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Die Schweiz weist unter den Industrieländern die höchste Vermögensungleichheit auf

Dienstag, 14.10.2014

Das weltweite Vermögen privater Haushalte ist von Mitte 2013 bis Mitte 2014 um 8.3% auf insgesamt 263 Billionen Dollar angestiegen. Die Schweiz bleibt mit einem Durchschnittsvermögen pro Erwachsenem von 581‘000 Dollar weltweit Spitzenreiter.

Die weltweiten Vermögen haben zwischen Mitte 2013 und Mitte 2014 um 20,1 Billionen US-Dollar auf über 263 Billionen Dollar zugenommen. Insgesamt liegt das globale Vermögen heute 20% über dem Höchststand von vor der Finanzkrise sowie 39% über dem Tiefststand im Jahr 2008. Das weltweite Durchschnittsvermögen erreichte Mitte 2014 mit 56’000 Dollar pro Erwachsenem ein neues Allzeithoch. Der Anstieg um 3’450 Dollar gegenüber dem Vorjahr stellt den höchsten Zuwachs seit der Finanzkrise dar, wie aus dem Global Wealth Report 2014 der Credit Suisse hervorgeht.

Doch damit nicht genug. In den nächsten fünf Jahren soll das globale Vermögen privater Haushalte laut Studie um fast 40% steigen und bis 2019 auf 369 Billionen Dollar anwachsen. Die Schwellenländer dürften ihren Anteil daran bis 2019 auf 21% steigern, wobei knapp 10% des weltweiten Vermögens allein auf China entfallen wird. Heute liegt dieser Anteil bei knapp über 8%. Zugenommen hat dabei auch die Vermögensungleichheit, insbesondere in Ländern wie China und Indien.

Nordamerika und Europa sind dieses Jahr die absoluten Spitzenreiter: Der prozentuale Zuwachs beträgt in beiden Regionen über 10%. Die USA verzeichnen mit plus 8,9 Billionen Dollar seit Mitte 2013 einen erheblichen Vermögenszuwachs. Bis 2019 soll die Marke von 114 Billionen Dollar überschritten werden. In Europa ist das Vermögen pro Erwachsenem um über 10% gestiegen, vor allem aufgrund einer deutlichen Erholung der Preise von Vermögenswerten. In den nächsten fünf Jahren soll die weltweite Zahl der Millionäre Suisse um etwa 53% auf 53,2 Millionen ansteigen.

Die Schweiz bleibt Spitzenreiter – dank Frankenaufwertung

Das höchste Durchschnittsvermögen weist jedoch die Schweiz auf: mit 581’000 Dollar pro Erwachsenem erreichte sie einen neuen Rekordwert. Damit steht die Schweiz unangefochten an der Spitze der Weltrangliste, gefolgt von Australien. Der grösste Teil des Vermögenszuwachses zwischen 2000 und 2014 ist allerdings auf die Aufwertung des Frankens gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen. In Franken gemessen war das Vermögen der Privathaushalte in den Jahren 2001 und 2002 rückläufig und ging dann in einen leichten, aber konstanten Aufwärtstrend über, der nur von der Finanzkrise unterbrochen wurde.

In der Schweiz sind die Vermögen am ungleichsten verteilt

Unter den zehn Ländern, für die langfristige Datenreihen zur Vermögensverteilung vorliegen, ist die Schweiz das einzige Land, in dem die Vermögensungleichheit in den letzten hundert Jahren kaum abgenommen hat. Dies ist einer der Gründe, warum die Schweiz die höchste Vermögensungleichheit unter den Industrieländern aufweist und warum ein grosser Teil der Schweizer Bevölkerung zu den oberen Rängen der globalen Verteilung gehört. Vom obersten 1% der weltweiten Vermögensbesitzer entfallen 1,7% auf die Schweiz – ein beachtlicher Wert für ein Land mit nur 0,1% der Weltbevölkerung.

Die Analyse der Credit Suisse umfasst das Vermögen von 4,7 Milliarden Erwachsenen aus mehr als 200 Ländern – von den Milliardären an der Spitze bis zum mittleren und unteren Teil der Vermögenspyramide, welche andere Studien oft nicht berücksichtigen würden, so die Credit Suisse.

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