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Der Schweizer Immobilienmarkt dürfte ab 2017 eine Wende erfahren

Montag, 05.12.2016

Die Zeichen mehren sich, dass gewisse Entwicklungen auslaufen; so etwa, der langjährige Trend sinkender Zinsen, oder der Strom der Zuwanderung in die Schweiz. Die Regulierung setzt potenziellen Wohneigentümern zudem Grenzen.

Mit dem Ende des Kalenderjahres laufen auch gewisse immobilienrelevante Entwicklungen aus, wie die Experten der Credit Suisse im «Immobilienmonitor Schweiz | 4. Quartal 2016» erläutern. An erster Stelle nennen sie den langjährigen Trend sinkender Zinsen. Dieser dürfte in Zukunft keine Fortsetzung mehr erfahren. Der Ausstieg der amerikanischen Zentralbank aus ihrer expansiven Geldpolitik sei im Gange, wenn auch weniger beherzt als ursprünglich angekündigt. Dennoch gelte es als beinahe sicher, dass die US-Zentralbank Fed die Leitzinsen im laufenden Monat ein zweites Mal anhebe.

Anstieg der langfristigen Zinsen belastet Schweizer Immobilienfonds

Der Anstieg der langfristigen Zinsen in den letzten Wochen habe diese Entwicklung bereits weitgehend vorweggenommen und sich unter anderem belastend auf Schweizer Immobilienfonds ausgewirkt. Deren bisherige Jahresperformance kann sich im Vergleich mit europäischen Immobilienanlagen oder Schweizer Aktien dennoch sehen lassen, finden die Experten.

Zuwanderung dürfte abnehmen

Weniger Rückenwind für den Immobilienmarkt erwarten die Experten fortan auch von der Zuwanderung in die Schweiz. Der Strom von Zuwanderern aus dem Ausland habe im laufenden Jahr erstmals mit zweistelliger Rate abgenommen, was sich eins zu eins auf die Absorption von Mietwohnungen durchschlage. Trotzdem werde das Jahr für viele Immobilienbesitzer relativ versöhnlich enden, wie die Experten annehmen. Immerhin erlaube das Zinsniveau eine erneute Senkung der Diskontsätze, was sich nochmals positiv auf die Bewertungen per Jahresende auswirken dürfte.

Immobilienrenditen schleusen weiteres Kapital in den Sektor 

Die Immobilienrenditen sind dann auch noch immer ansprechend und dürften zur Freude der Bauwirtschaft sowie der übrigen Akteure und Dienstleister auf dem Immobilienmarkt auch im kommenden Jahr weiteres Kapital in diesen Sektor schleusen.

Finanzierungshürden für potenzielle Wohneigentümer nehmen zu

Während die Mieter nächstes Jahr zu den Gewinnern zählen dürften, sehen sich potenzielle Wohneigentümer hohen Finanzierungshürden ausgesetzt, die spezifisch für junge Haushalte nur schwierig zu überwinden sind. So macht sich der „Kollateralschaden“ der erzwungenen Abkühlung auf dem Wohneigentumsmarkt laut Credit Suisse immer deutlicher bemerkbar.

Entsprechend sei eine Diskussion um die Höhe des kalkulatorischen Zinses entbrannt. Ironischerweise hätten sich die langfristigen Zinsen exakt zu diesem Zeitpunkt mit einem unerwartet starken Sprung nach oben zu Wort gemeldet. Gemäss den Beobachtungen der Credit Suisse ginge eine Lockerung der Tragbarkeitsberechnung aber mit einem erneuten Preisanstieg einher. Deshalb handle es sich letztlich um eine Güterabwägung zwischen Immobilienmarktstabilität und der Förderung von Wohneigentum.

Effekt der Zweitwohnungsinitiative dürfte vorübergehend sein

Die Experten der Credit Suisse haben zudem den Effekt der Zweitwohnungsinitiative auf das Preiswachstum von Wohneigentum untersucht. Dank speziellen statistischen Methoden sei es möglich gewesen, den kausalen Effekt der Zweitwohnungsinitiative auf die Preisentwicklung zu quantifizieren.

Dieser isolierte negative Effekt dürfte demnach ein vorübergehender sein, da sich dessen wichtigste Treiber (Angebotsausweitung, Rechtsunsicherheit) mit der Zeit abschwächen würden. Sofern nicht andere Treiber plötzlich eine negative Wirkung entfalteten, wäre die Zeit für den Kauf einer Ferienwohnung nach Ansicht der Credit Suisse also nicht schlecht.

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