Die Abkehr vom Mindestwechselkurs stellt für viele Unternehmen eine veritable Herausforderung dar. Den Wert von Immobilien haben die flankierend dazu von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eingeführten Negativzinsen indes erhöht. Weil sich die Renditedifferenzen von Immobilienanlagen gegenüber alternativen Anlagen ausgeweitet haben, fliesst viel Kapital in die Immobilienmärkte. So sind die Agios und Prämien der kotierten Immobilienanlagen Anfang Jahr innerhalb weniger Wochen auf Rekordwerte geklettert. Spiegelbildlich dazu sind die Handelsvolumina markant gestiegen, wie aus dem Credit Suisse Immobilienmonitor für das 2. Quartal 2015 hervorgeht.

Investitionen in Wohnimmobilien werden wieder favorisiert

Doch nicht nur institutionelle Investoren wie Pensionskassen favorisieren Anlagen in Immobilien. Auch bei Privatinvestoren hat die Neigung zu Immobilieninvestitionen aufgrund der niedrigen Verzinsung von Sparkapitalien und der Angst vor Negativzinsen zugenommen. Das treibt die Immobilienpreise in die Höhe. Als Folge davon ist die Abschwächung des Preiswachstums im Wohneigentum ins Stocken geraten.

Der vermehrte Kapitalzufluss dürfte auf dem Immobilienmarkt zusätzliche Entwicklungen auslösen. Das freut die Bauwirtschaft. Meldungen, wonach sich diese bereits im Abschwung befinde, sind daher verfrüht. Für die kommerziellen Vermietermärkte bringt die neue Ausgangslage dagegen kaum Linderung.

Renditen für Büro- und Verkaufsflächen sinken

Während der Büroflächenmarkt mit sinkenden Mieten kämpft und mit einer wechselkursbedingten Dämpfung der Nachfrage rechnet, wiegen auf dem Verkaufsflächenmarkt die durch Onlinehandel und Frankenstärke ausgelösten Unsicherheiten schwerer als die günstigen Finanzierungsbedingungen. Investoren machen zurzeit deshalb einen grossen Bogen um den Verkaufsflächenmarkt.