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Der Markt für nachhaltige Anlagen erreichte 2012 einen historischen Höchststand

Dienstag, 14.05.2013

Das Volumen nachhaltiger Anlageprodukte summierte sich 2012 auf 48,5 Milliarden Franken. Insbesondere Institutionelle Anleger gewannen Marktanteile hinzu. Damit erreichte der Markt einen historischen Höchststand und ist binnen eines Jahres um knapp 15% gewachsen.

Geldanlagen, bei denen neben den klassischen Kriterien Rentabilität, Liquidität und Sicherheit auch ökologische, soziale und ethische Kriterien berücksichtigt werden, gewinnen auch in der Schweiz an Bedeutung. So hat sich das Volumen nachhaltiger Anlageprodukte im Jahr 2012 auf bislang unerreichte 48,5 Milliarden Franken erhöht, wie der «Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2013» vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) besagt. Dies entspricht einer Zunahme um knapp 15%.

Das Interesse bei den Institutionellen Investoren wächst

Laut FNG spiegelt der historische Höchststand bei den nachhaltigen Geldanlagen die wachsende Attraktivität solcher Produkte für Investoren wider. Den Anlegern sei zunehmend bewusst, dass nachhaltige Investments zur Minimierung von Risiken beitragen, Ertragspotenziale vergrössern, langfristige Chancen erhöhen und gleichzeitig eine soziale und ökologische Entwicklung fördern würden, so Sabine Döbeli, FNG-Vizepräsidentin und Leiterin des FNG Schweiz. Insbesondere bei institutionellen Investoren zeichne sich ein wachsendes Interesse an Nachhaltigen Geldanlagen ab.

Hohe Verbreitung im Privatkundensegment spricht für einen reifen Markt

Unter den institutionellen Investoren berücksichtigten vor allem Anlagestiftungen und betriebliche Pensionsfonds zunehmend soziale und ökologische Anlagekriterien. Aber auch öffentliche Pensions- und Reservefonds, kirchliche Institutionen und Wohlfahrtsorganisationen sowie Stiftungen gehörten dazu. So betrage der Anteil institutioneller Investoren am nachhaltigen Anlagemarkt mittlerweile 54% und habe damit verglichen zum Vorjahr zugelegt. Mit 46% bleibe das Privatkundensegment im europäischen Vergleich aber sehr hoch. Dies gilt laut FNG als Indikator für einen reifen und entwickelten Markt.

Ausschlussverfahren oder Best-in-Class Ansätze sind beliebt

Ein Beleg für die Stärke des nachhaltigen Anlagemarktes in der Schweiz ist gemäss FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober auch der Vergleich mit dem Gesamtmarkt. Mittlerweile kämen bei 3,6% aller Investmentfonds nachhaltige Anlagestrategien zur Anwendung. Sehr verbreitet sei etwa der Ansatz, bei dem Investments in Bereiche wie Waffen oder Kernkraft ausgeschlossen würden. Aber auch die Best-in-Class-Strategie sei in der Schweiz sehr beliebt. Bei diesem Ansatz wird innerhalb von Branchen, Kategorien oder Klassen in Unternehmen investiert, die hinsichtlich Nachhaltigkeit am weitesten entwickelt sind. In der Praxis werden meistens verschiedene Ansätze kombiniert.

Bedeutung Nachhaltiger Anlagen soll weiter zunehmen

Mit Blick auf die künftige Marktentwicklung erwarten die Experten, dass Nachhaltigkeitskriterien etwa in der Finanzanalyse weiter zunehmen werden. Dies werde sich auch auf das Engagement und die Ausübung der Aktionärsstimmrechte auf Hauptversammlungen auswirken, indem die Unternehmenspolitik vermehrt in Richtung Nachhaltigkeit gedrängt werde. Weiteren Schub dabei verspricht sich Sabine Döbeli auch von der angenommenen Minder-Initiative.

Das FNG legt mit dem Marktbericht seit 2005 umfassendes Datenmaterial zu den nachhaltigen Anlagemärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor. Die Daten für diese Studie hat das FNG erhoben und die Methodik ist mit der des Europäischen Dachverbandes Eurosif (European Sustainable Investment Forum) abgestimmt.

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