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Die Allianz Suisse scheint die Herausforderungen der Branche zu meistern

Montag, 03.04.2017

Die Allianz Suisse musste 2016 Grossschäden in der Industrie verbuchen, die das operative Ergebnis schmälerten. Auch die restriktivere Zeichnungspolitik im Leben-Geschäft schlug zu Buche. Der Reingewinn jedoch stieg.

Die Allianz Suisse Gruppe, Tochter des deutschen Allianz-Konzerns, hat im Geschäftsjahr 2016 Bruttoprämien in Höhe von 3,639 Milliarden Franken eingenommen, das sind 4.4% weniger als im Vorjahr. Der Prämienanteil des Nichtleben-Geschäfts betrug 1,880 Milliarden Franken (+2.3%), jener des Lebengeschäfts 1,759 Milliarden Franken (-10.7%). Das operative Ergebnis sank um 7.4% auf 316,4 Millionen Franken. Der Reingewinn stieg dagegen um 1.5% auf 262,4 Millionen Franken an. Severin Moser, CEO von Allianz Suisse, zeigt sich mit dem Jahresergebnis sehr zufrieden. Es habe die Erwartungen übertroffen, so sein Fazit.

Sachgeschäft wuchs deutlich über dem Markt

Mit einem Prämienwachstum von 2.3% wuchs das Sachgeschäft der Allianz Suisse doppelt so schnell wie der Markt, der laut Hochrechnungen des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV) im vergangenen Jahr um durchschnittlich 1.1% zulegte. Zu diesem Wachstum beigetragen hat vor allem das Motorfahrzeuggeschäft, das ein Plus von 2.5% verzeichnete. Die Allianz Suisse führt dies auf ihre starken Vertriebskanäle wie Generalagenturen, Broker und Kooperationen sowie ihre neue Digitalstrategie zurück. So habe sich die neue Direktmarke ELVIA bereits im ersten Jahr fest im Markt etabliert und weise hohe Wachstumsraten auf. Gleichzeitig sei es Allianz Suisse gelungen, die neue Online-Welt mit der klassischen Beratung zu verknüpfen, die auch in Zukunft eine tragende Säule für ihre Dienstleistungen gegenüber den Kunden sein werde.

Gestiegene Kosten-/Schadenquote belastete Operating Profit

Die Schadenquote stieg vor allem aufgrund von industriellen Grossschäden um 1.7 Prozentpunkte, während die Kostenquote unverändert blieb. Daraus resultierte eine Kosten-/Schadenquote (Combined Ratio) von 91.2% (Vorjahr: 89.5%) und damit eine Belastung des Operating Profit um 7.4% gegenüber dem Vorjahr.

Der Jahresgewinn im Sachgeschäft betrug 189,0 Millionen Franken und lag damit nur geringfügig unter dem Vorjahr (CHF 192,1 Mio.).

Trotz weniger Prämieneinnahmen erzielte das Lebengeschäft mehr Gewinn

Da sich die Zinssituation in der Schweiz im vergangenen Jahr unverändert zeigte, standen für die Allianz Suisse im Lebengeschäft weiterhin die Stabilität des Geschäfts und die Sicherheit der Leistungen für die Kunden im Vordergrund. Die Allianz Suisse hielt dementsprechend an ihrer selektiven Zeichnungspolitik im Einzelleben- und Kollektivlebengeschäft fest, woraus ein Rückgang bei den Prämieneinnahmen um insgesamt 10.7% auf 1,759 Milliarden Franken resultierte. Im Einzellebengeschäft gingen die Prämieneinnahmen um 3.3% auf 309,7 Millionen Franken zurück.

Während im Kollektivlebengeschäft die Periodischen Prämieneinnahmen mit 163,5 Millionen Franken (Vorjahr: CHF 163,8 Mio.) fast auf dem Vorjahresniveau blieben, betrugen die Einmaleinlagen noch 19,7 Millionen Franken (Vorjahr: CHF 54,7 Mio.). Aufgrund dieser bewussten Zurückhaltung im BVG-Geschäft sanken die Prämieneinnahmen im Kollektivlebengeschäft gesamthaft um 16.1% auf 183,2 Millionen Franken (Vorjahr: CHF 218,5 Mio.).

Trotz weiterer Verstärkungen der Reserven für Zinsgarantien verbuchte das Lebengeschäft aufgrund eines höheren Kapitalanlageergebnisses einen Anstieg des Jahresgewinns auf 73,4 Millionen Franken (Vorjahr: CHF 66,3 Mio.).

Nichtklassische Leben-Produkte machen über 80% des Neugeschäfts aus

Gemäss Stefan Rapp, CFO von Allianz Suisse, ist die Situation angesichts der tiefen Zinsen nach wie vor nicht einfach. Nichtklassische Produkte, die gleichzeitig kapitaleffizient sind und mehr Performance-Potential enthalten, machen mittlerweile über 80% des Einzelleben-Neugeschäfts von Allianz Suisse aus. Diesen Business-Mix will der Versicherer weiter ausbauen.

Auch Severin Moser sieht im Lebengeschäft trotz der Herausforderungen durch die Negativzinsen noch viel Potenzial, gerade im Bereich der privaten Altersvorsorge. Dieses Potenzial will die Allianz Suisse mit neuem Fokus und bedarfsorientierten, kapitalschonenden Produkten noch zielgerichteter nutzen.

Kapitalbasis hat sich verstärkt

Das Kapitalanlageergebnis stieg um 19.9% auf 612,8 Millionen Franken an. Das Eigenkapital verstärkte sich um 0.9% auf 2,294 Milliarden Franken. 

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