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Die Schweizerische Bankiervereinigung fordert eine renditeträchtigere Verwaltung der BVG-Vermögen

Dienstag, 14.02.2017

Die politische Diskussion um die Altersvorsorge 2020 vernachlässige die bessere Nutzung des „3. Beitragszahlers“, sagt die SBVg. Um Leistungskürzungen zu vermeiden, sollten die Pensionskassen ihre Anlagestrategien anpassen können.

Die Rendite aus der Anlage der Vorsorgegelder war bisher der wichtigste Beitrag zur Äufnung von Altersguthaben. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass die erforderlichen Zielrenditen in Zukunft nicht mehr erreicht werden können. Somit droht bei der Altersvorsorge eine Finanzierungslücke, und als Folge davon, Leistungskürzungen.

Anlagestrategien müssen dem veränderten Anlageumfeld angepasst werden

Um solche Leistungskürzungen abzuwenden, müssten die Anlagestrategien der Pensionskassen dem veränderten Anlageumfeld angepasst und zusätzliche Renditequellen erschlossen werden, propagiert die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg). Die aktuelle Studie «Der 3. Beitragszahler der beruflichen Vorsorge – Impulse zur Optimierung» zeige auf, wie die Renditen in mehreren Schritten optimiert werden könnten, etwa durch die verstärkte Nutzung nichttraditioneller Anlagen, wozu die BVV2-Anlagerichtlinien erneuert werden sollten. Die zuständigen Behörden müssten die Notwendigkeit solcher Änderungen erkennen und entsprechend handeln, kritisiert die SBVg.

Anlagestrategien haben sich seit den 1980ern kaum verändert

Das Umfeld für die professionelle Vermögensanlage habe sich in Anbetracht von Negativzinsen und weiteren Faktoren in den letzten Jahren stark verändert. Dennoch blieben die Anlagestrategien von Schweizer Pensionskassen seit den 1980-er Jahren weitgehend unverändert. Deren Anlagepolitik sei im Mittel auch heute von Obligationen, Aktien und inländischen Immobilien dominiert, während nichttraditionelle Anlagen einen untergeordneten Stellenwert hätten, bemängelt die SBVg. Begünstigt werde dies durch die Anlagerichtlinien über die berufliche Vorsorge (BVV2), die mit ihrer traditionellen Kategorieneinteilung aus heutiger Sicht falsche Anreize setzten. Eine Neukategorisierung der BVV2 sei notwendig, um eine Änderung im Anlageverhalten herbeizuführen.

Renditedifferenz mit mehr nichttraditionellen Anlagen könnte 1% jährlich betragen

Im internationalen Vergleich der Anlageperformance liege die Schweiz im unteren Feld. Länder mit einem höheren Anteil an nichttraditionellen Anlagen wiesen dagegen tendenziell höhere Renditen aus. Vergleichsanalysen liessen darauf schliessen, dass die Renditedifferenz zwischen einem heutigen Durchschnitts-Pensionskassenportfolio und einer breiter diversifizierteren Variante vor Kosten bei gleichbleibendem Risiko rund 1% jährlich betrage. Für die Altersguthaben der zweiten Säule würde dies zu einer Erhöhung von etwa 8 Milliarden Franken führen, wie die SBVg erklärt.

Verbände wollen Hilfestellung für die Vermögensverwaltung leisten

Für die SBVg ist das Asset Management ein strategisch bedeutendes Thema. Bei ihren Mitgliedsinstituten gebe es einen grossen Wissens- und Expertenpool, den es zu nutzen gelte. Andere Verbände hätten Fragestellungen zur Sicherung der Altersvorsorge aus Sicht des 3. Beitragszahlers ebenfalls thematisiert, namentlich die Swiss Funds & Asset Management Association (SFAMA) und der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP). Damit werde die Dringlichkeit der Thematik für die Berücksichtigung in der politischen Diskussion eindrucksvoll belegt.

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