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«Die Eurozone verlässt die Rezession»

Freitag, 26.07.2013

Das Bild der Eurozone wird sich bei globalen Anlegern weiter verändern, sagt Credit Suisse. Bis anhin seien viele davon ausgegangen, dass sich Europa in einer endlosen Rezession befinde. Diese Rezession scheine nun aber zu Ende zu gehen.

Die Schätzungen auf die Juli-Zahlen des Gesamt-Einkaufsmanagerindex (PMI) der Eurozone, eine Kombination aus den Indizes für das verarbeitende und das nicht verarbeitende Gewerbe, haben positiv überrascht, wie Analysten der Credit Suisse erklären. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe sei auf ein Zweijahreshoch von 50.1 Zählern gestiegen (48.8 im Juni), getrieben von kräftigen Verbesserungen in Deutschland (+1.7 auf 50.3) und Frankreich (+1.4 auf 49.8). Auch der Gesamt-Index für den Dienstleistungssektor habe kräftig zugelegt. Diese Zahlen sendeten das klare Signal, dass die Erholung in der Eurozone an Fahrt aufnehme und die Rezession zu Ende gehe, so die Credit Suisse. Damit werde sich das Bild, was sich globale Anleger von der Eurozone gemacht hätten, weiter verändern. Die Befürchtungen um die Eurozone und um die Existenz des Euro hätten zuvor die Annahme genährt, dass Europa in einer endlosen Rezession gefangen bleibe.

Anleger nehmen die Konjunkturnachricht positiv auf

Strukturelle Anpassungen und die hohe Arbeitslosenquote machten einen kräftigen Boom zwar unwahrscheinlich, so die Analysten weiter. Die PMI-Zahlen seien aber dennoch eine gute Nachricht. Entsprechend positiv hätten europäische Aktienmärkte darauf reagiert. Weitere Reaktionen könnten zu erwarten sein, zumal die Preis-Ertrags-Vielfachen verschiedener Märkte sowohl aus historischer Sicht als auch in Relation zu vielen nichteuropäischen Märkten niedrig wirkten. Eine Stabilisierung und ein allmähliches Wachstum in der Eurozone seien auch positiv für die globalen Trends, etwa für die Exporte Chinas, so die Analysten.

Kreditklemme lässt kaum nach

Eine Umfrage der Europäischen Zentralbank EZB zum Kreditgeschäft von Banken (Bank Lending Survey, BLS) im Juli 2013 hat laut Analysten der Zürcher Kantonalbank jedoch ergeben, dass die Kreditvergabe an die Privathaushalte im Juni gegenüber dem Vorjahr stagnierte, nach einem Plus von 0.2% im Vormonat. Während die Hypothekarkreditvergabe immer noch ein leicht positives Wachstum aufweise (0.8% YoY, nach 1.0% im Vormonat), sei die Vergabe von Konsumkrediten nochmals stärker geschrumpft (von -3.5% auf -3.6%). Bei den Ausleihungen an die Unternehmen (Nicht-Finanzunternehmen) habe sich die Abwärtsdynamik ebenfalls weiter ausgedehnt (von -3.1% auf -3.2%). Die gesamten Bankkredite an den privaten Sektor seien im Berichtsmonat um 1.6%, nach -1.1% im Vormonat, geschrumpft.

Konjunktur ist nach wie vor schwach

Das Geldmengenwachstum im Euroraum bleibt laut ZKB nach wie vor mässig. Inflationssorgen seien somit kein Thema. Nach wie vor enttäuschend sei jedoch der Rückgang bei den Unternehmenskrediten. Diese Entwicklung erklären die Analysten der ZKB vor allem mit der mangelnden Kreditnachfrage infolge der schwachen Konjunktur.

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