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Die EZB versucht ihre Geldpolitik weiter zu lockern

Freitag, 03.10.2014

Die Europäische Zentralbank belässt den Leitzins in der Eurozone vorderhand auf Rekordtief. Mitte Oktober will sie aber mit den im September angekündigten Wertpapierankaufprogrammen beginnen, und die Wirtschaft so ankurbeln.

Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins für die Eurozone bei 0.05%, wie sie an ihrer gestrigen Ratssitzung in Neapel mitteilte. Sie hatte den zentralen Zinssatz für die Währungsunion im September von 0.15% auf 0.05% und damit auf ein neues Rekordtief gesenkt. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld leihen.

Konjunktur präsentiert sich weiterhin schwach und die Inflation tief

EZB-Präsident Mario Draghi hatte die Entscheidung für die Senkung des Leitzinses im September mit der anhaltend schwachen Konjunktur und der geringen Inflation im Euroraum begründet. Als Grund für die Beibehaltung des rekordtiefen Zinses führte er gestern wiederum die makroökonomischen Rahmenbedingungen in der Eurozone an.

Ankaufprogramme sollen die Wirtschaft stabilisieren

Weiter gab Draghi Details zu den beiden bereits im September angekündigten Wertpapierankaufprogrammen bekannt. Die EZB will den Banken dabei Kredite in Milliardenhöhe abkaufen, was deren Kreditvergabe, und somit die Ankurbelung der Wirtschaft, beflügeln soll. Die EZB will sich auch den Kauf von Staatsanleihen weiterhin offenlassen. Die Währungshüter seien gewillt, zusätzliche Massnahmen zu ergreifen, «sollte dies notwendig werden», sagte Draghi.

Mit dem Kauf von forderungsbesicherten Wertpapieren (Asset Backed Securities, ABS) und gedeckten Schuldverschreibungen (Covered Bonds) will die EZB Mitte Oktober beginnen. Den geplanten Umfang der Käufe nannte Draghi indes nicht. Er sagte lediglich, die beiden Kaufprogramme und die bedingten Langfristkredite (TLTRO) zusammen würden die Bilanzsumme des Euro-Systems wieder auf die Grösse von Anfang 2012 aufblähen.

Auch Griechenland und Zypern profitieren

Eine wichtige Enthüllung war aber, dass Länder mit niedrigeren Ratings, namentlich Griechenland und Zypern, auch am Programm teilnehmen können. Dies kam griechischen Anlagewerten auf relativer Basis zugute.

Generell tendierten die europäischen Aktienmärkte danach aber schwächer, was sich im Rückgang verschiedener Aktienindizes äusserte. Die europäischen Anleihenindizes bewegten sich gegenüber dem Vortag jedoch kaum, wie Analysten der Credit Suisse bekanntgaben.

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