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Die Pensionskassen-Renditen sind im Mai wieder gesunken

Dienstag, 20.06.2017

Schweizer Pensionskassen erzielten im Mai 2017 eine durchschnittliche Rendite die nur halb so hoch war wie im Vormonat. Das beste Ergebnis verbuchten dabei kleinere Vorsorgewerke.

Die von der UBS analysierten Pensionskassen erzielten im Mai 2017 mit einer durchschnittlichen Monatsperformance von 0.46% nach Gebühren eine knapp halb so hohe Rendite wie im Vormonat. Das beste Ergebnis, mit 0.50% Rendite, erwirtschafteten die kleinen Vorsorgewerke, mit unter 300 Millionen Franken Vermögen. Auf sie folgten mit 0.44% Rendite die grossen Kassen, mit über 1 Milliarde Franken Vermögen. Das Schlusslicht, mit 0.42% Rendite, bildeten die mittleren Pensionskassen, mit 300 Millionen bis 1 Milliarde Franken Vermögen.

Seit 2012 erwirtschafteten die Pensionskassen im Sample der UBS nach Gebühren annualisiert durchschnittlich 4.89% Rendite (Vormonat 4.88%). Die grossen Pensionskassen, mit über 1 Milliarde Franken verwalteten Vermögen, führen mit 5.03% weiterhin die Rangliste an. Die kleinen Vorsorgewerke mit unter 300 Millionen Franken konnten 4.91% verbuchen, die mittleren mit 300 Millionen bis 1 Milliarde Franken bloss 4.68%.

Aktien Schweiz rentierten am besten

Ein Abklingen von politischen Risiken in Europa sowie eine positive Gewinnentwicklung der Schweizer Unternehmen in der laufenden Berichtsaison schoben die Notierungen der lokalen Aktien weiter an. Schweizer Aktien erwiesen sich im Mai als die Renditestütze (Aktien Schweiz: +2.67%) und haben im bisherigen Jahresverlauf mit fast 15% einen beträchtlichen Anteil an der positiven Performance der Pensionskassen. Im Mai trugen einheimische Obligationen mit 0.22% sowie Immobilien mit 0.23% ebenfalls positiv bei. Hingegen verzeichneten sowohl Zins- (-0.96%) wie auch Dividendenpapiere (-0.23%) in Fremdwährung Verluste. Hedge Funds enttäuschten regelrecht, mit einer Rendite von -2.28%. 

Politische Risiken sind weiter in den Hintergrund getreten

Die politischen Risiken sind nach der Wahl Emmanuel Macrons zum neuen französischen Staatspräsidenten weiter in den Hintergrund getreten. Vorlaufende Indikatoren in sämtlichen Weltregionen weisen weiterhin auf ein robustes Wachstum in den kommenden Monaten hin.

Diese Faktoren sowie eine weitere Abschwächung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro bescherten insbesondere Schweizer Aktien einen starken Monat. Seit Anfang Jahr haben diese eine Performance von beinahe 15% per Ende Mai geliefert und bereiteten damit vor allem kleinen Vorsorgewerken Freude, welche im UBS-Sample eine besonders hohe Allokation in Schweizer Dividendenpapieren aufweisen. Aktien und Obligationen in Fremdwährungen und Hedge Funds im Besonderen brachten diesen Monat dagegen Verluste ein.

Gewinnerholung wird zunehmend auch von anderen Regionen getragen

Die Abnahme der politischen Risiken in Europa nach den Präsidentschaftswahlen in Frankreich und die soliden globalen Gewinntrends verliehen Risikoanlagen positive Impulse und waren vorteilhaft für eine risikobereite Haltung. Die Gewinnerholung wird nicht mehr nur von den USA, sondern zunehmend auch von anderen Regionen getragen, während die Bewertungen der globalen Aktien im Bereich der langfristigen Durchschnitte liegen.

Die UBS hat ihre Aktienallokation entsprechend angepasst, indem sie anstelle der USA nun diversifizierte globale Märkte favorisiert. US-Aktien sind zwar nach wie vor attraktiv, aber nach Meinung der UBS ist es an der Zeit, andere Regionen in den Mix aufzunehmen.

Eurozone bietet gutes Renditepotenzial

Werte der Eurozone bieten laut UBS ein gutes Renditepotenzial. Sie hat im Aktienmarkt der Region deshalb eine Übergewichtung gegenüber Grossbritannien eröffnet. Auch hält sie an ihrer seit Langem bestehenden Präferenz für den Euro gegenüber dem US-Dollar fest. Die Verbesserung des globalen Wachstums kommt demnach Aktien der Eurozone zugute, die sensibler auf den Konjunkturzyklus reagieren. In Grossbritannien könnten die Gewinnerwartungen dagegen enttäuschen, insbesondere im Energie- und Grundstoffsektor.

Die Unternehmensgewinne ziehen gemäss UBS in den meisten Regionen an, wobei sie durch die stärkere Konsumnachfrage, die steigenden Investitionsausgaben der Unternehmen und höhere Rohstoffpreise gegenüber dem Vorjahr unterstützt werden. Die globalen Aktienbewertungen bewegen sich, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18x, nahe an ihrem langfristigen Durchschnitt.

US-Hochzinsanleihen bieten nach wie vor Potenzial

Abgesehen davon hält die UBS eine Übergewichtung in globalen Aktien (und erstklassigen US-Anleihen) gegenüber Euro-Hochzinsanleihen. Nach den Wahlen in Frankreich sind die Risikoprämien von Euro-Hochzinsanleihen auf die tiefsten Niveaus seit der Krise gesunken. Da die Verfallrendite mittlerweile ein neues Allzeittief von 3.6% erreicht hat, erkennt die UBS nur begrenztes Aufwärtspotenzial. Ein Mix aus globalen Aktien und erstklassigen Anleihen bietet eine bessere Werthaltigkeit.

In US-Hochzinsanleihen ist die UBS aufgrund der relativ attraktiven Rendite von über 6% und der Verbesserung der Fundamentaldaten der Unternehmen nach wie vor übergewichtet. Die Auswirkungen der rohstoffpreisbedingten Ausfälle nehmen ab, sodass die Ausfallquote auf 3.4% gesunken ist. Die UBS rechnet mit einem weiteren Rückgang auf 2.5% in den nächsten zwölf Monaten. 

Schweizer Franken dürfte im weltweit guten Anlageumfeld nachgeben

Die UBS ersetzt ihre Untergewichtung im kanadischen Dollar gegenüber der schwedischen Krone durch eine Untergewichtung im Schweizer Franken. Die schwedische Riksbank dürfte im Laufe des Jahres eine restriktivere Geldpolitik verfolgen, während der defensive, renditeschwache Schweizer Franken im weltweit guten Anlageumfeld nachgeben dürfte.

Im Euro bleibt die UBS gegenüber dem US-Dollar übergewichtet. Gründe dafür sind die gegenwärtige Unterbewertung des Euro, das «Aufholpotenzial» des Wirtschaftswachstums, die Geldpolitik der Eurozone und die Anlegerpositionen.

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