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Das Vorsorge-Wissen in der Schweiz nimmt zu – insbesondere Frauen holen auf

Freitag, 12.09.2014

Drei Viertel aller Schweizer interessieren sich laut Studie für das Thema Altersvorsorge. Für knapp zwei Drittel haben die Leistungen der PK eines neuen Arbeitgebers Vorrang vor dem Lohn. Das Vorsorge-Wissen nimmt zu.

Das Thema „Vorsorge“ interessiert rund drei Viertel aller Personen, die dazu im Rahmen der Studie «Pensionskassenwissen der Schweizer Bevölkerung 2014» befragt wurden. Insbesondere die aktiv Versicherten über 42 Jahre zeigen für diese Thematik reges Interesse. So haben die Leistungen der Pensionskasse bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers für 59% der befragten Personen Vorrang gegenüber einem hohen Lohn. Über die Hälfte der Berufstätigen gibt überdies an, sich bei einem Stellenwechsel aktiv über die Leistungen der neuen Pensionskasse zu informieren.

Rund 27% der Bevölkerung interessieren sich jedoch nicht für das Thema Vorsorge, wie die representative Befragung durch das Institut Léger Schweiz (vormals Isopublic) im Auftrag von AXA Investment Managers ergab. Uninteressiert ist man vor allem weil man schon Rente bezieht, gut abgesichert ist oder das Gefühl hat, genug zu erhalten.

Vorsorge-Wissen hat sich verbessert

Das Vorsorge-Wissen der Befragten hat sich verglichen mit der Umfrage vom Vorjahr verbessert. So konnten 91% der Männer (2013: 90%) und 70% der Frauen (59%) korrekte Angaben zur Frage nach dem gesetzlichen Rentenalter (AHV-Alter) für Männer/Frauen machen. Im Vergleich zu der Umfrage von 2011 hat sich das Wissen insbesondere der Frauen um 20 Prozentpunkte verbessert.

Ausserdem wissen 88% der befragten Personen von der Möglichkeit, PK Geld für den Kauf von Wohneigentum zu verwenden. Rund 85% der Befragten ist zudem bekannt, dass ihr Pensionskassenguthaben bei einem Stellenwechsel vollumfänglich an die Vorsorgeeinrichtung des neuen Arbeitgebers überwiesen wird. Dennoch liegen in der nationalen Stiftung Auffangeinrichtung BVG 2.4 Milliarden Franken an „Nachrichtenlosen PK-Vermögen“; rund 500 000 Arbeitnehmer bzw. Rentner wissen demnach nicht, dass Geld, welches ihnen aus der zweiten Säule zusteht, dort lagert.

Verbessert hat sich auch das Wissen zum Umwandlungssatz verglichen zu früheren Jahren. So wurde die diesbezügliche Wissensfrage von 54% aller befragten Personen korrekt beantwortet. Hingegen wussten 2014 immer noch 19% aller befragten Personen nicht, bei welcher Firma sie ihre Pensionskasse haben. Seit Beginn der Befragung 2011 ist dies jedoch der beste Wert.

Versicherte holen Informationen vor allem bei der Pensionskasse

Bei allfälligen Fragen würde sich mehr als die Hälfte der befragten Personen direkt bei der jeweiligen Pensionskasse melden. Rückläufig ist die Anzahl derjenigen Personen, die sich mit dem Arbeitgeber in Kontakt setzen würden. An dritter Stelle (von 12 möglichen Informationsquellen) steht das Internet (etwa die Homepage der Pensionskasse). Verglichen zur Häufigkeit, mit der die Pensionskasse oder der Arbeitgeber dazu kontaktiert werden, fällt das Internet allerdings noch ab.

Schweizer Pensionskassensystem wird gut geheissen

Bezüglich der Qualität des derzeitigen Pensionskassensystems in der Schweiz zeigen sich die meisten Befragten zufrieden. Nur 26% bis 28% der Befragten wünschen sich eine andere Form der Altersvorsorge. Auch finden 83% der Befragten es richtig, dass freiwillige Zahlungen in die PK steuerlich begünstigt werden.

Bei den Qualitätskriterien einer Pensionskasse geniesst die Sicherheit des Kapitals für die Befragten nach wie vor die höchste Priorität. Am wenigsten Beachtung wird offenbar den überobligatorischen Leistungen geschenkt: nur 41% sehen diese als ‚wichtig‘ an.

Mögliche Reform-Ansätze finden im Jahresvergleich immer in etwa den gleichen Anteil an Zustimmung bzw. Ablehnung. Von den vorgeschlagenen Optionen wird die Kürzung der Renten am wenigsten goutiert. Hingegen ist rund ein Drittel der Befragten „sehr“ und knapp ein Drittel „eher“ damit einverstanden, dass früher mit der Beitragsleistung begonnen wird, also noch vor dem 25. Lebensjahr.

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