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Die Gesamtvermögen nehmen weltweit zu

Donnerstag, 10.10.2013

Das weltweite Gesamtvermögen privater Haushalte ist 2013 um fast 5% gestiegen. Insbesondere in der Eurozone hat das Vermögen wieder zugenommen. Mit einem Vermögen von 512’600 Dollar pro Erwachsenem liegt die Schweiz an der Spitze.

Das gesamte weltweite Vermögen der privaten Haushalte ist von Mitte 2012 bis Mitte 2013 trotz anhaltender Marktturbulenzen zum aktuellen Dollarkurs um 4,9% auf 241 Billionen (Tausend Milliarden) US-Dollar angestiegen. In den nächsten fünf Jahren soll dieses Vermögen um fast 40% steigen und bis 2018 auf 334 Billionen Dollar anwachsen. Die Schwellenländer sollen ihren Anteil bis zu diesem Zeitpunkt auf 23% steigern, wobei über 10% des weltweiten Vermögens auf China entfällt. Dies sind die Ergebnisse des «Global Wealth Report 2013», den die Credit Suisse veröffentlicht hat.

Schweizer Vermögende belegen dank Frankenaufwertung den Spitzenrang

Das höchste Durchschnittsvermögen der privaten Haushalte weist die Schweiz auf. 2013 erreichte sie mit 512’600 Dollar pro Erwachsenem einen neuen Rekordwert und liegt damit mehr als 100’000 Dollar vor dem zweitplatzierten Australien. Das Vermögen in der Schweiz hat sich zwischen dem Jahr 2000 und 2011 mehr als verdoppelt. 2013 liegt es bei 3,1 Billionen Dollar. Der grösste Teil des Vermögenszuwachses ist allerdings auf die Aufwertung des Frankens zurückzuführen, wie die Credit Suisse schreibt.

Mehr als 90% der Erwachsenen in der Schweiz wiesen 2013 ein Vermögen von mehr als 10‘000 Dollar auf und 49% der Bevölkerung besitzt mehr als 100‘000 Dollar. Mehr als 3‘400 Individuen zählen zu den Ultra High Net Worth Individuals bzw. Superreichen, mit einem Vermögen über 50 Millionen Dollar. Weitere 900 Superreiche besitzen ein Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar.

«Vermögen» definiert die Studie als den Wert der finanziellen Vermögenswerte und der Sachwerte (hauptsächlich Immobilien) privater Haushalte abzüglich ihrer Schulden.

Die Credit Suisse merkt ausserdem an, dass von den wenigen Industrieländern, für die langfristige Datenreihen zur Vermögensverteilung vorlägen, die Schweiz das einzige Land sei, in dem die Vermögensungleichheit im letzten Jahrhundert kaum oder gar nicht abgenommen habe: vom obersten 1% der weltweiten Vermögensbesitzer entfielen 1,6% auf die Schweiz – ein beachtlicher Wert für ein Land mit nur 0,1% der erwachsenen Weltbevölkerung.

Steigende Häuserpreise und Aktienmärkte beflügelten US-Vermögen

Der Vermögenszuwachs in Nordamerika betrug in der Berichtsphase 11,9%. Mit einem Nettogesamtvermögen von 78,9 Billionen Dollar wurden die USA erstmals seit 2005 wieder zur führenden Region. Als Grund nennt die Credit Suisse die Erholung der Häuserpreise und einen haussierenden Aktienmarkt. Bis 2018 sollen sich die USA der Marke von 100 Billionen Dollar nähern und ihre Spitzenstellung damit unangefochten behaupten können.

Leicht weniger optimistisch schätzt die Credit Suisse die künftige Vermögensentwicklung in den USA ein. So soll der Anteil der USA am weltweiten Vermögen bis 2018 etwas schrumpfen, mit 98 Billionen Dollar aber immer noch bei 29% liegen.

Europas Millionäre sind auf dem Vormarsch

In der Eurozone hat das Vermögen pro Erwachsenem 2013 mehr als die Hälfte des hohen Verlustes aus dem Vorjahr aufgeholt, wie die Credit Suisse erklärt. Sie schreibt dies vor allem den gestiegenen Aktienkursen zu. Das Vermögen in Europa stieg um 7,7% auf 76,3 Billionen Dollar an. Die Zahl der Millionäre soll zudem von 10’236’000 in diesem Jahr auf 15’027’000 im Jahr 2018 zunehmen.

Schwäche des Japanischen Yen minderte Vermögen von Asiaten

Das Vermögen der Privathaushalte in Japan sank von Mitte 2012 bis Mitte 2013 um 20,5% auf 22,6 Billionen Dollar. Dies sei die Folge des Wertverlustes des japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar von 22% gewesen, so die Credit Suisse. Dadurch sei das Gesamtvermögen in der Region Asien-Pazifik um 3,7% auf 73,9 Billionen Dollar zurückgegangen. Ohne Japan verzeichnete Asien-Pazifik bis Mitte 2013 ein stabiles Vermögenswachstum um 6,2% auf 51,3 Billionen Dollar.

China ist bei Vermögensentwicklung der grösste Gewinner

China soll bei der künftigen Vermögensentwicklung, relativ gesehen, der grösste Gewinner sein. Hier soll das Vermögen in den nächsten fünf Jahren um 10,1% auf 35,9 Billionen Dollar anschwellen. Chinas Anteil am weltweiten Vermögen wird damit von heute 9,2% auf 10,7% ansteigen. Pro Erwachsenem soll das Vermögen auf 34’400 Dollar anwachsen. Die Zahl der Millionäre könnte sich bis 2018 mit einem Anstieg auf 2,1 Millionen fast verdoppeln.

Schwellenländer holen auf

Die Credit Suisse geht davon aus, dass das Tempo der Vermögensbildung in den Schwellenländern weiterhin höher sein wird als in den Industrieländern. Der Vermögensanteil der Schwellenländer soll bis 2018 insgesamt 23% bzw. 76,9 Billionen Dollar betragen. Das entspricht einer Zunahme um durchschnittlich 0,5% pro Jahr. Der jährliche Anstieg der Vermögen wird den Prognosen zufolge in den Schwellenländern 9,1% und in den Industrieländern 6,1% betragen.

Neben China soll das Vermögen auch in Indien stark zunehmen. Bis 2018 rechnet die Credit Suisse mit einem jährlichen Anstieg um 9,3% auf 5,6 Billionen Dollar. Pro Erwachsenem soll das Vermögen auf 6’600 Dollar steigen.

Die Zahl der Millionäre in den Schwellenländern liegt derzeit noch weit unter jener in den USA (18,6 Millionen) und Europa (15,0 Millionen). Ihre Zahl soll in den nächsten Jahren aber stark zunehmen. So rechnet die Credit Suisse etwa in Lateinamerika – vor allem in Brasilien (+186’000) und Mexiko (+87’000) – mit einer Zunahme der Millionäre auf fast eine Million.

Wechselkurse spielen eine grosse Rolle

Die Wechselkursschwankungen gegenüber dem US-Dollar haben die Platzierung der einzelnen Länder in der Vermögensrangliste in den letzten Jahren stark beeinflusst, wie die Credit Suisse einräumt.

Die Kursschwankungen seien im ersten Halbjahr 2013 geringer ausgefallen als in der Vergangenheit und hätten sich dementsprechend weniger stark ausgewirkt.

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