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Das Risiko einer Immobilienblase hat sich vergrössert

Dienstag, 04.08.2015

Schweizer Eigenheimpreise und Hypotheken für Privathaushalte haben im 2. Quartal 2015 unverhältnismässig stark zugenommen. Der Eigenheimmarkt befindet sich zudem im Sog der boomenden Renditeliegenschaften.

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index ist im 2. Quartal 2015 deutlich angestiegen und steht aktuell bei 1,37 Indexpunkten. Gegenüber dem Vorquartal hat der Index innerhalb der Risikozone somit um 0,10 Punkte zugelegt. Dies ist der stärkste Indexanstieg seit dem 4. Quartal 2012, wie die UBS anmerkt.

Hypothekarvolumen und Eigenheimpreise haben stark zugenommen

Die Hypothekarvolumen der privaten Haushalte legten gegenüber dem Vorjahr um rund 3.5% zu. Die Eigenheimpreise haben sich nominal um knapp 2% verteuert. Solche Wachstumsraten scheinen im historischen Vergleich zwar eher moderat, sind angesichts der schrumpfenden Wirtschaftsleistung und der deutlich fallenden Konsumentenpreise jedoch vergleichsweise hoch, wie die UBS schreibt. Der seit Anfang 2014 anhaltende Trend zu einer Abflachung der Verschuldungs- und Preisdynamik wurde im vergangenen Halbjahr parallel dazu gestoppt.

Die Mietpreisentwicklung ist weiter abgeflacht

Auch das Kauf-zu-Mietpreisverhältnis nahm im vergangenen Quartal wieder leicht zu. Denn im Gegensatz zu den Preisen für Eigentumswohnungen flachte die Mietpreisentwicklung weiter ab. Auffallend waren dabei die Mieten bei Neubauten, die zum Vorjahr um 3% fielen.

Kreditanträge für zu vermietende Eigentumswohnungen sind im Allzeithoch

Tiefere Mieten trüben zwar die Renditen von Immobilieninvestitionen, doch im Umfeld von Negativzinsen und Anlagenotstand bleibt auch der Eigenheimmarkt im Sog eines überhitzenden Markts für Renditeliegenschaften. So verharrten die Kreditanträge für zur Vermietung vorgesehene Eigentumswohnungen im 2. Quartal 2015 nahe dem Allzeithoch.

Preiswachstum für Eigenheime dürfte im 2. Halbjahr wieder abnehmen

Der Indexanstieg bestätigt, dass auf dem Eigenheimmarkt noch längstens keine Entwarnung gegeben werden kann. Einerseits ist die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden aufgrund der günstigen Hypothekarzinsen weiterhin sehr hoch, andererseits hat die Investitionsnachfrage nach Immobilien auch auf dem Eigenheimmarkt ein hohes Gewicht erhalten.

Die UBS erwartet jedoch, dass die Preiswachstumsraten bei den Eigenheimen im zweiten Halbjahr 2015 im Einklang mit der konjunkturellen Lage ihren Abwärtstrend wieder aufnehmen.

Es gibt wieder mehr Gafahrenregionen

Der Anstieg des Immobilienblasenindex führt zu Veränderungen auf der Gefahrenkarte. Die Region Luzern zählt aufgrund der Verschärfung der Ungleichgewichte neu zu den Gefahrenregionen. Luzern verzeichnet neben der Region Innerschwyz aktuell die stärksten Preiswachstumsraten aller Gefahrenregionen. Appenzell Innerrhoden – wo die Preise in den letzten zehn Jahren um fast 70% angestiegen sind – gehört neu zu den Monitoringregionen.

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