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Die Risiken einer Immobilienblase steigen wieder

Freitag, 05.02.2016

Das Wachstum der Hypothekarverschuldung in der Schweiz übertraf im 4. Quartal 2015 die Einkommensentwicklung so stark wie seit 2010 nicht mehr. Damit hat auch das Risikopotenzial vielerorts wieder zugenommen.

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stand im 4. Quartal 2015 bei 1,41 Indexpunkten und damit in der Risikozone. Gegenüber dem Vorquartal stieg der Index spürbar um 0,07 Punkte. Der stärkste Treiber des Blasenindex für Wohnimmobilien war die Zunahme der ausstehenden Hypothekarkredite der Haushalte, die im Vergleich zum Vorjahr um 3.2% zulegten. Damit verlangsamte sich die Wachstumsrate gegenüber dem Vorquartal und erreichte den tiefsten Wert seit 2008; im Vergleich zur Einkommensentwicklung aber war dies das stärkste Wachstum der letzten fünf Jahre. Denn das verfügbare Einkommen der Haushalte dürfte 2015 um rund 0.5% geschrumpft sein.

Preiswachstum bei Eigenheimen lag über Preissteigerungen der letzten Jahre

Die Eigenheimpreise wirkten nach wie vor stützend auf den Blasenindex. Die Preise stiegen nominal zwar nur um 0.5% gegenüber dem Vorquartal und rund 2% gegenüber dem Vorjahr an. Teuerungsbereinigt lag die Wachstumsrate aber fast 1 Prozentpunkt über der Höhe der durchschnittlichen Preissteigerungen der letzten zwei Jahre.

Gedämpft wurde hingegen die Entwicklung des Blasenindex durch geringere Bauinvestitionen und einen weiter rückläufigen Anteil der Anträge für Hypothekarkredite bei der UBS für Eigenheime zur Vermietung. Allerdings ist ein deutlicher Rückgang der Investitionsnachfrage nach Eigenheimen angesichts der breit gestützten Erwartung anhaltender Tiefzinsen nicht absehbar.

Ostschweiz weist erste Anzeichen einer Überhitzung auf

Die Preissteigerungen bei Eigenheimen verlagerten sich 2015 von den Zentren in die Peripherie. Die Ostschweiz schwang mit enorm hohen Preiswachstumsraten zwischen 4% bis 6% obenauf. Die Ostschweizer Regionen Thurtal, Oberthurgau und Linthgebiet erscheinen in der Folge erstmals auf der Risikokarte. 

Zusätzlich wurden Lugano nach überdurchschnittlichen Preissteigerungen neu als Gefahrenregion sowie Baden als Monitoringregion hochgestuft.

Eigenheimpreise in touristischen Regionen stehen unter Druck

Entwarnung gibt es hingegen insbesondere bei touristischen Regionen, in denen das Überangebot und der starke Franken auf die Eigenheimpreise drückten. Davos und das Oberengadin wurden angesichts der Preisrückgänge von Gefahrenregionen zu Monitoringregionen zurückgestuft, da sich dort das Gefahrenpotenzial deutlich reduzierte.

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