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Die Zurich kann die Markterwartungen auch im 1. Quartal erfüllen

Montag, 15.05.2017

Die Zurich Insurance Group zeigt für das 1. Quartal 2017 eine überzeugende Geschäftsentwicklung. Während die Nichtlebensversicherung Verbesserungen aufweist, sind die Entwicklungen in der Lebensversicherung, aber auch Farmers, gut.

Die Zurich Insurance Group lieferte «einen guten Start ins neue Jahr», wie sie mitteilt, und zwar in allen Geschäftsbereichen; dies allerdings ohne „Ogden1“ zu berücksichtigen. So stieg der Betriebsgewinn in den ersten drei Monaten 2017 um 14% verglichen zum Vorjahreszeitraum auf 1,218 Milliarden US-Dollar an. Tatsächlich aber ist er um 13% auf 928 Millionen Dollar gefallen. 

Änderung der Ogden1-Rate hat spürbare finanzielle Auswirkungen

Die Ogden1-Rate ist der Diskontsatz, der zur Berechnung von Personenschäden- und Unfallforderungen herangezogen wird. Die britische Regierung änderte im Februar 2017 diesen Satz, was ausserordentliche finanzielle Folgen für den gesamten britischen Schaden- und Unfallversicherungsmarkt hatte. Für die Zurich beliefen sich die Auswirkungen auf den Betriebsgewinn im ersten Quartal auf 289 Millionen Dollar. 

Versicherungstechnische Leistung hat sich verbessert

Auch die versicherungstechnische Leistung von Zurich verbessert sich, und der Versicherer konnte die Kosten in absoluten Zahlen weiter senken. Die Anlageergebnisse fielen dank der sich verbessernden Wirtschaftslage zudem höher als erwartet aus und könnten sich gemäss Zurich positiv auf das restliche Jahr auswirken. Der Umsatz beim Neugeschäft und die Kundenbindung in den Bereichen Schaden-, Unfall-und Lebensversicherung sind gestiegen, während die Farmers Exchanges nach wie vor wachsen.

Ausgangsbasis, um die Ziele für 2017 bis 2019 zu erreichen, ist gut

Der gute Jahresauftakt bietet dem Versicherer laut eigenen Angaben eine solide Ausgangsbasis, um die finanziellen Ziele für die Periode 2017 bis 2019 zu erreichen. Im November 2016 hat sich Zurich vier Ziele für die Periode 2017 bis 2019 gesetzt: (1) eine Eigenkapitalrendite basierend auf dem Betriebsgewinn nach Steuern von über 12% und ansteigend über den Zeitraum, (2) Nettokosteneinsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar bis 2019, gegenüber der Kostenbasis von 2015, wovon 2016 bereits 300 Millionen Dollar erreicht wurden, (3) Cash-Zuflüsse im Verlauf der drei Jahre von 9,5 Milliarden Dollar und (4) eine angestrebte Z-ECM-Quote von 100% bis 120%. Zurich will sich auf das Erreichen dieser Ziele konzentrieren, wobei sich die ergriffenen Massnahmen offenbar bereits in der Leistung der Kerngeschäftsbereiche widerspiegeln.

Kosten im Bereich Schaden- und Unfallversicherung sind weiter gesunken

Im Bereich Schaden- und Unfallversicherung spiegelt sich der Fokus auf technische Exzellenz im Underwriting in einer Verbesserung der auf das Unfalljahr bezogenen Schadenquote, die 1,6 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahreszeitraum ausfällt. Die Kosten konnten in absoluten Zahlen ebenfalls gesenkt werden und dürften im verbleibenden Geschäftsjahr weiter sinken, während Neugeschäft und Kundentreue in den ersten drei Monaten 2017 zugenommen haben. Die Reserven im Bereich Schaden- und Unfallversicherung bleiben hoch, trotz einer Auflösung von Reserven von 2.2% (‘ex-Ogden’1) für das Quartal, die in den vergangenen Jahren zurückgestellt wurden.

Klammert man die Folgen der Änderungen des Ogden1-Reservesatzes in Grossbritannien aus, stieg der Betriebsgewinn für den Bereich Schaden- und Unfallversicherung in den ersten drei Monaten um 13% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 630 Millionen Dollar.

