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Die Zinswende in den USA bleibt vorerst aus

Freitag, 18.09.2015

Seit Wochen wurde spekuliert, ob die US-Zentralbank die Leitzinsen im September wie erwartet anheben werde oder nicht. Sie hat sich dagegen entschieden. Als Gründe nennt sie die globalen Entwicklungen sowie einen schwächeren Inflationsausblick.

Die US-Zentralbank Feder Reserve (Fed) belässt die Zielspanne für die Federal Funds Rate unverändert bei 0%–0.25%. In ihrem Kommentar verweist Fed-Präsidentin Janet Yellen als Hauptgrund auf die erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit im Ausland, zusätzlich zu einer unter dem Ziel liegenden Inflationsrate. Bezüglich Inflation gibt sich die Fed weiterhin zuversichtlich, ihr Ziel von 2% trotz temporärer Gegenkräfte, etwa den Rohstoffpreisen, zu erreichen.

Fed sieht angemessenen Leitzins bis Ende 2015 bei 0.4%, langfristig bei 3.5%

Die Fed-Teilnehmer der September-Sitzung gehen davon aus, dass der «angemessene Leitzins» bis Ende 2015 auf 0.4%, bis Ende 2016 auf 1.4%, bis Ende 2017 auf 2.6% und langfristig auf 3.5% steigen werde.

Fed hat Inflations- und BIP-Prognosen leicht gesenkt

Die Inflationsprognosen für 2015–17 wie auch die Wachstumsprognosen für das Bruttoinlandprodukt (BIP) in den Jahren 2016 und 2017 wurden leicht gesenkt. Die Ökonomen der Credit Suisse halten es für unwahrscheinlich, dass die Fed den Ausblick für die US-Inflation und die externen Bedingungen bereits an ihrer Sitzung im Oktober mit viel grösserer Sicherheit beurteilen können wird. Sie halten es deshalb für wahrscheinlich, dass die Fed den Leitzins erst bei ihrer Sitzung im Dezember 2015 anheben wird und der Zinsanhebungspfad flacher ausfallen dürfte als anfänglich prognostiziert.

Märkte haben mit Abschlägen reagiert

Während die Anleihenmärkte mit einem Rückgang der Rendite 10-jähriger US-Treasurys um 10 Basispunkte positiv auf diese Meldungen reagierten, war die Reaktion an den Aktienmärkten durchzogen; der S&P Index büsste 0.26% ein. Der Euro-Dollar-Kurs ist aufgrund des merklichen Rückgangs der Renditen kurzfristiger US-Treasurys auf knapp über 1.14 gestiegen.

CS beurteilt Anleihen negativ

Das Anlagekomitee der Credit Suisse sieht sich aufgrund einer fortwährenden Konsolidierung der charttechnischen Faktoren und der höheren Volatilität immer noch nicht veranlasst, die Einschätzung für Aktien heraufzustufen. Die Credit Suisse bestätigt ihre neutrale Sicht für Aktien, einschliesslich der regionalen Beurteilungen, wo sie EWU- und Schweizer Aktien vor Schwellenmarktaktien bevorzugt. Im Hinblick auf europäische Aktien will sie die Entwicklungen des Währungspaars Euro/US-Dollar und mögliche Massnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen eine etwaige temporäre Euro-Stärke genau beobachten.

Sie behält daher ihre negative Beurteilung von Anleihen für einen Anlagehorizont von 3–6 Monaten bei, was auch stark von der technischen Analyse unterstützt werde. Darüber hinaus stehe die «dovishe» Haltung der Fed im Einklang mit ihrer Einschätzung, dass bei den Spreads eine Outperformance des High-Yield-Segments gegenüber Anleihen von Schwellenländern zu erwarten sei. An den Beurteilungen von Rohstoffen und Währungen wurden vorerst keine Veränderungen vorgenommen.

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