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Die OECD revidiert ihre Wachstumsprognosen für 2015 und 2016 nach unten

Dienstag, 10.11.2015

Die OECD hat ihre weltweiten Konjunkturprognosen zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten gesenkt. Hauptgrund ist das schwächere Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern. Auch die Schweiz soll weniger stark wachsen als angenommen.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) passt ihre Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten nach unten an. So soll das weltweite Bruttoinlandprodukt 2015 noch um 2.9% wachsen (September 2015: 3.0%) und 2016 um 3.3% (September 2015: 3.6%).

Verlangsamung in den aufstrebenden Volkswirtschaften belastet Weltwirtschaft

Laut OECD haben sich die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr eingetrübt. Eine neuerliche drastische Verlangsamung in den aufstrebenden Volkswirtschaften belastet Weltwirtschaft und Welthandel, während das gedämpfte Investitions- und Produktivitätswachstum die Erholung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bremst.

Konjunkturfördernde makroökonomische Massnahmen und gesunkene Rohstoffpreise könnten 2016 und 2017 einen allmählichen Anstieg des Weltwirtschaftswachstums begünstigen. Gemäss OECD ist dies aber keinesfalls sicher angesichts der Abwärtsrisiken und Anfälligkeiten sowie der Ungewissheit über den in der Politik verfolgten Kurs und die Reaktion von Handel und Investitionen. 

Flüchtlinge könnten Wirtschaftswachstum anheizen

Für die Eurozone schätzen die Ökonomen der OECD das Wirtschaftswachstum für 2015 neu auf 1.5% und für 2016 auf 1.8%, was einer Reduktion von 0.1 Prozentpunkten in jedem Jahr entspricht.

Die europäische Flüchtlingskrise bietet nach Ansicht der OECD Potenzial für einen dringend benötigten wirtschaftlichen Schub. Sie schätzt, dass der Zustrom von Flüchtlingen das Wachstum 2016 und 2017 um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte erhöhen könnte. Dies aufgrund der zusätzlichen Staatsausgaben. Die OECD sieht in den Asylbewerbern keine nicht zu bewältigende wirtschaftliche Belastung. Im Gegenteil: würden die Flüchtlinge, die bleiben, rasch in die europäische Gesellschaft integriert, dürften sie ein Gewinn für die Aufnahmeländer sein.

Weltwirtschaft soll 2017 wieder zulegen

Für die USA prognostiziert die OECD 2015 ein Wirtschaftswachstum von 2.4% und für 2016 von 2.5%. Die OECD gab auch erste Prognosen für 2017 ab: 3.6% Wachstum für die Weltwirtschaft, 2.4% für die USA und 1.9% Wachstum für die Wirtschaft der Eurozone.

Schweiz wird weniger stark wachsen

Auch für die Schweiz korrigiert die OECD die Prognosen nach unten; neu rechnet sie für dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 0.7% (Juni: 0.8%). Für 2016 hat sie die Prognose von 1.7% auf 1.1% reduziert.

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