Ergebnisse von US-Unternehmen unterstützten die konstruktive Haltung der UBS ebenfalls.

Trotz der Enttäuschung bei den jüngsten Konjunkturdaten bekräftigt die UBS ihre Ansicht, dass China «gelandet» sei und das Wachstum im 2. Halbjahr allmählich anziehen werde. Notfalls würden wohl unterstützende geld- und finanzpolitische Massnahmen ergriffen.

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