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Die EZB will die Banken-Regulierung nicht weiter verschärfen

Donnerstag, 24.03.2016

Europas Banken stehen unter Druck. Sie kämpfen mit tiefen Zinsen, der Digitalisierung von Finanzdienstleistungen und einige mit faulen Krediten. Die Bankenaufsicht der EZB will die Kapitalanforderungen nicht weiter erhöhen.

Die Zeit immer schärferer Kapitalanforderungen für Banken neigt sich nach Einschätzung der EZB-Bankenaufsicht dem Ende zu. «Es wird keine signifikanten weiteren Erhöhungen der Kapitalanforderungen geben», sagte die oberste Bankenaufseherin der Europäischen Zentralbank (EZB), Daniele Nouy. Die Reform sei in dieser Hinsicht fast abgeschlossen: «Wir diskutieren kein Basel IV.» Bei Finanzinstituten gab es zuletzt die Befürchtung, es könne in Form von "Basel IV" zu einer erneuten Regulierungswelle kommen. Laut Nouy sind Europas Banken in den vergangenen Jahren jedoch wesentlich krisenfester geworden.

Neue Richtlinien regeln Auszahlungen von Dividenden und Boni

Nach der weltweiten Finanzkrise von 2008 waren schärfere Kapitalanforderungen festgelegt worden. Diese strengeren Basel-III-Regeln werden in Europa nun schrittweise bis 2019 eingeführt. Die Finanzinstitute werden dadurch gezwungen, höhere Kapitalpolster anzulegen, um mögliche Verluste abzufedern.

Nouy kündigte aber an, dass die EZB-Aufsicht neue Kapitalrichtlinien der EU-Kommission übernehmen werde, die eine Auszahlung von Dividenden und Boni betreffen. Die neuen Vorschläge der EU-Kommission sehen unter anderem vor, dass solche Auszahlungen dann untersagt werden können, wenn das Institut Mindestkapitalanforderungen nicht erfüllt.

Die EZB kontrolliert zurzeit 129 Grossbanken der Eurozone direkt. Die kleineren Institute werden von den nationalen Aufsichtsbehörden reguliert. 

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