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Die Allianz Suisse erlitt im 1. Quartal 2015 einen Gewinneinbruch

Donnerstag, 28.05.2015

Die Schweizer Tochter des deutschen Allianz Konzerns verzeichnet für das 1. Quartal 2015 einen Prämienzuwachs. Der Quartalsgewinn der Gruppe sank hingegen. Dies insbesondere wegen der Verstärkung der Zinsreserven für das Lebengeschäft.

Die Brutto-Prämieneinnahmen der Allianz Suisse Gruppe stiegen im 1.Quartal 2015 um 0.7% auf 2,334 Milliarden Franken. Nach dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Mitte Januar, die Euro-Franken-Untergrenze aufzuheben und den Negativzins für Einlagen bei ihr zu erhöhen, sowie den damit verbundenen rekordtiefen Zinsen, sah sich die Allianz Suisse allerdings gezwungen, die Zinsreserven zu verstärken, um den «Unwägbarkeiten eines langfristigen Zinstiefs jederzeit und nachhaltig begegnen zu können», wie das Unternehmen erklärt. In der Folge sank der Quartalsgewinn um 3.9% auf 75,6 Millionen Franken.

Lebengeschäft: Das Prämienvolumen steigt während der Gewinn einbricht

Insbesondere das Lebengeschäft der Allianz Suisse stand im 1. Quartal 2015 ganz im Zeichen des SNB-Entscheids. So hat sie traditionelle Einmaleinlagen-Produkte sowie Rentenprodukte temporär geschlossen, die Kontoverzinsungen dem Marktniveau angepasst und die Zinsreserven verstärkt. Das Wachstum des Prämienvolumens um 2.1% auf 1,187 Milliarden Franken fusste wie bereits in den Vorquartalen auf dem Kollektivlebengeschäft, das um 2.3% auf 1,092 Milliarden Franken anstieg. Der Trend nach Sicherheit über eine Vollversicherungslösung in der beruflichen Vorsorge sei bei den kleinen und mittleren Unternehmen ungebrochen. Das Wachstum resultiere aber auch aus dem Bestand heraus, wie Stefan Rapp, CFO der Allianz Suisse, erläutert. Der Gewinn der Allianz Suisse Lebensversicherungs-Gesellschaft sank aufgrund der Verstärkung der Zinsreserven um 25% auf 14,8 Millionen Franken.

Produkte sollen Mehrwert für die Kunden bieten aber finanzierbar bleiben

Im Einzellebengeschäft konnte die Allianz Suisse bislang das Niveau des Vorjahres halten und verzeichnet ein im Vergleich nahezu identisches Prämienvolumen von 95,3 Millionen Franken. Es sei ihr Anspruch, für die Kunden langfristig ein verlässlicher Partner für private Vorsorgelösungen zu bleiben, so Allianz Suisse weiter. Rapp zeigt sich überzeugt, dass ihnen dies auch unter diesen veränderten Vorzeichen gelingen werde. Dennoch sei das Marktumfeld vor allem im Lebengeschäft sehr herausfordernd und Prognosen über die künftige Zinsentwicklung fast unmöglich. Allianz Suisse will ihre Strategie deshalb sowohl im Einzelleben- als auch im Kollektivlebengeschäft konsequent weiterverfolgen, indem sie nur nachhaltige Lösungen anbiete, d.h. die Produkte müssten sowohl einen Mehrwert für den Kunden bieten als auch für Allianz Suisse finanzierbar sein. Auf der Anlagenseite liege das Augenmerk unverändert auf Sicherheit, Nachhaltigkeit und Diversifikation.

Sachgeschäft zeigt solide Profitabilität

Das Sachgeschäft konnte an seine solide Profitabilität der Vorquartale anknüpfen. Der Gewinn stieg im 1. Quartal 2015 gegenüber der Vorjahresperiode um 3.4% auf 60,9 Millionen Franken an. Die Schaden-/Kosten-Quote (Combined Ratio) blieb trotz des Sturms "Niklas", der Ende März über Europa und die Schweiz hinwegfegte, nahezu unverändert bei 89.3% (Vorjahr: 89.1%). Die Prämieneinnahmen im Sachgeschäft beliefen sich auf 1,147 Milliarden Franken. Der Rückgang um 0.7% sei vor allem auf temporäre technische Effekte im ersten Halbjahr zurückzuführen, so das Unternehmen. Besonders erfreulich habe sich die Nachfrage nach Rechtsschutzprodukten entwickelt. Entsprechend stiegen die Prämieneinnahmen der CAP Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, einer Einheit der Allianz Suisse Gruppe, um 4% auf nunmehr 25.5 Millionen Franken.

Sachgeschäft soll weiter wachsen

Um im Sachgeschäft weitere Wachstumspotenziale zu nutzen und im Bereich Motorfahrzeugversicherungen und im Unternehmenskundengeschäft zuzulegen, habe die Allianz Suisse Wachstumsinitiativen gestartet, wie Severin Moser, CEO der Allianz Suisse, erklärt. Diese Wachstumsinitiativen würden im Laufe des Jahres ihre Wirkung entfalten, ist er überzeugt.

Standard&Poor's hat Allianz Suisse mit AA- klassiert.

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