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«CEO der Basler Deutschland fällt krankheitsbedingt aus»

Freitag, 06.12.2013

Mit diesen Worten kommuniziert die Baloise einen zumindest vorübergehenden Führungswechsel. Sie hatte den vormaligen Auslandchef Jan De Meulder vor einem Jahr entsandt, um das Deutschlandgeschäft zu optimieren und anzukurbeln.

Jan De Meulder, Vorstandsvorsitzender der Basler Versicherungen in Deutschland, ist gemäss dem Versicherungskonzern Baloise erkrankt. Er werde voraussichtlich in vier bis sechs Monaten seine operative Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender wieder aufnehmen, so die Mitteilung.

CFO Deutschland übernimmt Stellvertretung

Die Stellvertretung von Jan De Meulder übernimmt bis zu seiner Rückkehr Jürg Schiltknecht, CFO der Basler Versicherungen in Deutschland. Auf die Zielsetzungen der Basler Versicherungen in Deutschland hätten diese Veränderungen aber keinen Einfluss, wie das Unternehmen schreibt.

Strobel löste De Meulder ab

Die Baloise hatte Jan De Meulder per Anfang 2013 als Geschäftsführer nach Deutschland entsandt, wo er das Amt von Frank Grund übernahm. De Meulder gab seinen Posten als Auslandchef und Mitglied der Baloise-Geschäftsleitung an Martin Strobel ab. Strobel übernahm von De Meulder auch das Verwaltungsratspräsidium der Basler Versicherungen in Deutschland.

Zuvor waren die beiden Deutscher-Ring-Gesellschaften DR Leben und DR Sach zusammengeführt und in die Basler Versicherungen integriert worden. Das Deutschlandgeschäft sollte sodann optimiert werden, damit es weiter wachse.

Baloise will Deutschlandgeschäft optimieren

Die Baloise wollte das Deutschlandgeschäft gezielt weiterentwickeln. Sie wollte das Wachstum stärker auf ertragreiche Segmente ausrichten und die Effizienz der betrieblichen Abläufe steigern. In Segmenten wie Transport, technische Versicherung und fondsgebundene Lebensversicherung sah sie sich als einen der führenden Anbieter in Deutschland. Diese Position solle durch Effizienzsteigerungen, verbunden mit Investitionen in die Infrastruktur, gezielt ausgebaut werden.

Für Martin Strobel war klar, dass die Basler Versicherungen in Deutschland die Kosten senken und die Effizienz steigern mussten. Unter der Führung von Jan De Meulder sollte das Team die dazu nötigen Massnahmen erarbeiten und mit den Gremien abstimmen.

Tatsächlich packte die Baloise die im vergangenen Dezember angekündigte Restrukturierung dieses Jahr an. Sie kündigte an, sich künftig auf die Standorte Hamburg und Bad Homburg konzentrieren zu wollen und Bremen und Nürnberg sollten im Laufe des Jahres 2016 geschlossen werden. Die Optimierungen würden allerdings rund 400 Arbeitsplätze kosten, die man bis Ende 2017 abbauen will. Insgesamt will man mit der Restrukturierung ab 2015 jährlich Kosten in Höhe von 40 Millionen Euro einsparen. Erste Steigerungen der Ertragskraft werden bereits für 2013 erwartet.

Aktie stand lange Zeit unter Druck

Deutschland galt lange Zeit als Sorgenkind der Baloise Gruppe. So wurden in Deutschland 2012 mit 21% der gruppenweiten Prämieneinnahmen lediglich 3% des operativen Gruppengewinns erzielt. Der geplante Umbau wurde daher als gute Nachricht für die Anleger aufgenommen.

Im März dieses Jahres gingen Analysten davon aus, dass die Umstrukturierung zu einer Verbesserung des Vorsteuergewinns 2015 von 7-8% sowie zu einer Verbesserung der Eigenkapitalrendite um 0,5-0,7 Prozentpunkte führen könnte. Das Kursziel lag damals bei 95 Franken.

In der zweiten Jahreshälfte 2012 hatte die Baloise-Aktie um über 25% zugelegt. Das war für Baloise-Chef Strobel aber noch zu wenig. Die operative Ertragskraft sei gross, die Bilanz solide, weshalb er mit weiteren Wertsteigerungen rechnete. Tatsächlich liegt die Baloise-Aktie inzwischen bei 103.90 Franken, was einem Wertzuwachs von weiteren knapp 10% entspricht.

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