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Der Juli war für Pensionskassen der bisher beste Anlagemonat

Dienstag, 14.08.2012

Dank der erfreulichen Marktentwicklung im Juli erzielten Schweizer Pensionskassen in den ersten sieben Monaten 2012 eine kumulierte Jahresrendite von rund 5%. Damit haben die Vorsorgeeinrichtungen wieder etwas Luft.

Der Juli 2012 war mit durchschnittlich 1,93% Rendite für Schweizer Pensionskassen der beste Anlagemonat dieses Jahres. Wenngleich die grössten Pensionskassen davon etwas weniger profitiert haben, so liegt die kumulierte Jahresrendite aller Peer-Gruppen-Segmente nun bei 5,07%, wie dem UBS Pensionskassen-Barometer zu entnehmen ist.

Kleinere Kassen erzielten die besten Renditen

Mit durchschnittlich 2,06% Rendite haben Pensionskassen mit einem Vermögen von unter 300 Millionen Franken von diesem Anlagemonat am meisten profitiert, gefolgt von Kassen mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken, welche durchschnittlich 1,92% Rendite erzielten. Grosse Kassen mit über einer Milliarde Franken Vermögen erzielten indes nur eine Rendite von durchschnittlich 1,69% und dürften in Anlagepolitik und -führung somit die homogenere Vergleichsgruppe darstellen, wie die Experten der UBS schreiben.

Alle Anlageklassen haben gut rentiert

Besonders Aktien haben nochmals zugelegt; ihre kumulierte Jahresperformance beträgt jetzt über 10%. Während Aktien Schweiz zu 4,71% rentierten, erzielten ausländische Aktien eine Performance von durchschnittlich 4,52%. Am wenigsten gut rentierten Schweizerfrankenobligationen mit 0,78% Rendite. Fremdwährungsobligationen rentierten dagegen zu 3,92%.

Bei den ausländischen Börsen half vor allem der schwächere Franken, wie die UBS schreibt, da diese in ihrer Heimwährung weniger überragend abgeschlossen hätten als es aus Schweizer Sicht erscheinen könnte.

Immobilien rentierten zu 0,82%, während Hedge Funds mit 2,60% Rendite wieder weit besser rentierten als in vergangenen Monaten.

Ausblick für die kommenden Monate

Die Frühindikatoren deuteten auf eine Abschwächung der globalen Wachstumsdynamik im 2. Halbjahr 2012 hin, wie die UBS weiter schreibt.

In den USA bliebe der Arbeitsmarkt flau, obwohl die Daten insgesamt auf ein moderates BIP-Wachstum von rund 2% hinwiesen.

In der Eurozone befänden sich unterdessen viele Länder in einer Rezession; der Druck auf die Staatsanleihen bleibe erhöht. Die Europäische Zentralbank habe allerdings ihre Bereitschaft betont, im Krisenfall Anleihen zu kaufen, sollten Spanien oder Italien ein Hilfsprogramm in Anspruch nehmen.

In China verstärke die Zentralbank ihre Bemühungen zur Unterstützung der Wirtschaft und habe im letzten Monat zwei Mal die Leitzinsen gesenkt.

Staatsanleihen werden untergewichtet

Unternehmens- und Schwellenländeranleihen profitieren laut UBS weiterhin von starken Fundamentaldaten und bieten attraktive Renditen. US-Hochzinsanleihen bleiben die bevorzugte Anlageklasse der UBS. Die Renditen von Benchmark-Staatsanleihen seien extrem niedrig; angesichts der jüngsten Verlängerung der Operation „Twist“ der US-Notenbank werde sich das so bald wohl auch nicht ändern, ist die UBS überzeugt. Sie hält an der Untergewichtung von Staatsanleihen fest.

US-Aktien werden bevorzugt

US-Unternehmen seien trotz der jüngsten Verlangsamung der US-Wirtschaft besser aufgestellt als ihre europäischen Konkurrenten, ist die UBS überzeugt. Sie bekräftigt daher ihre seit langem bestehende Bevorzugung von US-Aktien. Sie rät ausserdem zu einer leichten Übergewichtung in Schwellenmarktaktien, da sich das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern im 2. Halbjahr 2012 dank geld- und finanzpolitischer Lockerungen wohl wieder beschleunigen werde. Die Untergewichtung in Schweizer Aktien stellt sie wegen der relativ robusten Gewinne dieser Unternehmen „glatt“. Andererseits rät sie, kanadische Aktien unter zu gewichten, da diese relativ teuer und von negativen Gewinnkorrekturen betroffen seien.

Diversifikation aus dem Euro wird empfohlen

Angesichts der anhaltenden Probleme in der Eurozone und der jüngsten Senkung des Einlagensatzes durch die EZB rät die UBS zur Diversifikation aus dem Euro. Der US-Dollar profitiere unterdessen nach wie vor von seinem Status als sicherer Hafen. Die UBS bleibt daher im US-Dollar übergewichtet und im Euro untergewichtet. Der kanadische Dollar erscheint ihr infolge der höheren Zinsen und der relativ günstigen Wachstumsdynamik ebenfalls attraktiv. Das britische Pfund werde trotz der jüngsten Konjunkturschwäche in Grossbritannien wohl von der Diversifikation aus dem Euro profitieren, wie sie schreibt.

Rohstoffpreise könnten weiter sinken

Bei Rohstoffen rechnet die UBS mit einer weiteren Preisschwäche und ist am breiteren Rohstoffmarkt leicht untergewichtet. Insbesondere der Ölpreis werde dank der schwachen Nachfrage und des reichlichen Angebots wohl abwärts tendieren. Infolge der extremen Wetterbedingungen in den USA habe sie am 6. Juli ausserdem ihre Untergewichtung im Agrarsektor „glatt gestellt“.

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