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Die AHV ist 2015 in Schieflage geraten

Dienstag, 29.03.2016

In der Kasse der AHV klafft ein Loch von 579 Millionen Franken. Denn die AHV hat letztes Jahr 41,735 Milliarden Franken an Leistungen ausbezahlt, jedoch nur 41,156 Milliarden Franken an Einnahmen generiert. Auch das Anlageergebnis ist negativ.

Die AHV schliesst das Jahr 2015 mit einem negativen Umlageergebnis von -579 Millionen Franken ab, wie die Ausgleichsfonds der AHV, IV und EO, kurz compenswiss, berichten. Ein negatives Umlageergebnis bedeutet, dass die Ausgaben der AHV höher waren als ihre Einnahmen. Dies ist eine deutliche Verschlechterung gegenüber 2014, als das Umlageergebnis noch -320 Millionen Franken ausmachte. 2013 verzeichnete die AHV noch ein positives Umlageergebnis von 14 Millionen Franken. Experten warnen bereits seit längerem, dass die AHV aufgrund des demografischen Wandels ab 2015 in Schieflage geraten könnte.

Schlechtes Anlageergebnis vermag Betriebsergebnis nicht herauszureissen

Auch das miserable Anlageergebnis des AHV-Ausgleichsfonds (-237 Millionen Franken) sowie die vom Bund bezahlten Zinsen auf die IV-Schuld (257 Millionen Franken) konnten das Betriebsergebnis, im Gegensatz zum Vorjahr, nicht ins Positive rücken. Das Betriebsergebnis 2015 fällt mit -559 Millionen Franken somit weit schlechter aus als das Betriebsergebnis des Vorjahres (1‘707 Millionen Franken).

IV-Schuld gegenüber der AHV hat sich stark reduziert

Das Umlageergebnis der IV (645 Millionen Franken) ist leicht zurückgegangen. Das negative Anlageergebnis des IV-Ausgleichsfonds (-31 Millionen Franken) hatte auf das Betriebsergebnis (614 Millionen Franken) einen im Vergleich zum Vorjahr viel kleineren Einfluss. 

Das positive Betriebsergebnis erlaubte es, die IV-Schuld gegenüber der AHV weiter zu tilgen. Die Forderung der AHV an die IV verringerte sich somit auf 12,229 Milliarden Franken. Seit der Einführung des IV-Fonds (01.01.2011) haben die positiven Betriebsergebnisse der IV dazu beigetragen, die IV-Schuld gegenüber der AHV um 2,715 Milliarden Franken zu reduzieren.

EO-Ergebnis bleibt stabil

Das Umlageresultat der EO blieb weitgehend stabil. Es schliesst mit einem Überschuss von 115 Millionen Franken ab (Vorjahr 122 Millionen Franken). Das Betriebsergebnis beläuft sich auf 108 Millionen Franken und ist somit ebenfalls deutlich geringer als im Vorjahr (170 Millionen Franken).

Quelle: compenswiss; März 2015

Ausgleichsfonds der Sozialwerke weisen unterschiedliche Anlageresultate aus

Insgesamt nahmen die Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber für AHV, IV und EO um 1.6% zu. Aufgrund der unterschiedlichen Anlage- und Risikoprofile von AHV, IV und EO weisen die Ausgleichsfonds der einzelnen Sozialwerke unterschiedliche Anlageresultate aus.

Das Gesamtvermögen der AHV (inkl. Liquidität) weist eine Rendite von -0.97%, dasjenige der IV eine Rendite von -0.70%, und jenes der EO eine Rendite von -0.73% auf.

Der Vermögensbetrag zur Deckung möglicher Verluste aus den Betriebsrechnungen der Sozialwerke wird durch die Bilanzposition «Flüssige Mittel und Anlagen» ausgewiesen. Er erreicht neu 68.2% (68.7% Vorjahreswert) des gesamten Aufwands bei der AHV, 45.8% (45.9%) bei der IV und 53.0% (47.0%) bei der EO.

Per 31. Dezember 2015 betrug der Vermögensbestand der Ausgleichfonds AHV/IV/EO 33’620 Millionen Franken (per Ende 2014: 33‘130 Millionen Franken), wovon auf die AHV 28’456 Millionen Franken entfallen sind, auf die IV 4 262 Millionen Franken und auf die EO 902 Millionen Franken.

Die Ausgleichsfonds AHV/IV/EO werden unter dem Namen compenswiss zusammengefasst und geführt.

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