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Die EZB belässt den Leitzins für die Eurozone auf Rekordtief

Donnerstag, 04.06.2015

Die Europäische Zentralbank hält den Euro-Leitzins auf dem Rekordtief von 0.05%. Ihre Wachstumsprognosen für die Eurozone bleiben unverändert. Sie will das Wertpapierankaufprogramm in vollem Umfang umsetzen.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat auf seiner Sitzung in Frankfurt entschieden, den Leitzins bei 0.05%, den Einlagensatz bei minus 0.20% und den Spitzenrefinanzierungssatz bei 0.30% zu belassen. Die jüngsten Daten signalisieren, dass die Deflationsgefahr in der Eurozone mittlerweile nachlässt. Die Inflationsrate in der Eurozone ist im Mai erstmals seit sechs Monaten positiv ausgefallen. Die Arbeitslosenrate liegt allerdings weiterhin bei 11% und das Tauziehen um eine Rettung Griechenlands setzt sich fort.

Quantitatives Lockerungsprogramm wird in vollem Umfang umgesetzt

In der anschliessenden Pressekonferenz bestätigte EZB-Präsident Mario Draghi überwiegend die Erwartungen der Anleger. So bleibt die EZB bei ihrem Plan, das quantitative Lockerungsprogramm (Wertpapierankaufprogramm in Höhe von rund 60 Milliarden Euro monatlich) im Umfang von insgessamt 1,2 Billionen Euro vollständig umzusetzen. 

Die EZB hat ihre Prognosen betreffend Wirtschaftswachstum für die kommenden Jahre nicht geändert; sie rechnet für 2015 mit 1.5% Wachstum und für 2016 mit 1.9%. Sie hat indes ihre Erwartung der Konsumentenpreisinflation für 2015 auf 0.3% angehoben. Nach sechs aufeinanderfolgenden Monaten mit negativer Inflation stieg die Inflation im Mai letztendlich und erreichte 0.3%. Damit liegt die Inflationsrate allerdings weiterhin deutlich unter dem Zielwert der EZB von 2%.

Mit Griechenland wird eine Einigung angestrebt

In Bezug auf die Verhandlungen mit Griechenland gab sich Draghi zuversichtlich. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses vor der Zahlungsfrist des Internationalen Währungsfonds am Freitag hat damit zugenommen. Draghi sagte, dass die Verhandlungen «voranschreiten» und dass alle beteiligten Parteien entschlossen seien, eine Vereinbarung zu erreichen.

Euro hat sich aufgewertet

Im Anschluss an die EZB-Sitzung wertete sich der Euro gegenüber allen anderen führenden Währungen auf. Obwohl der US-Dollar durch starke Beschäftigungszahlen unterstützt wurde, stieg der Euro gegenüber dem Greenback an.

Die europäischen Aktienmärkte reagierten auf diese Meldungen durchweg positiv. Alle europäischen Indizes schlossen im positiven Bereich, wie die Credit Suisse berichtet. Die Ausnahme stellte Spanien mit einer überwiegenden Seitwärtsbewegung dar. Der Euro Stoxx stieg um 0.6% und die Börse in Athen übertraf die Vergleichsgruppe mit einem Zuwachs um 4.1%. Andererseits fiel die Rendite zweijähriger griechischer Anleihen um 43 Basispunkte auf 22.18%. Die deutschen Anleihenkurse gaben nach und die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg um 17 Basispunkte auf 0.88%, den höchsten Stand seit Jahresbeginn.

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