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Die Helvetia Schweiz erzielt in der beruflichen Vorsorge 2015 ein solides Ergebnis

Montag, 23.05.2016

Die Helvetia Schweiz konnte das Prämienvolumen im Bereich berufliche Vorsorge 2015 nicht halten (-4.1%). Das Betriebsergebnis stieg dennoch an (+33.8%). Der Versicherer plädiert wegen der schwierigen Rahmenbedingungen für Reformen.

Die Helvetia Schweiz erzielte im Bereich berufliche Vorsorge 2015 ein Prämienvolumen von 2,546 Milliarden Franken; das ist ein Minus von 4.1% gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage nach Vollversicherungslösungen sei anhaltend hoch gewesen, so der Versicherer. Bei den periodischen Prämien sei Helvetia deshalb um 1.7% gewachsen. Im aktuellen Tiefzinsumfeld zeichne Helvetia jedoch nur zurückhaltend Neugeschäft, weshalb das Geschäft mit den Einmaleinlagen um 8.3% zurückgegangen sei. Dies habe zu einer Reduktion des Geschäftsvolumens geführt. Die Anzahl der Kollektivverträge blieb mit 17‘826 nahezu unverändert (2014: 17‘802). Die Anzahl der Versicherten stieg hingegen um 1.5% auf 219‘155.

Ausschüttungsquote beträgt 90.5%

Helvetia generierte 2015 Bruttoeinnahmen von insgesamt 783 Millionen Franken. Das sind 8.4% weniger als im Vorjahr. In dem der Mindestquote unterstellten Geschäft, das sind im Wesentlichen Vollversicherungslösungen, schüttete Helvetia im vergangenen Jahr 90.5% (2014: 94.1%) der Bruttoeinnahmen in Höhe von 645 Millionen Franken an die Versicherten aus. Von den Ausschüttungen fliessen über 90% in Form von Leistungszahlungen, etwa Alters- und Invalidenrenten, sowie durch Einlagen in den Überschusstopf an die Versicherten zurück. Fast 10% wurden zur Verstärkung der Reserven eingesetzt. In dem nicht der Mindestquote unterstellten Geschäft betrug die Ausschüttungsquote 93.2%, bei Bruttoeinnahmen von 138 Millionen Franken.

Kosten konnten gesenkt werden

Helvetia konnte das Betriebsergebnis im vergangenen Jahr um 33.8% auf 70,4 Millionen Franken steigern. Dafür senkte sie den Betriebsaufwand um 5.5% auf 87,2 Millionen Franken. Dies entspricht 3.4% der Prämieneinnahmen. Die durchschnittlichen Kosten pro aktiv versicherte Person fielen auf 426 Franken gegenüber 461 Franken im Vorjahr. Die durchschnittlichen Kostenprämien pro Versichertem wurden auf 476 Franken reduziert.

Anlageerträge waren solid

Helvetia erwirtschaftete in der beruflichen Vorsorge 2015 Anlageerträge in Höhe von 402.6 Millionen Franken. Dies entspricht einer gebuchten Rendite von 2.45% (2014: 2.86%). Der Versicherer führt den Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf die ausserordentlich tiefen Zinsen zurück, zu denen die Neu- und Wiederanlagen getätigt werden mussten.

Die Anlageperformance zu Marktwerten erreichte 1.88%. Aufgrund der schwächeren Aktien- und Obligationenmärkte liessen sich die Spitzenwerte von 2014 nicht mehr erzielen. Im Vergleich zu den einschlägigen BVG-Benchmarks konnte aber eine komfortable Mehrrendite erzielt werden.

Schwierige Rahmenbedingungen erfordern Reformen

Laut Helvetia zeige insbesondere die Entwicklung bei den Einmaleinlagen die schwierigen Rahmenbedingungen in der beruflichen Vorsorge auf. Neben dem anhaltenden Tiefzinsniveau, der Einführung von Negativzinsen, den volatilen Aktienmärkten und dem Anlagenotstand stelle auch der deutlich zu hohe Renten-Umwandlungssatz von 6.8% eine Herausforderung dar. Letzteres führe zu einer massiven Quersubventionierung von den Aktiven zu den Pensionierten. «Wir brauchen Rahmenbedingungen, die es erlauben, das Geschäft mit der beruflichen Altersvorsorge weiterhin im Kapitaldeckungsverfahren zu betreiben. Die Reform Altersvorsorge 2020 ist notwendig und dringend», warnt Philipp Gmür, CEO von Helvetia Schweiz. 

Als zentral bei der Reform Altersvorsorge 2020 erachtet Helvetia die Senkung des Umwandlungssatzes mit Ausgleichsmassnahmen sowie ein einheitliches Rentenalter für Mann und Frau von 65 Jahren. Das Reformpaket enthält jedoch auch Massnahmen, die Helvetia ablehnt: Um die weiterhin bestehenden Ungleichgewichte ausgleichen zu können, müssen die Lebensversicherungen ihre Spar-, Risiko- und Kostenprozesse auch zukünftig frei gestalten können. «Separate Spar-, Risiko-, und Kostenüberschüsse würden keinen Beitrag zum Erreichen des Reformzieles leisten, aber die Garantielösungen der Lebensversicherer und damit die Wahlfreiheit sowie die Rentensicherheit für KMU und deren Mitarbeitende gefährden», erklärt Donald Desax, Leiter des Bereichs Kollektivleben bei Helvetia Schweiz.

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