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Die Wohnimmobilienpreise auf dem Schweizer Markt haben sich stabilisiert

Dienstag, 03.02.2015

Der verschärfte Anlagenotstand lässt die Nachfrage nach Immobilieninvestitionen deutlich ansteigen. Leicht stärkere Fundamentaldaten und ein schwächeres Hypothekenwachstum dämpfen jedoch die Preisbildung.

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stand im 4. Quartal 2014 praktisch unverändert bei 1,28 Indexpunkten in der Risikozone. Gegenüber dem Vorquartal sank der Index marginal um 0,01 Punkte. Die schwächere Entwicklung der Eigenheimpreise (+1.2% zum Vorjahr) und das weiter abflachende Wachstum der ausstehenden Hypothekarvolumen (+3.3% zum Vorjahr) widerspiegeln eine Beruhigung auf dem Eigenheimmarkt. Die Anlageexperten der UBS beobachten jedoch einen Anstieg der Investitionsnachfrage nach Eigenheimen. So stieg der Anteil der Anträge für Hypothekarkredite bei der UBS für Objekte ohne direkte Selbstnutzung signifikant an und bewegte sich auf einem Allzeithoch.

Negativzinsen machen Erwerb von Wohneigentum zur Vermietung attraktiv

In der Schweiz werden Negativzinsen und fallende Konsumentenpreise auf absehbare Zeit zur Realität gehören. Anhaltend tiefe Hypothekarzinsen lassen den Eigenheimkauf verlockend erscheinen. Als Folge der Negativzinsen wird auch der Erwerb von Wohneigentum zum Zweck der Vermietung an Attraktivität gewinnen. Denn angesichts des Anlagenotstands bleiben solche spekulativen Käufe eine der begrenzten Möglichkeiten, um im Schweizer Markt positive Renditen zu erzielen.

Verschuldungswachstum von privaten Haushalten verlangsamt sich aber

Gleichzeitig steigt aufgrund der negativen Teuerung der reale Wert der Schuldenlast. Auch dürften die negativen Zinsen auf sicheren Schweizer Anlagen den Anreiz erhöhen, bestehende Hypotheken zurückzuzahlen, was das Wachstum der Verschuldung bei privaten Haushalten bremsen dürfte.

Preiswachstum dürfte 2015 negativ ausfallen

Unter dem Strich dürften sich die Ungleichgewichte auf dem Schweizer Eigenheimmarkt durch Negativzinsen nicht massgeblich verstärken. Die UBS erwartet sogar ein leicht negatives Preiswachstum im laufenden Jahr.

Die grösste Unsicherheit geht von der wirtschaftlichen Entwicklung aus: Bei rezessiven Tendenzen der Volkswirtschaft und einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen die Experten der UBS mit einer Korrektur der bestehenden Überbewertungen. Die tiefen Zinsen würden hier möglicherweise noch eine Gnadenfrist erkaufen.

Die Aufhebung der Kursuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank habe aber schonungslos gezeigt, wie abrupt sich künstlich aufrechterhaltene Ungleichgewichte auflösen könnten, so die Experten.

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