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Die Zurich will bis Ende 2018 Kosten in Milliardenhöhe einsparen

Donnerstag, 21.05.2015

Die Zurich Insurance Group sieht sich trotz enttäuschender Ergebnisse für 2014 und im ersten Quartal 2015 auf Kurs. Neben ihren bekannten Strategie-Zielen 2014-16 kündigt sie nun weitere Restrukturierungen und massive Kosteneinsparungen an.

Die Zurich Insurance Group (Zurich) vermeldete Anfang Mai fürs erste Quartal 2015 Rückgänge sowohl beim Geschäftsvolumen als auch beim Betriebs- und beim Reingewinn. Auch das Geschäftsjahr 2014 lief für die Zurich weniger gut als vom Markt erwartet worden war. Betriebs- und Reingewinn waren im Vorjahresvergleich gesunken. Martin Senn, Chief Executive Officer von Zurich, meinte dazu, dass sie mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein könnten. Heute nun sagt Zurich-Chef Martin Senn, das Unternehmen habe bei der Umsetzung seiner Strategie für 2014-2016 gute Fortschritte erzielt. Trotz des Gegenwinds im externen Umfeld sei er zuversichtlich, dass die Zurich die Ziele erreichen werde.

Bis Ende 2018 soll eine Milliarde Dollar an Kosten eingespart werden

Im Dezember 2013 legte das Unternehmen für den Strategie-Zeitraum 2014-16 drei Ziele fest: Eine Eigenkapitalrendite basierend auf dem Betriebsgewinn nach Steuern von 12% bis 14%; Solvabilität basierend auf dem internen Kapitalmodell der Gruppe, der Z-ECM-Quote (Zurich Economic Capital Model), zwischen 100% und 120% sowie Netto Cash-Zuflüsse an die Gruppe, nach Abzug aller zentralen Kosten, von mehr als 9 Milliarden Dollar.

Mit ihren Zielen liege die Zurich im Fahrplan, wie das Unternehmen nun mitteilt. Es seien Fortschritte bei allen drei strategischen Eckpfeilern erzielt worden, aber weitere Massnahmen seien nötig.

So will die Zurich bis Ende 2016 jährlich zusätzliche Kosteneinsparungen in Höhe von 300 Millionen Dollar und mindestens 1 Milliarde Dollar netto bis Ende 2018 erzielen; dies dank anhaltendem Fokus auf operative Effizienz sowie durch die systematische Anwendung schlanker Prozesse und dem deutlichen Ausbau von gruppenweit gemeinsam genutzten Dienstleistungszentren. Auch will die Zurich voraussichtlich bis Ende 2016 rund 3 Milliarden Dollar an überschüssigem Risikokapital einsetzen, entweder für M&A-Aktivitäten oder eine Kapitalrückzahlung an die Aktionäre.

Geschäftsbereiche werden teilweise neu ausgerichtet

Die Zurich will in den nächsten 18 Monaten die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsbereichen, die Unternehmenskunden betreuen, weiter verstärken, die ‹Big Data›-Initiativen, die bei North America Commercial eingeführt und jetzt auf andere Märkte für mittelgrosse Unternehmen übertragen werden, umsetzen und in ausgewählten Privatkundenmärkten weiter wachsen.

Sie will zudem andere Geschäftsbereiche «wertorientiert» führen: So hat die Zurich in vier Ländern Initiativen im Bestandsportfolio von Global Life umgesetzt und mit der kürzlich angekündigten Übertragung eines Rentenportfolios in Grossbritannien erste Schritte unternommen, Kapital freizusetzen. Das Unternehmen hat sich auch aus gewissen Vertriebskanälen und Märkten zurückgezogen, beispielsweise aus dem Privatkundengeschäft in Russland.

Global Life: Unternehmenseinheiten mit schlechter Performance werden abgestossen

Zurich wird das «wertorientierte Management des Bestandsportfolios» von Global Life weiter vorantreiben, Unternehmenseinheiten mit unterdurchschnittlicher Performance beschleunigt sanieren oder verkaufen und dadurch Kapital freisetzen. Weiter wird das Unternehmen seine geografische Präsenz im Privatkundenbereich überprüfen.

Operatives Ergebnis soll gesteigert werden

Eine Vereinfachung der Organisationsstruktur oberhalb der Länderorganisationen wurde gemäss Zurich abgeschlossen. Wie bereits früher angekündigt, erwartet das Unternehmen daraus bis Ende 2015 Kosteneinsparungen von 250 Millionen Dollar. Investment Management habe Risikokapital von zusätzlichen 2 Milliarden Dollar eingesetzt und werde weiter in weniger liquide Vermögenswerte investieren.

Restrukturierungskosten werden mit 400-600 Millionen veranschlagt

2016 will die Zurich den Schaden-Kosten-Satz im Bereich General Insurance um zwei bis drei Prozentpunkte verbessern und bei Global Life den Betriebsgewinn pro Quartal um mindestens 50 Millionen Dollar steigern. Ein Teil der Verbesserungen in beiden Segmenten soll durch zusätzliche Effizienzsteigerungen erreicht werden, die bis Ende des nächsten Jahres 300 Millionen Dollar Kosten einsparen sollen. Dies dürfte einmalige Aufwendungen und Restrukturierungskosten im Bereich von 400 – 600 Millionen Dollar zur Folge haben, warnt das Unternehmen, wobei der Grossteil davon im Ergebnis für 2015 enthalten sein werde.

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