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Die Anlagerenditen von Pensionskassen tendieren wieder leicht höher

Mittwoch, 14.05.2014

Schweizer Pensionskassen haben im April eine ansprechendere Performance erzielt als im Vormonat. Dies, obwohl die Zinsen wieder leicht rückläufig waren und auf dem Schweizer Franken ein Aufwärtsdruck lastete. Die weitere Entwicklung dürfte spannend bleiben.

Die Anlagerendite von Schweizer Pensionskassen lag im April 2014 bei durchschnittlich 0.53%. Während kleinere Pensionskassen mit einem Vermögen von weniger als 300 Millionen Franken eine Performance von 0.59% aufwiesen und damit besser abschnitten, lag die Rendite bei Kassen mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken bei nur 0.45%. Kassen mit über einer Milliarde Franken Vermögen schnitten mit einer Rendite von 0.48% leicht besser ab, wie dem UBS Pensionskassen-Barometer zu entnehmen ist.

Den Grund, dass es kleinen Pensionskassen bisher gelungen ist, eine bessere Performance auszuweisen als die mittleren und die grossen Kassen, sieht die UBS darin, dass deren Investitionen stärker inlandorientiert sind. Angesichts des rekordtiefen Zinsniveaus und der nahezu dreijährigen Hausse an den Aktienmärkten bleibt die weitere Entwicklung aber spannend, wie die Grossbank betont.

Schweizer Aktien rentierten am besten

Die Zinsen waren entgegen allen Annahmen ein weiteres Mal leicht rückläufig. Die Zinsen der wichtigsten Währungen lagen deutlich unter den Niveaus von Ende Jahr und nur noch leicht über denjenigen vom Dezember 2012. Damit dürfte das Wachstum der Anleihenerträge zu einem Stillstand kommen, ist die UBS überzeugt. So rentierten Schweizerfranken Obligationen im April noch zu 0.60% und Fremdwährungsobligationen zu 0.81%.

Der auf dem Schweizer Franken lastende Aufwärtsdruck hat zudem einen Teil der Erträge der Investitionen in Fremdwährung (inkl. Hedge Funds mit -0.37% Rendite) wieder zunichte gemacht. Während Schweizer Aktien mit +1.40% rentierten, lag die Rendite von ausländischen Aktien noch bei 0.58%.

Eine robustere Entwicklung – ohne jedoch an die Performance von schweizerischen Immobilienfonds anzuknüpfen – zeigten die Immobilien, welche auch Direktanlagen beinhalten. Sie rentierten mit 0.45%.

US-Zentralbank soll 2015 mit Anhebung der Zinsen beginnen

Die US-Wirtschaft erhole sich weiter von der wetterbedingten Wachstumsdelle, wie die UBS prognostiziert. Der jüngste ISM-Frühindikator deute ebenso wie die Beschäftigungs- und Einzelhandelsdaten darauf hin, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr auf ein BIP-Wachstum von rund 3% zusteuere – die höchste Wachstumsrate seit 2005. Damit könne die US-Notenbank ihr quantitatives Lockerungsprogramm (QE) bis zum 4. Quartal 2014 auslaufen lassen und Mitte 2015 mit der Anhebung der Zinsen beginnen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) tendiere unterdessen weiterhin eher zu einer Lockerung, da eine Deflationsgefahr bestehe. Die erfolgreiche Rückkehr Griechenlands an den Kapitalmarkt verdeutliche die verbesserte Stimmung gegenüber der Region. Einige Schwellenländer litten dagegen nach wie vor unter geopolitischen Risiken, wie die UBS erklärt.

Aktien-Prognosen für 2014 sind optimistisch

Die UBS hält aufgrund der positiven Konjunkturdaten an ihren optimistischen Prognosen für Aktien im Jahr 2014 fest. Die jüngste Schwäche der Aktienkurse, insbesondere aufgrund der erhöhten Spannungen in der Ukraine, stellt ihres Erachtens eine Kaufgelegenheit dar.

Die von der UBS bevorzugten Aktienmärkte sind die USA und die Eurozone, wo die Kurse in den kommenden Monaten durch das Gewinnwachstum nach oben getrieben werden sollten. Britische Aktien dagegen blieben im Jahr 2014 bisher hinter globalen Aktien zurück, wie die UBS sagt.

UBS gewichtet Positionen in US Hochzins- und globalen IG-Anleihen über

Die Nachfrage der Anleger nach Unternehmensanleihen aus Industrieländern bleibt laut UBS weiterhin stark, sowohl im Investment-Grade (IG) als auch im Hochzinssegment (HY). Sie hält dies für gerechtfertigt, da die robusten Unternehmensbilanzen, die günstigen Finanzierungsbedingungen und das solide Wirtschaftswachstum dafür sorgten, dass die Ausfallraten niedrig blieben. Somit rät sie zu übergewichteten Positionen in US Hochzins- und globalen IG-Anleihen, finanziert durch erstklassige Anleihen, die aufgrund der allmählich steigenden Zinsen unter Druck geraten sollten.

Innerhalb der Schwellenländer erscheinen der UBS die Bewertungen attraktiv, doch der Kreditzyklus verschlechtere sich weiter. Die UBS rät deshalb zu einer neutralen Allokation.

UBS ist im Yen und im Euro gegenüber dem US-Dollar untergewichtet

Während die US-Zentralbank (Fed) ihr QE-Programm weiter reduziere, hätten einige EZB-Vertreter ein Programm zum Aufkauf von Anleihen als mögliche geldpolitische Option für die Währungsunion anerkannt. Diese unterschiedlichen geldpolitischen Aussichten würden den Euro in den kommenden Monaten gegenüber dem US-Dollar schwächen, wie die UBS annimmt. Die Bank von Japan werde in den Sommermonaten ebenfalls weitere Impulse geben, um ihrem Inflationsziel von 2% näherzukommen.

Aus diesen Gründen ist die UBS im Yen und im Euro gegenüber dem US-Dollar untergewichtet. Das britische Pfund biete Aufwärtspotenzial gegenüber dem Schweizer Franken, da die britische Wirtschaft weiterhin stark bleibe.

Gold- und Rohölpreise könnten weiter fallen

Equity Hedge ist die bevorzugte Hedge-Fund-Strategie der UBS, da die Aktienkorrelationen niedrig seien und die Aktienkursrenditen zunehmend von unternehmensspezifischen Fundamentaldaten statt von Marktbewegungen getrieben würden. Ihre Gesamtertragsschätzung für Rohstoffe bleibt für die nächsten sechs Monate indes negativ (etwa -2% bis -3%), da die Energie-, Edelmetall- und Agrarpreise fallen sollten.

Die geldpolitische Normalisierung der Fed könne den Goldpreis weiter schwächen. Die solide Steigerung der Ölproduktion in den USA und im Irak werde den Preis für Brent-Rohöl wohl auf 105 US-Dollar je Fass drücken, ist die UBS überzeugt.

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