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«Der Finanzplatz Schweiz muss sich an die neuen Rahmenbedingungen anpassen»

Dienstag, 19.08.2014

Der Finanzplatz Schweiz sollte sich langfristig einen Spitzenplatz unter den internationalen Finanzzentren sichern, empfiehlt die Credit Suisse. Dazu hat sie zukünftige Erfolgsfaktoren definiert und gibt Handlungsempfehlungen ab.

Welche Entwicklungen hat der Finanzplatz Schweiz in den vergangenen zwei Jahren durchlaufen? Wie sind die international relevanten Finanzzentren positioniert? Was sind die wichtigsten Trends? In ihrer Studie «Finanzplatz Schweiz: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch gemeinsame Anstrengungen von Privatsektor und Politik» hat die Credit Suisse, wie bereits in der Vorgängerstudie vom Herbst 2012, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes untersucht und Strategiebereiche mit besonderem Handlungsbedarf identifiziert.

Um sich auf den eigenen Stärken aufbauend langfristig einen Spitzenplatz unter den internationalen Finanzzentren zu sichern, empfiehlt die Credit Suisse, der Finanzplatz Schweiz möge die durch sie definierten zukünftigen Erfolgsfaktoren umsetzen. Dazu zählt die Credit Suisse 

  • den pragmatischen Umgang der Schweizer Behörden mit dem zunehmenden internationalen Regulierungsdruck und dem wieder erstarkenden Protektionismus, insbesondere durch eine Gewährleistung des Marktzutritts und eine steuerlich kompetitiv ausgestaltete Refinanzierung der Banken
  • den Einsatz effizienter, neuer Technologien als zentrales Element zur Verbesserung der Dienstleistungen für Kunden
  • die Sicherstellung kompetitiver Vorteile durch Schweizer Finanzmarktinfrastrukturanbieter
  • die Wahrung international wettbewerbsfähiger und steuerlich attraktiver Rahmenbedingungen, durch eine voraussehbare Wirtschaftspolitik sowie eine koordinierte Standortförderung, vor allem mit Blick auf den Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften.

Um die Ziele zu erreichen, sollten die Akteure: 

  1. ein zukunftsgerichtetes Wertversprechen des Finanzplatzes Schweiz definieren
  2. die steigenden Kundenanforderungen im Vermögensverwaltungsgeschäft adressieren
  3. den Zugang zu höchstqualifizierten Fachkräften sicherstellen
  4. den Asset-Management-Standort Schweiz international positionieren
  5. das Firmenkundengeschäft als zentralen Pfeiler der exportorientierten Schweizer Volkswirtschaft stärken
  6. Innovation im FinTech Bereich gezielt fördern
  7. die Datensicherheit und Stabilität der Infrastruktur garantieren
  8. das allgemeine Finanz- bzw. Wirtschaftswissen ausbauen
  9. die Koordination der Promotion des Finanzplatzes Schweiz im Ausland verstärken
  10. die Beziehung zu Europa langfristig stabilisieren und globalen Marktzutritt sichern
  11. internationale Standards unter Sicherstellung der Äquivalenz zügig, aber pragmatisch umsetzen
  12. ein attraktives steuerliches Umfeld für Finanz- und Werkplatz schaffen
  13. Rechtssicherheit und Berechenbarkeit gewährleisten sowie 
  14. den Finanzplatz gezielt auf Veränderungen in den weltweiten Handelsströmen ausrichten.

Die Studie der Credit Suisse spricht nach eigenen Aussagen vor allem die Finanzbranche als Ganzes, aber auch die einzelnen Banken und die Politik sowie Behörden an. Sie stellt die für den Finanzplatz Schweiz relevanten Entwicklungen der letzten zwei Jahre dar, vergleicht die Positionierung internationaler Finanzplätze und geht auf wichtige Trends ein.

Dazu gehören unter anderem das anhaltende Wachstum der zu verwaltenden Vermögen in aufstrebenden Volkswirtschaften, die international zunehmend fragmentierte Regulierung und die Digitalisierung im Bankgeschäft. Oder wie Urs Rohner, Präsident des Verwaltungsrates der Credit Suisse Group, es äussert: «Der Finanzplatz Schweiz darf nicht stehen bleiben und muss sich laufend an die neuen Rahmenbedingungen anpassen.»

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