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Die Zinsen am langen Ende steigen wieder

Dienstag, 08.02.2011
Die Zinsen am langen Ende steigen wieder

Obwohl die Schweizerische Nationalbank angedeutet hat, vorerst nicht an der Zinsschraube zu drehen, ziehen die Zinsen am langen Ende an. Der Zinssatz für 10- und für 22-jährige Staatsanleihen ist deutlich gestiegen.

Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat mit heutigem Datum neue Eidgenössische Anleihen zur öffentlichen Zeichnung im Auktionsverfahren aufgelegt. Der Zinssatz für die 10-jährige Staatsanleihe mit Fälligkeit am 28.04. 2021 beträgt 2%. Für die 22-jährige Staatsanleihe mit Fälligkeit am 8.04.2033 werden 3,5% Zins geboten. Diese Angebote liegen deutlich über den Werten von Ende 2010. Damals rentierten 10-jährige Eidgenossen mit rund 1,7%.

Geldmarktzinsen bleiben vorerst tief

Wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) anlässlich ihrer letzten geldpolitischen Lagebeurteilung Mitte Dezember 2010 erklärte, strebt sie nach wie vor einen Leitzins von rekordtiefen 0,25% an, um die Schweizer Wirtschaft weiterhin grosszügig mit billigem Geld versorgen zu können. Die Credit Suisse rechnet sogar damit, dass die SNB die Zinsen bis Ende 2011 unverändert belassen wird: «Vor dem Hintergrund des weiterhin bestehenden Aufwertungsdrucks auf den Franken dürfte die Nationalbank äusserst vorsichtig sein, um die Situation durch eine frühere Straffung der geldpolitischen Bedingungen nicht zusätzlich zu verschärfen». Die Geldmarktzinsen dürften vorerst also tief bleiben.

Teuerungsrate ist gestiegen

Trotz der rekordtiefen Leitzinsen gehen Marktbeobachter davon aus, dass die Zinsen mittelfristig steigen werden. Hauptgrund dafür ist wohl der steigende Inflationsdruck. So betrug die Teuerung gemäss den Dezember-Daten des Bundesamts für Statistik innert Jahresfrist 0,5%, verglichen mit Jahresraten von 0,2% im November 2010 und von 0,3% im Dezember 2009. Die durchschnittliche Jahresteuerung für das Jahr 2010 betrug 0,7%. Für 2011 rechnet die SNB jedoch mit einer Teuerungsrate von lediglich 0,4%.

Die Credit Suisse beschwichtigt jedoch. Zwar seien die jüngsten Inflationswerte etwas höher ausgefallen, aber wie andernorts liege das auch in der Schweiz hauptsächlich an den Öl- und anderen Rohstoffpreisen. Derzeit gäbe es kaum andere Faktoren, die für Inflationsdruck sorgten, und die Stärke des Schweizer Frankens dürfte sich in der nächsten Zeit noch deutlicher disinflationär auswirken.

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