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Die EZB hält an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest

Mittwoch, 15.04.2015

Obwohl sich die Konjunkturaussichten für die Eurozone verbessert haben, hält die Europäische Zentralbank an ihrer expansiven Geldpolitik und dem begonnen Anleihenkaufprogramm fest. Die Zinsen bleiben unverändert tief.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat an seiner Sitzung vom Mittwoch beschlossen, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte bzw. den Leitzins unverändert zu belassen (0.05%), ebenso wie den Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität (0,30%) und die Einlagefazilität (-0.20%). Trotz besserer Konjunkturaussichten hält die EZB zudem an ihrem Anleihekaufprogramm fest. Wie EZB-Präsident Mario Draghi gegenüber Medienvertretern äusserte, liege der Fokus der EZB «auf der vollen Umsetzung der Massnahmen». Diese würden zu einer weiteren Verbesserung der Konjunkturaussichten beitragen. Draghi trat damit Spekulationen entgegen, wonach die EZB das umstrittene Anleihenkaufprogramm drosseln könnte.

EZB-Inflationsziel ist Richtschnur für das Anleihenkaufprogramm

Die EZB hatte im Kampf gegen die Deflation am 9. März 2015 mit dem Ankauf von Staatsanleihen begonnen. Die genaue Höhe dieses quantitativen Lockerungsprogramms (QE) ist nicht bekannt; im Januar sprach die EZB von insgesamt bis zu 1,1 Billionen Euro. Analysten der Credit Suisse schätzen den monatlichen Umfang der Staatsanleihenkäufe auf rund 45 Milliarden Euro. Bis zum 10. April hatte die EZB Staatsanleihen im Wert von 61,7 Milliarden Euro erworben. Die EZB-Prognosen scheinen darauf hinzudeuten, dass das QE-Programm bis September 2016 (die Mindestlaufzeit) fortgeführt wird und danach eine Periode der allmählichen Reduzierung (das sogenannte Tapering) folgt. Das QE soll solange fortgeführt werden, bis sich die Inflation wieder nachhaltig dem EZB-Inflationsziel von etwa 2.0% nähert.

Wie Draghi am Mittwoch weiter erklärte, müssten die geldpolitschen Massnahmen ihre Wirkung entfalten können. Er wolle das Programm erst stoppen, wenn die von der EZB gewünschte Preisstabilität erreicht sei. Draghi forderte auch andere Wirtschaftsräume auf, die lockere Geldpolitik zu übernehmen.

Konjunkturaussichten haben sich verbessert

Die Konjunkturaussichten haben sich in letzter Zeit aufgehellt. So hat der Internationale Währungsfonds (IMF) seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in der Eurozone in diesem Jahr von 1.2% auf 1.5% erhöht; für 2016 hat er sie von 1.4% auf 1.6% angehoben.

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