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Die Pensionskasse Publica performte 2015 nur teilweise genügend

Dienstag, 12.01.2016

Die Pensionskasse des Bundes Publica erzielte im vergangenen Jahr Nettorenditen von -2.5% für die offenen und +2.1% für die geschlossenen Vorsorgewerke. Der durchschnittliche Deckungsgrad lag Ende Jahr bei 99% bzw. bei 105%.

Die Pensionskasse Publica erzielte auf ihren beiden Anlagestrategien im vergangenen Geschäftsjahr unterschiedliche Renditen. Die Nettorendite des Anlagevermögens (32,1 Milliarden Franken) der 14 offenen Vorsorgewerke, die der Sammeleinrichtung angeschlossen sind, betrug 2015 durchschnittlich -2.5%, während die 7 geschlossenen Vorsorgewerke, die allein aus Rentenbeziehenden bestehen, eine Rendite von +2.1% auf ihrem Anlagevermögen (4,0 Milliarden Franken) auswiesen. Der durchschnittliche Deckungsgrad der offenen Vorsorgewerke lag Ende 2015 schätzungsweise bei 99%, jener der geschlossenen Vorsorgewerke bei schätzungsweise 105%.

Die Rendite für die 14 offenen Vorsorgewerke ist ungenügend

Die Pensionskasse Publica verfolgt für die offenen und die geschlossenen Vorsorgewerke unterschiedliche Anlagestrategien, weil sich diese in der Struktur und hinsichtlich der erwarteten Entwicklung des Versichertenbestandes wesentlich voneinander unterscheiden, wie die Pensionskasse in einer Mitteilung schreibt.

Mit dem Ergebnis für die geschlossenen Vorsorgewerke von +2.1% lag Publica über der Performance der Pictet BVG-Indizes; mit jenem von -2.5% für die offenen Vorsorgewerke blieb Publica unter jener der Pictet BVG-Indizes.

Schwache Renditen aus Schwellenländer-Anlagen belasten Resultat

Der Hauptgrund für die negative Abweichung liegt gemäss Publica im strategischen Entscheid, 14% des Vermögens der offenen Vorsorgewerke in Anleihen aus Schwellenländern und Aktien Schwellenländer anzulegen. Die Währungen der Schwellenländer haben 2015 gegenüber dem Schweizer Franken um durchschnittlich 11% abgewertet. Weil die Pictet BVG-Indizes nur einen kleinen Strategieanteil den Schwellenländern zuteilen, waren sie von dieser Abwertung weniger betroffen.

Währungsabsicherungen trugen positiv zum Resultat bei

Positiv hat sich für Publica der strategische Entscheid ausbezahlt, die Währungen der Industrieländer vollständig abzusichern, damit nicht systematische und somit nicht entschädigte Risiken aus dem Portfolio eliminiert werden. Die Absicherung der Währungen der Industrieländer hat die Nettoperformance von Publica im vergangenen Jahr konsolidiert über beide Strategien um +1.3% verbessert.

Schweizer Immobilien erwiesen sich als beste Anlageklasse für Publica

Die beste Anlageklasse von Publica waren 2015 die Schweizer Immobilien. Mit einer Rendite von 6.3% steuerten sie einen positiven Betrag an das Gesamtvermögen der offenen und der geschlossenen Vorsorgewerke bei.

Die Obligationen der einzelnen Währungsregionen haben sich aufgrund der leicht steigenden Zinsen im Ausland mehrheitlich negativ entwickelt. Eine wichtige Ausnahme bilden die Schweizer Staatsanleihen, die 2015 mit +2.9% abschliessen konnten. Treiber dieser positiven Performance waren Buchwertgewinne auf den Anleihen aufgrund der noch tieferen Zinsen.

Auch bei den einzelnen Aktienregionen bestanden 2015 grosse Performanceunterschiede: Europa und Japan haben dank der expansiven Zentralbanken (währungsgesichert) mit 4% bzw. knapp 9% positiv abgeschnitten, in der Schweiz und in Nordamerika lag die Rendite nahe bei null und in den Schwellenländern durchschnittlich bei -14%.

Rohstoffanlagen schlugen mit -21% zu Buche

Die Anlageklasse Rohstoffe wird von den Pictet BVG-Indizes nicht abgedeckt. Aus Diversifikationsgründen investiert Publica je 2% des Vermögens der offenen Vorsorgewerke in Energierohstoffe (bestehend aus Rohöl, Heizöl und Benzin) und in Edelmetalle wie Gold und Silber. Die Rendite der Rohstoffe, namentlich auf dem Rohöl, hat im vergangenen Jahr mit -21% negativ zu Buche geschlagen; für Publica bedeutet dies eine Veränderung auf dem Vermögen der offenen Vorsorgewerke von -0.8%.

Deckungsgrad der offenen Vorsorgewerke rutscht unter 100%

Die jährliche durchschnittliche Benchmarkrendite von 2000 bis 2015 beträgt 2.7%. Publica übertraf diesen Wert in den vergangenen 15 Jahren mit 2.9% um 0.2 Prozentpunkte. Der durchschnittliche Deckungsgrad der offenen Vorsorgewerke liegt Ende 2015 schätzungsweise bei 99%, jener der geschlossenen Vorsorgewerke bei schätzungsweise 105%. Die genauen Zahlen werden mit dem Geschäftsbericht 2015 im Frühjahr 2016 publiziert.

Die Publica

Die Pensionskasse des Bundes Publica ist eine selbstständige öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtung. Sie ist als Sammeleinrichtung mit aktuell 20 Vorsorgewerken organisiert. Publica berät rund 63'000 versicherte Personen und 43'000 Rentenbeziehende der Bundesverwaltung, des ETH-Bereichs und weiterer dezentraler Verwaltungseinheiten sowie von rund 70 Organisationen, die dem Bund nahestehen oder öffentliche Aufgaben des Bundes, eines Kantons oder einer Gemeinde erfüllen. Mit einer Bilanzsumme von aktuell über 36 Milliarden Franken gehört sie zu den grössten Pensionskassen der Schweiz.

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