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Die EZB belässt den Leitzins unverändert, deutet aber eine Lockerungstendenz an

Freitag, 04.04.2014

Die Europäische Zentralbank belässt den Leitzins unverändert. Wegen der tiefen Teuerungsrate hatten gewisse Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung gerechnet. Die EZB erwägt indes eine weitere Lockerung der Geldpolitik – auch durch Anleihenkäufe.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrem aktuellen geldpolitischen Kurs fest und belässt den Leitzins unverändert bei 0.25%. Der Einlagensatz, zu dem Banken kurzfristig Geld bei der Zentralbank deponieren können, liegt weiterhin bei 0%, der Ausleihungssatz bleibt bei 0.75%.

Jahresteuerung ist auf tiefsten Stand in 4 Jahren gesunken

Einzelne Marktteilnehmer hatten auf eine weitere Zinssenkung spekuliert, nachdem die Jahresteuerung in der Eurozone im März auf 0.5% gesunken und damit auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren gefallen war. Dieser Wert liegt deutlich tiefer als die Zielmarke der EZB von knapp unter 2.0%.

Weitere Lockerung der Geldpolitik ist möglich

Der EZB-Rat hat seine geldpolitische Stellungnahme, welche eine lockernde Tendenz betont, aber angepasst. Wichtig werten Analysten etwa der Credit Suisse die Verlautbarung des EZB-Rats, dass Einstimmigkeit darüber herrsche, dass gegebenenfalls auch weitere unkonventionelle Massnahmen eingesetzt werden könnten, und dass man den Wechselkurs genau beobachten wolle.

EZB-Präsident Mario Draghi erklärte nach dem Entscheid gegenüber Medien, dass die Bank alle verfügbaren geldpolitischen Instrumente erörtert habe, darunter Anleihenkäufe, einen negativen Einlagenzins und eine Absenkung des Korridors zwischen der Hauptrefinanzierungsrate und dem Einlagenzins. Im Kampf gegen die drohende Deflation scheint die EZB also bereit, in grossem Stil Anleihen am Kapitalmarkt aufzukaufen.

EZB wird bei weiter sinkender Inflation agieren

Die EZB verwies weiter darauf, dass der niedrige Inflationswert im März von ausserordentlichen Effekten getrieben worden sei, die sich im April umkehren sollten. Damit gewinnt der nächste Inflationswert an Bedeutung.

Die Analysten der Credit Suisse werten diese Botschaft der EZB als pessimistischer als jene vom vergangenen Monat. Für sie besteht kaum Zweifel, dass die EZB im Falle weiterer Abwärtsüberraschungen der Inflation rasch agieren wird.

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