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Die Schweizer Wirtschaft ist im ersten Quartal 2015 leicht geschrumpft

Freitag, 29.05.2015

Die massive Aufwertung des Frankens hat den Export bereits im ersten Quartal kräftig ausgebremst. Die starken Preisrückgänge deuten zugleich auf schmerzhafte Margenverluste hin. Die Schweizer Wirtschaft steht vor grossen Herausforderungen.

Das reale Bruttoinlandprodukt der Schweiz (BIP) ist im 1. Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal um 0.2% gesunken. Negative Impulse kamen insbesondere von der Handelsbilanz mit schrumpfenden Exporten und starken Importen von Dienstleistungen. Die positive Entwicklung der Bruttoanlageinvestitionen und der privaten Konsumausgaben verhinderte indes einen stärkeren Rückgang des BIP. Produktionsseitig schwächte sich das Wachstum in vielen Rubriken deutlich ab. Besonders negativ verlief das Geschäft für Handel und Gastgewerbe. Gegenüber dem 1. Quartal 2014 nahm der BIP-Deflator um 0.9% ab, während sich das reale BIP um 1.1% erhöhte.

Private Haushalte sowie Staat und Sozialversicherungen lieferten positive Impulse

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck nahmen um 0.5% zu. Die grössten Wachstumsbeiträge kamen von den Rubriken Wohnen/Energie sowie Gesundheit. Die Konsumausgaben des Staates und der Sozialversicherungen stiegen im 1.Quartal um 0.1% leicht an.

Auch Ausrüstungsinvestitionen nahmen zu

Die Ausrüstungsinvestitionen (inkl. Forschung & Entwicklung sowie Militärinvestitionen) verzeichneten im 1.Quartal ein Plus von 0.5%. Das Wachstum wurde durch Investitionen in EDV sowie Fahrzeuge getrieben, während die Investitionen in Maschinen abnahmen. Die Bauinvestitionen stiegen um 0.3%.

Warenexporte sanken

Die Warenexporte (ohne nicht monetäres Gold, Wertsachen und Transithandel) gingen im 1. Quartal 2015 zurück (-2.3%). Zum Rückgang haben praktisch alle Sektoren beigetragen. Ein beträchtlicher negativer Beitrag ging von der Rubrik Chemie/Pharma aus. Daneben waren die Rubriken Maschinen/Apparate/Elektronik sowie Präzisionsinstrumente/Uhren/Bijouterie ebenfalls rückläufig.

Die Warenimporte (ohne nicht monetäres Gold und Wertsachen) steigerten sich im 1.Quartal 2015 um 0.4%. Ein kräftig positiver Wachstumsbeitrag ging dabei von den Fahrzeugimporten aus. Leicht positive Wachstumsraten verzeichneten die Importe von chemischen und pharmazeutischen Produkten. Die übrigen Rubriken gingen zurück, insbesondere die Rubrik Präzisionsinstrumente/Uhren/Bijouterie.

Dienstleistungsimporte stiegen stark an

Die Dienstleistungsexporte (mit Tourismus) nahmen im 1. Quartal 2015 um 3.0% zu. Einen deutlichen Anstieg von 7.5% verzeichneten die Dienstleistungsimporte (inkl. Tourismus).

Produktionsseite schwächte sich deutlich ab

Auf der Produktionsseite zeigte sich in vielen Rubriken eine deutliche Abschwächung respektive ein Rückgang. Das negative BIP-Wachstum wurde insbesondere von dem Handel (-1.9%) sowie durch das Gastgewerbe (-3.8%) getrieben. Daneben trugen auch der Sektor Verkehr/Information/Kommunikation (-0.4%) und die Finanzdienstleistungen (-0.6%) zum Abschwung bei. Vom verarbeitenden Gewerbe (-0.1%) kamen keine Wachstumsimpulse mehr. Deutlich positiv entwickelten sich einzig der Gesundheitssektor (+1.6%) sowie das Baugewer-be (+1.1%). Die übrigen, binnenorientierten Dienstleistungen trugen leicht zur Stabilisierung bei.

Preise waren rückläufig

Fast alle Preise auf der Verwendungsseite des BIP, ausser die jenigen für den Staatskonsum, bildeten sich im Vergleich zum 1. Quartal 2014 zurück. Der Deflator des privaten Konsums nahm um 0.6% ab, die Preise der Bauinvestitionen um 0.4%, diejenigen der Ausrüstungsinvestitionen um 1.8%.

Der Rückgang der Preise der Exporte und Importe war besonders ausgeprägt: der Deflator der Waren- und Dienstleistungsexporte (Aggregat ohne das nicht-monetäre Gold und andere Wertsachen) nahm um 2.5% ab, derjenige der Importe (vergleichbares Aggregat) um 5.8%. Der Deflator des BIP registrierte einen Rückgang von 0.9%.

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