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Die Swiss Life geht mit dem Strategieplan «Swiss Life 2018» weiteren Restrukturierungen entgegen

Donnerstag, 26.11.2015

Die Swiss Life hat an ihrem Investorentag die Ziele bis ins Jahr 2018 bekannt gegeben. Sie verfolgt vier strategische Stossrichtungen: Steigerung von Gewinn, von Kapital, Cash und Dividende, von operativer Effizienz sowie von Kundenausrichtung.

Im Rahmen ihres Investorentages hat der Lebensversicherer Swiss Life seine Ziele für die kommenden drei Jahre vorgestellt. Mit dem Strategieprogramm «Swiss Life 2018» verfolgt das Unternehmen vier Stossrichtungen: den Gewinn und die Gewinnqualität zu steigern; das Kapital konsequent zu bewirtschaften, um zusätzliche Kapitalpuffer aufzubauen, Cash an die Swiss Life Holding zu überweisen und eine höhere Dividendenfähigkeit zu erlangen; die operative Effizienz zu verbessern sowie alle Geschäftsprozesse konsequent auf die Kunden auszurichten.

Vier Ertragsquellen sollen zur Steigerung des Gewinns beitragen

Um den Gewinn und die Gewinnqualität zu steigern, richtet die Swiss Life das Unternehmen auf vier Ertragsquellen aus: das Sparergebnis, das Risikoergebnis, das Fee-Ergebnis sowie das Kostenergebnis. Mit einem weiteren Ausbau des Fee- (Kommissions-) Geschäfts, das weniger Kapital bindet, will die Swiss Life die Widerstandsfähigkeit ihres Geschäftsmodells steigern. Konkret möchte die Gruppe bis 2018 ein Fee-Ergebnis von 400 bis 450 Millionen Franken erzielen und das Risikoergebnis zwischen 350 bis 400 Millionen Franken verteidigen. Weiterhin einen wichtigen Beitrag leisten soll auch das Sparergebnis – dank striktem Anlageprozess.

Asset Management bleibt zentral für den Markterfolg

Zentral für den Markterfolg von Swiss Life bleibt das Asset Management, sowohl für das Versicherungsgeschäft und ihre Kunden als auch für externe Mandate. Die Swiss Life sei Dank einer langen Anlageduration und robusten direkten Anlageerträgen in der Lage, dem aktuellen Tiefzinsumfeld zu trotzen und ihre Zinsmarge zu schützen, wie das Unternehmen erklärt. Die Anlagestrategie sei so aufgesetzt, dass dank konsequenter Abstimmung der Anlagen und Verbindlichkeiten die Zinsmarge für Jahrzehnte geschützt sei. Damit würden die Garantien für die Kunden erfüllt, selbst wenn die Tiefzinsphase langfristig anhalten sollte.

Die Kompetenzen von Swiss Life Asset Managers in der langfristigen und risikoorientierten Anlage, insbesondere bei Obligationen und Immobilien, machten das Geschäft für Drittkunden zu einem Wachstumstreiber. Swiss Life Asset Managers habe sich bis 2018 deshalb zum Ziel gesetzt, die verwalteten Vermögen von Drittkunden von 34 Milliarden per Ende 2014 auf 50 Milliarden und das Fee-Einkommen um rund 40% auf 640 bis 660 Millionen Franken zu steigern.

Besseres Kapitalmanagement soll Cash in Holding erhöhen und Aktionäre belohnen

Auch mit den Themen Kapital, Cash und Dividende verfolgt die Swiss Life klare Ziele: Sie will auf Basis eines disziplinierten Kapitalmanagements kumuliert über die nächsten drei Jahre über 1,5 Milliarden Franken Cash an die Holding ausschütten. Für die Aktionäre strebt die Swiss Life eine Ausschüttung von 30% bis 50% des Reingewinns an. Voraussichtlich werde sich diese erst mal im unteren Bereich der Bandbreite bewegen.

Gruppe soll basierend auf gesunder Kapitalausstattung weiterentwickelt werden

Die Swiss Life gab anlässlich des Investorentages erstmals Bandbreiten zur SST-Ratio und zu ihrer Solvency-II-Ratio bekannt: So kam der SST per 1. Januar 2015 (basierend auf dem teilweise genehmigten internen Modell) auf 140% bis 160% zu stehen. Die Solvency-II-Ratio betrug über 200% – nach europäischem Standardmodell ohne Erleichterungen oder Übergangsbestimmungen.

