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Die Nationalbank weist für das erste Halbjahr 2015 einen Verlust aus

Freitag, 31.07.2015

Die Schweizerische Nationalbank weist für das erste Halbjahr 2015 einen Milliardenverlust aus. Die grössten Verluste erlitt sie auf Fremdwährungspositionen. Rückschlüsse auf das Jahresergebnis will sie daraus jedoch nicht ziehen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verbucht für das erste Halbjahr 2015 einen Verlust von 50,1 Milliarden Franken. Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen beträgt 47,2 Milliarden Franken. Auf dem Goldbestand resultiert ein Bewertungsverlust von 3,2 Milliarden Franken. Das Ergebnis sei überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig, wie die SNB betont. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.

Aufwertung des Frankens führte zu wechselkursbedingten Verlusten

Die Verluste auf den Fremdwährungspositionen belaufen sich auf insgesamt 47,2 Milliarden Franken. Die Nationalbank hat am 15. Januar 2015 beschlossen, den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro per sofort aufzuheben. Die danach erfolgte Aufwertung des Frankens führte zu wechselkursbedingten Verlusten auf sämtlichen Anlagewährungen, wie die SNB erklärt. Für das erste Halbjahr 2015 betrugen sie insgesamt 52,2 Milliarden Franken.

Günstiges Börsenumfeld trug zum Erfolg bei

Einen positiven Beitrag leisteten die Zinserträge mit 3,5 Milliarden Franken und die Dividendenerträge mit 1,2 Milliarden Franken. Die Kurse auf Obligationen und Aktien entwickelten sich unterschiedlich. Auf Zinspapieren und -instrumenten resultierte ein Verlust von 3,9 Milliarden Franken. Die Beteiligungspapiere und -instrumente dagegen profitierten vom günstigen Börsenumfeld und trugen mit 4,1 Milliarden Franken zum Erfolg bei.

Goldbestand erlitt einen Bewertungsverlust

Auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand entstand ein Bewertungsverlust von 3,2 Milliarden Franken. Das Gold wurde per Ende Juni 2015 zu 35 022 Franken pro Kilo gehandelt (Ende 2014: 38 105 Franken).

Negativzinsen auf Girokontoguthaben lieferten einen Gewinn

Der Gewinn auf den Frankenpositionen betrug insgesamt 571 Millionen Franken. Er setzte sich im Wesentlichen aus den seit dem 22. Januar 2015 erhobenen Negativzinsen auf Girokontoguthaben von 530 Millionen Franken sowie aus Kursgewinnen von 12 Millionen Franken und Zinserträgen von 34 Millionen Franken auf den Wertschriften in Franken zusammen.

SNB macht Rückstellungen für Währungsreserven

Per Ende Juni 2015 resultierte – vor der Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven – ein Verlust von 50,1 Milliarden Franken. Artikel 30 Abs. 1 NBG schreibt der Nationalbank vor, Rückstellungen zu bilden, welche es erlauben, die Währungsreserven auf der geld- und währungspolitisch erforderlichen Höhe zu halten. Die Zuweisung für das laufende Geschäftsjahr wird Ende Jahr festgelegt.

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