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Der Konjunkturausblick für die Schweiz hellt sich auf

Mittwoch, 12.08.2015

Nach dem Dämpfer im Juli 2015 rechnen Schweizer Finanzexperten für die kommenden sechs Monate wieder mit einer leicht positiveren Wirtschaftsentwicklung. Der Ausblick für die Eurozone hat sich abgeschwächt, jener für die USA verbessert.

Der Credit Suisse ZEW Indikator signalisiert wieder Wachstum: Er stieg nach dem Rückgang im Juli (um 5.5 Punkte auf -5.4 Punkte) auf 5.9 Punkte im August. Die befragten Finanzanalysten rechnen für die Schweiz in den nächsten sechs Monaten mit einer leicht positiven Wirtschaftsentwicklung. Auch die Einschätzung der aktuellen Schweizer Wirtschaftslage hat sich leicht verbessert: Rund 70% der Analysten beurteilen die Situation als normal, 6% als gut und nur noch 24% als schlecht (insgesamt -17.6 Punkte vs. -21.6 Punkte im Juli).

Die Konjunktur in der Eurozone flacht etwas ab, in den USA legt sie zu

Demgegenüber rechnen Analysten für die Eurozone mit 37.4 Punkten – ein etwas weniger dynamischer Konjunkturverlauf als noch im Juli erwartet worden ist (47.1 Punkte). Dagegen soll die US-Wirtschaft weiter an Fahrt gewinnen (aktuell: 34.3 Punkte; Juli: 25.1 Punkte).

Die Inflation dürfte tief bleiben

Während weiterhin 70% der befragten Finanzanalysten in den kommenden sechs Monaten von einer konstanten Inflationsrate in der Schweiz ausgehen, erwarten die restlichen 30% je zur Hälfte eine steigende bzw. eine fallende Inflation. Noch im Juli hatte praktisch niemand eine fallende Inflation erwartet.

Ebenfalls zurückgegangen sind die Inflationserwartungen für die Eurozone und die USA. Für die Eurozone erwarten nur noch 34% und für die USA nur noch 31% einen Anstieg; 56% bzw. 63% rechnen mit einer unveränderten Inflation.

Die Erwartungen für den Wechselkurs sind konstant

Fast 60% der befragten Analysten gehen davon aus, dass der Franken gegenüber dem Euro konstant bleibt. Das sind deutlich mehr als noch im Juli (40%). Nur noch 12% der Teilnehmenden erwarten, dass der Franken gegenüber dem Euro in den nächsten sechs Monaten erstarkt.

Die meisten Analysten erwarten – wie bereits im Juli – eine Abwertung des Frankens gegenüber dem US-Dollar. Dies dürfte mit den Erwartungen steigender Zinsen in den USA zusammenhängen.

Die Zinsen dürften am langen Ende ansteigen

Der Anteil der Befragten, die steigende Langfristzinsen in den USA erwarten, ist seit April 2015 gestiegen. Neu gehen 77% der befragten Analysten von steigenden Langfristzinsen in den USA aus. Die Mehrheit der Befragten erwartet dies nun auch für Deutschland und die Schweiz (je 56%).

Für die kurzfristigen Zinsen rechnen die Analysten (fast 70%) nach wie vor nur in den USA mit einer Erhöhung in den nächsten sechs Monaten.

Ausblick für europäische Aktienmärkte bleibt positiv

Die Erwartungen der Analysten für den SMI blieben im August praktisch unverändert (41.9 Punkte, +0.8 Punkte). Wie bereits im Juli wird die zukünftige Entwicklung des EURO STOXX 50 auch für den August am positivsten eingeschätzt (53.4 Punkte). 

Viele Anlageklassen bergen Korrekturpotenzial

Mit der Ausnahme von Gold und Schweizer Aktien beurteilen die Analysten alle Anlageklassen als überbewertet. Besonders deutlich und noch schlechter als bei der letzten Befragung im Mai fällt diese Einschätzung bei Schweizer Staatsanleihen aus; rund 58% der Analysten halten diese für deutlich überbewertet. Dagegen wurde Gold im Vergleich zum Mai von einem grösseren Anteil der Analysten als unterbewertet eingestuft. Bei Schweizer Aktien ist der Anteil der Befragten, die diese für fair bewertet halten, von 55% auf 70% gestiegen.

Fair Value des Frankens ist gefallen

Wie im Mai sehen die meisten Analysten den „Fair Value“ des Schweizer Frankens bei 1.00 bis 1.10 gegenüber dem Euro. In den Jahren 2013 und 2014 siedelten etwas mehr als 50% der Analysten den Fair Value jeweils bei 1.20 bis 1.30 an.

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW) und die Credit Suisse führen seit Juni 2006 den Finanzmarkttest Schweiz durch. Dies ist eine monatliche Befragung von Finanzanalysten. Die aktuelle Befragung wurde zwischen dem 27. Juli und dem 10. August 2015 durchgeführt.

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