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Das Schweizer Vorsorgesystem fällt im europäischen Vergleich zurück

Freitag, 16.12.2016

Die Nachhaltigkeit der Pensionssysteme ist in den letzten Jahren in zahlreichen Ländern dank umfassender Reformen gestiegen. Die Schweiz ist in dieser Zeit allerdings von Rang 7 auf Rang 13 zurückgefallen.

Die Rentensysteme sind in den vergangenen Jahren weltweit stark unter Druck geraten. Viele Länder haben den Reformbedarf erkannt und die Nachhaltigkeit der Pensionssysteme zum Wohle künftiger Generationen erhöht. Dies etwa durch eine Anhebung des gesetzlichen Rentenalters oder durch Absenkungen der Pensionsaufwendungen, wie die Studie «Allianz Pension Sustainability Index», die insgesamt 54 Länder umfasst.

Australien hat das weltweit nachhaltigste Pensionssystem

Australien weist wie schon im letzten Allianz-Ländervergleich 2014 das nachhaltigste Pensionssystem mit dem geringsten Reformdruck auf. Platz 2 belegt Dänemark, gefolgt von Schweden. Mit Chile, Frankreich, Japan, Malaysia und Mexiko konnten fünf Länder mehr als fünf Plätze im Vergleich zum Ranking 2014 gutmachen. Im aktuellen Index deutlich abgerutscht – ebenfalls um mindestens fünf Plätze – ist neben Kroatien, Irland und Russland auch die Schweiz, die vom 7. auf den 13. Rang zurückfiel. Am Ende der internationalen Skala stehen Länder wie Griechenland, Slowenien, China und Thailand, die den höchsten Reformbedarf aufweisen.

Schweiz steht vor grosser demographischer Herausforderung

Hauptgrund für die Herabstufung der Schweiz ist laut Allianz die Verschlechterung der demographischen Prognosen. So wird sich der so genannte Altersquotient, der das Verhältnis der über 65-Jährigen zu denjenigen im Haupterwerbsalter zwischen 15 und 64 Jahren bis ins Jahr 2050 von derzeit rund 25 auf 50 verdoppeln. Das bedeutet, dass immer weniger Erwerbstätige für eine immer grösser werdende Anzahl Rentner aufkommen müssen.

Die Studie hebt zwar auch hervor, dass die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern aufgrund ihrer geringen Staatsverschuldung und dem relativ hohen Renteneintrittsalter immer noch gut dasteht. Dennoch steht ihr Pensionssystem vor grossen Herausforderungen. 

Es sei umso wichtiger, dass die Reform der Altersvorsorge 2020 gelinge, wird Severin Moser, CEO der Allianz Suisse, zitiert. Diese dürfe jedoch nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Altersquotient steigt in vielen Regionen der Welt deutlich an

Der Altenquotient wird bis 2050 in vielen Regionen der Welt deutlich ansteigen, wie die Allianz Studie weiter zeigt. Spitzenreiter ist Lateinamerika mit einer Verdreifachung dieses Wertes; in Nordamerika und Europa wird ein Zuwachs um 75% prognostiziert. Als wesentliche Treiber für diese Entwicklung sehen Allianz Experten vor allem niedrige Geburtenraten sowie den Übergang der Babyboomer-Generation in den Ruhestand.

Private Altersvorsorge wird immer wichtiger

Vor diesem Hintergrund werde der Bedarf an privater Altersvorsorge künftig weiter steigen, wenn der gewohnte Lebensstandard auch im Alter aufrechterhalten werden solle, ist Severin Moser überzeugt.

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