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Die Erträge von Schweizer Pensionskassen normalisieren sich wieder

Montag, 14.12.2015

Schweizer Pensionskassen erzielten im November 2015 eine durchschnittliche Monatsperformance von 0.86%, sodass sich die Jahresperformance weiter auf 2% verbesserte. Damit hat sich die im Oktober begonnene Erholung weiter fortgesetzt.

Nach der rapiden Erholung der Finanzmärkte im Oktober normalisierten sich die Erträge im November wieder. Es ging weiter nach oben, allerdings deutlich langsamer. Mit einer durchschnittlichen Monatsperformance von 0.86% erzielten die Pensionskassen erneut ein ansehnliches Ergebnis, wie die UBS in ihrer «Pensionskassen-Performance» schreibt.

Die Jahresperformance der Vorsorgeeinrichtungen hat sich weiter auf 2% verbessert, was angesichts der extrem schwierigen Bedingungen in diesem Jahr kein schlechtes Ergebnis ist. Insbesondere in der Schweiz blies den Anlegern dieses Jahr aufgrund der Frankenstärke und der negativen Zinsen auf Eidgenossen mit einer Laufzeit bis zu zwölf Jahren ein rauer Wind entgegen.

Grosse Pensionskassen führen die Rangliste für 2015 weiter an

Seit Januar 2010 erzielten die untersuchten Pensionskassen im Durchschnitt eine annualisierte Rendite von 4.13%. Den Markteinbruch im dritten Quartal konnten sie mittlerweile vollständig gutmachen. Vorsorgewerke mit Vermögen über 1 Milliarde Franken hatten über den gesamten Zeitraum die Nase vorn, mit einer durchschnittlichen Rendite von 4.44% pro Jahr. Kleinere Pensionskassen mit Vermögen von 300 Millionen bis zu 1 Milliarde Franken liegen bei 4.13% pro Jahr, gefolgt von jenen mit Vermögen von weniger als 300 Millionen Franken, deren Jahresperformance bei 3.98% liegt.

Die besten Ergebnisse erzielten Hedge Funds 

Alle Anlageklassen setzten ihren Aufwärtstrend im November fort. Sowohl Aktien als auch Anleihen trugen positiv zum Gesamtergebnis bei. Bei Anleihen (Schweiz: +0.57%; andere: +2.41%) zeigten sich vor allem europäische Titel stark – hier sanken die Zinsen vorübergehend beträchtlich, da die Anleger eine geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) vorwegnahmen. Die besten Ergebnisse erzielten Hedge Funds (+3.95%), dicht gefolgt von Aktien (Schweiz: +1.35%; Global: +3.17%). Immobilien rentierten noch zu +0.25%.

Zinsen in den USA dürften steigen

Der US-Arbeitsmarkt konnte im November mit 211‘000 neu geschaffenen Stellen weiter zulegen. In Anbetracht des gemässigten Tempos von Wirtschaftswachstum und Inflation wird eine erste Zinserhöhung der US-Federal Reserve (Fed) am 16. Dezember 2015 für die UBS immer wahrscheinlicher, mit nachfolgenden graduellen Zinsschritten.

Eurozone-Wirtschaft wächst weiterhin rasch

Die EZB verlängerte aufgrund der anhaltend tiefen Inflation ihr Programm zur geldpolitischen Lockerung bis März 2017 und senkte den Mindesteinlagesatzes um 10 auf –30 Basispunkte. Sie pumpt somit weitere 680 Milliarden Euro Liquidität in die Märkte bzw. 6.5% des Bruttoinlandprodukts der Eurozone. Die Eurozone-Wirtschaft wächst weiterhin rasch, während die Schwellenländer generell schwach bleiben. Chinas Wirtschaftswachstum zeigt immerhin Anzeichen einer Stabilisierung auf tiefem Niveau.

Eurozone-Aktien gegenüber erstklassigen Anleihen bevorzugen

Die UBS empfiehlt ein taktisches Übergewicht in Eurozone-Aktien gegenüber erstklassigen Anleihen aufgrund tiefer Anleihenrenditen, steigender Unternehmensgewinne und der lockeren Geldpolitik. Unternehmen der Eurozone haben tiefe Refinanzierungskosten und dürften ihrer Meinung nach am besten von der robusten globalen Nachfrage profitieren. 

Britische Aktien hingegen leiden laut UBS unter dem relativ starken Pfund und der Abhängigkeit vom Energie- und Grundstoffsektor, die von schwachen Rohstoffpreisen betroffen sind. Zudem rät sie zur Übergewichtung japanischer Aktien, da diese Unternehmen dank dem starken Exportsektor ein solides Gewinnwachstum aufweisen. Ein schwacher Yen, eine robuste Nachfrage nach japanischen Gütern und eine Senkung der Unternehmenssteuern im laufenden Jahr dürften japanischen Aktien zugutekommen.

Hochverzinsliche Euro-Anleihen übergewichten

Die UBS propagiert eine Übergewichtung von hochverzinslichen Euro-Anleihen, da sie einen attraktiven Renditeaufschlag von 5% gegenüber deutschen Bunds bieten. Zudem weisen sie sehr niedrige Ausfallquoten auf, die auch 2016 aufgrund der anhaltenden Konjunkturerholung, der lockeren Geldpolitik und der relativ niedrigen Verschuldungsquote der Unternehmen nur geringfügig auf 2% ansteigen dürften. Die UBS erwartet einen Rückgang der Spreads auf 425 Basispunkte und eine Gesamtrendite von 4% bis 5% in den nächsten zwölf Monaten. Zudem bevorzugt sie US-Dollar-Investment-Grade-Anleihen mit kurzer Laufzeit aufgrund ihres Renditeaufschlags und beschränkten Kredit- und Zinsrisikos. 

Sie rät zur Untergewichtung von hochverzinslichen Anleihen, da sie aufgrund graduell steigender Benchmark-Renditen mit negativen Gesamterträgen rechnet. Dennoch komme dieser Anlageklasse eine strategische Bedeutung bei der Portfoliodiversifikation zu.

Der Euro-Dollar-Kurs dürfte steigen

Die UBS ist in der norwegischen Krone gegenüber dem Euro übergewichtet. In Norwegen stabilisiere sich die Konjunktur, so dass die norwegische Zentralbank die geldpolitischen Zügel anziehen dürfte, was die Renditedifferenz zum Euro ansteigen liesse. Den EUR/USD-Wechselkurs sieht die UBS in sechs Monaten bei 1.08 und in zwölf Monaten bei 1.10.

Hedge Funds und Private Market Anlagen sind gute Risiko-Rendite-Treiber

Aufgrund der hohen Preisvolatilität bei Rohstoffen rät die UBS vor einer strategischen Position ab. Hedge Funds und Private-Market-Anlagen böten gute Risiko-Rendite-Treiber und würden sich für Investoren, die eine beschränkte Liquidität tolerieren könnten, gut eignen.

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