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Ein Grossteil der Kantonalbanken rechnet 2015 mit Jahresabschlüssen im Bereich des Vorjahrs oder leicht darüber

Samstag, 12.09.2015

Die 24 Schweizer Kantonalbanken verzeichnen für das erste Halbjahr 2015 ein erfreuliches Ergebnis. Die weitere Geschäftsentwicklung hängt indes stark von der weiteren Entwicklung an den Finanz- und Devisenmärkten ab.

Das tiefe Zinsniveau und der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Euro-Mindestkurs aufzuheben, haben auch das erste Semester 2015 der Kantonalbanken geprägt. Die 24 Institute weisen einen aggregierten Bruttogewinn von 2,0 Milliarden Franken aus (+3.1%). Der Semestergewinn beläuft sich auf 1,5 Milliarden Franken (+9.8%). Die Bilanzsumme aller Kantonalbanken erhöhte sich um 3.7% auf 561,6 Milliarden Franken.

Zinserfolg ist stabil geblieben

Die Kantonalbanken weisen im ersten Halbjahr 2015 einen Erfolg aus dem Zinsengeschäft von 2,6 Milliarden Franken aus. Dies entspricht im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Rückgang von 0.4%. Gemäss dem Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) zeige dies aber, dass sich die Gruppe gut auf die Herausforderungen des Niedrigzinsumfeldes eingestellt habe. Mit einem Anteil von 61.1% am Betriebsertrag bleibt das Zinsgeschäft somit der wichtigste Ertragspfeiler der 24 Institute.

Handelsgeschäft hat sich verbessert

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg in der Berichtsperiode um 2% auf rund eine Milliarde Franken. Das Handelsgeschäft habe von einem volatileren Marktumfeld und vermehrten Devisentransaktionen nach der Aufhebung des Mindestkurses durch die SNB profitiert, wie der VSKB erklärt. Vor diesem Hintergrund verbesserte sich der kumulierte Handelserfolg der Kantonalbanken von 374 Millionen Franken auf 505,5 Millionen Franken (+35.2%).

Personalkosten sind leicht gestiegen

Der Geschäftsaufwand beträgt gesamthaft 2,3 Milliarden Franken (+3.2%). Dabei belaufen sich die Personalkosten als grösster Aufwandsposten auf rund 1,5 Milliarden Franken (+2.6%). Der teilzeitbereinigte Personalbestand hat im ersten Halbjahr 2015 um rund 1% auf 18 401 Mitarbeitende zugenommen.

Die Kantonalbanken zeichneten sich nach wie vor durch eine sehr effiziente Leistungserbringung aus, so der VSKB weiter. Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag (Cost-Income-Ratio) beträgt 53.2% und liegt damit markant unter dem Branchendurchschnitt.

Privat- und Firmenkundengeschäft ist gewachsen

Im Privat- und Firmenkundengeschäft sind die Kantonalbanken weiter gewachsen. Die anvertrauten Kundengelder (Verpflichtungen gegenüber Kunden inkl. Kassenobligationen) haben im ersten Semester um 5,5 Milliarden Franken oder 1.6% zugenommen. Die gesamten Ausleihungen an Kunden betragen 394,6 Milliarden Franken (+1.6%).

Hypothekarforderungen haben weiter zugenommen

Die Hypothekarforderungen sind mit 337,8 Milliarden Franken die weitaus grösste Position der Ausleihungen. Mit einer Zunahme von 2.2% verzeichneten die Kantonalbanken jedoch ein massvolles und nachhaltiges Wachstum der Hypothekarbestände, wie der VSKB betont. Die addierte Bilanzsumme aller 24 Institute stieg per 30. Juni 2015 um 3.7% und beträgt 561,6 Milliarden Franken.

Ausblick ist verhalten optimistisch

Wie der VSKB erklärt, hänge die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2015 stark von der weiteren Entwicklung an den Finanz- und Devisenmärkten ab. Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht wesentlich ändern, rechnet ein Grossteil der Kantonalbanken mit Jahresabschlüssen im Bereich des Vorjahrs oder leicht darüber. Sie hofften aber, ihre Entwicklung auch in diesem Geschäftsjahr fortsetzen zu können.

Marktanteil im Inlandgeschäft beträgt rund 30%

Die Gruppe der Kantonalbanken umfasst 24 Institute mit Niederlassungen in 26 Kantonen sowie rund 15 Netzwerkpartner und Kooperationen. Sie ist damit gesamtschweizerisch präsent und nimmt mit gegen 19 000 Mitarbeitenden sowie rund 800 Geschäftsstellen eine führende Rolle ein. Ihr Marktanteil im Inlandgeschäft liegt bei rund 30%.

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