«Die Solvenz-Zahlen zeigen, dass wir die Weiterentwicklung unserer Gruppe auf Basis einer gesunden Kapitalausstattung angehen können», erklärte Swiss-Life-Chef Patrick Frost. «An der Solvency-II-Ratio lässt sich ablesen, wie viel höher die Anforderungen des SST gegenüber europäischen Standards sind: nämlich 40 bis 60 Prozentpunkte. Das bringt unnötige Nachteile für den Versicherungsstandort Schweiz. Wir werden uns deshalb wie bisher dafür einsetzen, dass der SST richtige Anreize schafft und nicht zu einer Benachteiligung unserer Kunden führt.»

Swiss Life will bis 2018 über 100 Millionen Franken investieren

Um alle Geschäftsprozesse noch stärker auf die Kunden und die Beratung auszurichten, will Swiss Life über die kommenden drei Jahre insgesamt deutlich über 100 Millionen Franken zusätzlich in die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells investieren und damit die Basis für den zukünftigen Erfolg der Gruppe sicherstellen. Die Investitionen sollen primär in die Digitalisierung, die Qualität der Beratung und in Initiativen für organisches Wachstum fliessen. Die Swiss Life habe in allen Geschäftsbereichen der Gruppe unterschiedliche, aber attraktive Ausgangspositionen, um natürlich zu wachsen und Cash zu generieren. Die konsequente Ausrichtung auf den Kunden sowie die Kapitalstärke sind laut Patrick Frost Voraussetzung dafür, dass dieses Potenzial ausgeschöpft werden kann.

Kosten in Höhe von weiteren 100 Millionen Franken sollen eingespart werden

Um die operative Effizienz aufrechtzuerhalten und Ressourcen für Investitionen freizusetzen, will die Swiss Life zusätzliche Kosteneinsparungen von 100 Millionen Franken umsetzen. Zwischen 2008 und 2018 wird die Gruppe damit Kosteneinsparungen von über 600 Millionen Franken erzielt haben, was mehr als einem Viertel der damaligen Kosten entspricht.

Eigenkapitalrendite soll auf 8% bis 10% gesteigert werden

Insgesamt strebt die Gruppe in den nächsten drei Jahren eine bereinigte Eigenkapitalrendite von 8% bis 10% an. Für das Geschäftsjahr 2015 wird die Konzernleitung dem Verwaltungsrat eine Dividendenerhöhung von 6.50 auf mindestens 8.00 Franken vorschlagen.

Analysten zeigen sich über die Restrukturierungspläne zuversichtlich

Analysten etwa der Zürcher Kantonalbank zeigen sich mit der angekündigten Reorganisation von Swiss Life zuversichtlich. Mit den angestrebten Verbesserungen werde Swiss Life künftig in der Lage sein, die negativen Einflüsse, die vor allem aus dem Geschäftsumfeld herrührten, zumindest zu mindern. Diese stammten hauptsächlich vom zunehmenden Wettbewerb, der in bestimmten Geschäften auf die Marge drücke (vor allem im Risikogeschäft) und von der Kapitalmarktseite. Die tiefen Zinsen lasteten auch bei Swiss Life auf dem Investment-Ergebnis und minderten somit den Geschäftserfolg. Der deutliche Ausbau des Kommissionsgeschäfts ist laut Analysten eine wichtige Massnahme, um Gegensteuer zu geben.

Das Kommissionsgeschäft sei zudem weniger volatil und kapitaleffizient und verbessere damit die Gewinnqualität der Swiss Life. Höhere Kommissionserträge würden vor allem aus dem Ausbau der Vermögensverwaltung für Dritte, des anteilsgebundenen Versicherungsgeschäfts (Unit-Linked) und des unabhängigen Vertriebskanals («Swiss Life Select») resultieren.

Die angestrebten Verbesserungen im Rahmen des neuen Strategieplans «Swiss Life 2018» sind nach Meinung der Analysten als positiv zu beurteilen und die neuen Ziele als realistisch einzuschätzen.

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