Der Anstieg ist auf robuste Leistungen in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika und Nordamerika sowie auf starke Anlageergebnisse zurückzuführen. In der Folge verbesserte sich der Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) ex-Ogden1 von 98.1% im Vorjahr auf 97.2%. Die Bruttoprämien und Policengebühren fielen mit 8,9 Milliarden Dollar um 2% niedriger aus, was die getroffenen Massnahmen widerspiegelt, die zur Reduktion der Risiken und zur Stärkung der Qualität des Portfolios insgesamt ergriffen wurden.

Nicht traditionelle Produkte im Bereich Lebensversicherung nehmen zu

Im Bereich Lebensversicherung machten nicht traditionelle Produkte, d.h. Risiko- und fondsgebundene Versicherungen, zusammen mit der betrieblichen Vorsorge 89% des Jahresprämienäquivalents für das Quartal aus. Dies entspricht der langfristigen Strategie, das Portfolio widerstandsfähiger gegen Zinsänderungen zu machen.

Neugeschäft legt kräftig zu

Der Wert des Neugeschäfts stieg um 21% in Lokalwährungen und verzeichnete in allen Regionen Wachstum, besonders in der Region EMEA. Der Betriebsgewinn im Bereich Lebensversicherung stieg um 23% im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 312 Millionen Dollar.

US-Geschäft bleibt stabil

Der Betriebsgewinn von Farmers stieg um 2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 396 Millionen Dollar. Der Betriebsgewinn von Farmers Management Services blieb nahezu unverändert bei 348 Millionen Dollar. Die höheren Gebühreneinnahmen aus den Farmers Exchanges, welche sich im Eigentum ihrer Versicherungsnehmer befinden, wurden grösstenteils durch ungünstige Marktschwankungen der Vermögenswerte, welche die Verbindlichkeiten zur Erbringung von Sozialleistungen für Mitarbeitende decken, aufgehoben. 

Katastrophenschäden belasteten im ersten Quartal die Erträge von Farmers Re durch das hohe Schaden-Niveau infolge der extremen Wetterbedingungen in Texas. Trotzdem erzielte der Geschäftsbereich einen Betriebsgewinn von 3 Millionen Dollar im Vergleich zu einem Verlust von 4 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.

Farmers New World Life, das im Anschluss an die im Jahr 2016 bei Zurich vorgenommenen Umstrukturierungen neu als Teil von Farmers ausgewiesen wird, erzielte einen Betriebsgewinn von 45 Millionen Dollar, im Vergleich zu den 47 Millionen Dollar in den ersten drei Monaten des Vorjahres.

Non-Core-Businesses erwirtschaften einen Betriebsgewinn

Das Segment Non-Core-Businesses, das sich aus auslaufenden Portfolios zusammensetzt, die zur proaktiven Risikosenkung und Freisetzung von Kapital verwaltet werden, erwirtschaftete einen Betriebsgewinn von 35 Millionen Dollar, ohne Berücksichtigung von Ogden1, im Vergleich zu 20 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.

Group Functions & Operations verzeichnete in den ersten drei Monaten Nettobetriebskosten von 156 Millionen Dollar, was einem Anstieg von 2 Millionen Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Geringere Holding- und Finanzierungskosten wurden durch niedrigere Leistungsverrechnungen an die Geschäftseinheiten mehr als aufgehoben.

Kapitalanlagen steuern zum Gesamtertrag der Gruppe bei

Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen der Gruppe, das Nettokapitalerträge, realisierte Nettogewinne und -verluste aus Kapitalanlagen sowie Abschreibungen umfasst, trug in den ersten drei Monaten 2017 mit 1,5 Milliarden Dollar zum Gesamtertrag der Gruppe bei. Dies entspricht einer Nettorendite von 0.8% (nicht annualisiert), verglichen mit den 0.9% im Vorjahreszeitraum.

Kapitalbasis ist stark

Die Gruppe verfügt weiterhin über eine sehr starke Kapitalbasis. Per 1. Januar 2017 lag die Solvabilität der Gruppe gemäss Schweizer Solvenztest (SST) bei 227%. Dies entspricht einem Anstieg um 38 Prozentpunkte im Jahresverlauf aufgrund der Finanzmarktbedingungen und Definitionsänderungen seitens der FINMA. Zum Ende der ersten drei Monate 2017 lag die geschätzte Quote des Z-ECM bei ungefähr 129%, neun Prozentpunkte über dem Zielbereich.

Eigenkapital geht zurück

Das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital ging im Verlauf des Quartals um 1,3 Milliarden auf 29,3 Milliarden Dollar zurück, was die Dividendenzahlung für 2016 in Höhe von 17 Franken je Aktie widerspiegelt.

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