Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) belässt den Leitzins bis auf weiteres unverändert auf einem Niveau zwischen 0.25% und 0.5%, wie der Offenmarkt Ausschuss gestern bekanntgab. Die Fed begründet den Entscheid vor allem mit Risiken in der Weltwirtschaft. Die meisten Experten hatten die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung diesen März als sehr gering eingeschätzt. Die Fed hatte den Leitzins im Dezember 2015 nach sieben Jahren erstmals wieder erhöht.

Die Fed zeigt sich zurückhaltender als noch im vergangenen Dezember

Trotz der jüngsten Beruhigung an den Finanzmärkten und einer Reihe von soliden US-Datenmeldungen zeigt sich die Fed in der Beurteilung der konjunkturellen Lage zurückhaltender als noch im vergangenen Dezember. Demnach bergen die globalen, wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen immer noch Risiken.

Zum anderen ist die Fed trotz der zuletzt höheren Inflationswerte immer noch besorgt über den Inflationsausblick: Sie führt an, dass der jüngste Anstieg der Inflationskennziffern nur vorübergehender Natur sein könnte, und sie betont, dass die Markt- und Index-basierten Inflationskennziffern immer noch sehr niedrig seien. Analysten der Credit Suisse sehen in der Kombination dieser Faktoren den Grund für den «dovisheren» Ansatz ihrer Geldpolitik.

Der Markt erwartet nur zwei Zinserhöhungen für 2016

Für die Analysten ist aber noch wichtiger, dass die Fed den Leitzins bis Ende Jahr bei 0.875% sieht (Prognose vom Dezember 2015: 1.375%). Damit impliziere sie für das Jahr 2016 nur zwei Zinserhöhungen um 25 Basispunkte. Diesen sollen 2017 aber wie erwartet vier weitere solche Zinserhöhungen folgen, so die CS-Analysten. Ihrer Meinung nach sind die Risiken rund um eine Zinserhöhung bei der Fed-Sitzung im Juni eindeutig gestiegen.