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Die Zurich Versicherung prüft eine Milliardenübernahme in Grossbritannien

Mittwoch, 29.07.2015

Seit Tagen halten sich Spekulationen im Markt, wonach die Zurich Insurance Group die britische RSA Insurance Group übernehmen will. Die Zurich – wie auch die Börsen – haben darauf reagiert.

«Zurich Insurance Group (Zurich) nimmt von den jüngsten Marktspekulationen im Zusammenhang mit RSA Insurance Group plc Kenntnis und bestätigt, dass sie zurzeit prüft, eine Offerte betreffend eines möglichen Kaufs von RSA Insurance Group plc zu unterbreiten», teilte der Versicherer am Dienstag mit. Daraus könne jedoch nicht abgeleitet werden, dass Zurich nach dieser Prüfung oder zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich eine Kaufofferte unterbreiten werde. Die Zurich reagierte damit auf Marktspekulationen über eine mögliche Übernahme, welche an der britischen Börse aufgekommen waren. Wie die Zurich weiter mitteilte, will sie die Öffentlichkeit bei Bedarf und zu gegebener Zeit informieren.

Aktien der Übernahmekandidatin schossen in die Höhe

Die britische Konkurrentin RSA Insurance Group weist eine Börsenkapitalisierung von rund 4,5 Milliarden Pfund bzw. von rund 6,7 Milliarden Franken auf. Die Zurich ist gemessen daran mehr als sechs Mal so gross und Europas viertgrösster Versicherer. Die RSA-Aktien haben wegen der Gerüchte am Montag an der britischen Börse deutlich an Wert zugelegt. Die «Financial Times» spekulierte, dass die Zurich den britischen Versicherer in einer Übernahmeofferte zu rund 5,3 Milliarden Pfund bzw. zu knapp 8 Milliarden Franken bewerten könnte. Doch während die Aktien von RSA um über 10% an Wert zulegten, verloren jene der Zurich über 2% an Wert. Denn eine Übernahme der RSA könnte bei der Zurich eine Kapitalerhöhung und Schulden nach sich ziehen, sofern der Kauf bar bezahlt würde, wie Analysten erklärten.

Ergeben sich mit dem Zukauf von RSA Synergien?

Der Versicherer RSA ist nicht „blütenweiss“; ein Buchführungsskandal bei der irischen Tochter hatte eine Reihe von Gewinnwarnungen hervorgebracht, wonach RSA eine Kapitalerhöhung vornehmen musste. Auch hat der Versicherer in den vergangenen Jahren eine Reihe von Unternehmensteilen verkauft und damit seine Bilanz gestärkt. RSA ist insbesondere in Grossbritannien, Irland, Skandinavien und Kanada stark. Die Zurich ist neben Europa auch in den USA und in Schwellenländern ein bedeutender Anbieter.

Neben geografischen Synergien könnte der Kauf von RSA für die Zurich einen weiteren Vorteil bieten: RSA dürfte dazu beitragen, die Dividende des Schweizer Versicherers zu steigern, wie James Shuck, Analyst bei der UBS, in einer Studie am Mittwoch schreibt. Dies sei eines der zentralen Themen bei Zurich Insurance Group. Die UBS hat Zurich Insurance Group vor dem Hintergrund einer möglichen Übernahme von RSA auf "Neutral" mit einem Kursziel von 301 Franken belassen.

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