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AXA Winterthur soll unter hohem Kostendruck stehen

Montag, 14.02.2011

Die Zentrale der französischen AXA Versicherungsgruppe soll kommuniziert haben, dass AXA Winterthur sparen müsse – Entlassungen eingeschlossen. Grund sei der steigende regulatorische und politische Druck auf das Versicherungsgeschäft, der die Konkurrenzfähigkeit bedrohe.

Im Bereich Leben-Geschäft der AXA Winterthur sollen demnach 20 Mitarbeitende ausscheiden müssen, habe die Geschäftsleitung der AXA Gruppe via Intranet informiert, berichtet die «NZZ am Sonntag». Danach seien gegenüber dem Chef des Ressorts Leben, Anders Malmström, sowie zwei weiteren Führungskräften anonyme Drohungen ausgesprochen worden. Seither werde das betroffene Gebäude in Winterthur durch Sicherheitskräfte der Polizei und der Securitas bewacht.

Ist AXA Winterthur die Cashcow der Gruppe?

Die Pariser Konzernzentrale fordere happige Kostensenkungen. Diese seien in einer E-Mail der Axa-Chefs von Ende Januar an alle Mitarbeitende benannt worden. So seien die Kosten pro Versicherter im Kollektiv- bzw. Pensionskassengeschäft auf 400 Franken von derzeit 470 Franken zu senken. Im Einzelleben-Geschäft dürften die Verwaltungskosten einer Police künftig nur noch 150 Franken statt wie bisher 250 Franken betragen. «Um ein solch tiefes Kostenniveau zu erreichen, müssten die Kosten gewaltig gesenkt werden, mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Anzahl Stellen», zitiert die NZZ am Sonntag einen externen Versicherungsprofi.

Doch ohne strikte Sparbemühungen könnten die eingegangenen Verpflichtungen gegenüber den Kunden künftig nicht mehr profitabel erfüllt werden, sollen die AXA-Chefs erklärt haben. Das sehen die Mitarbeitenden der Schweizer Versicherungs-Tochter offenbar anders. Danach soll AXA Winterthur der Zentrale hohe Beträge abliefern müssen, um damit das Wachstum in Südostasien zu finanzieren. Die Schweizer Tochter diene lediglich als Milchkuh zur Erschliessung neuer Märkte.

Sind strengere Kapitalvorschriften der Auslöser für die Sparmassnahmen?

Die Sparvorgaben könnten mit den strengeren Kapitalvorschriften (SST) zu tun haben, spekuliert die NZZ am Sonntag. Diesen könne Axa-Chef De Castries ausweichen, wenn er aus der Schweizer Tochtergesellschaft eine Axa-Zweigniederlassung machen würde. Die wäre dann nicht mehr dem Swiss Solvency Test unterstellt, sondern den lascheren europäischen Regeln.

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