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Auftrieb für Preisanstieg bei Liegenschaften lässt nach

Mittwoch, 24.04.2013

Preise für Wohneigentum erreichten 2012 ein neues Rekordniveau. Während das Preiswachstum bei Eigentumswohnungen aber nachlässt, steigen die Preise für Einfamilienhäuser und Mieten. Anders präsentiert sich die Lage für Büros und Gewerbe.

Eigentumswohnungsangebot nimmt zu und Preiswachstum ab

Das Angebot an Eigentumswohnungen steigt. Zurzeit werden 5,8% aller bestehenden Eigentumswohnungen zum Kauf angeboten, wobei jede sechste angebotene Wohnung in einer Tourismusregion liegt. Die höchsten Angebotsquoten verzeichnen die Kantone Waadt und Tessin. Erhöht hat sich auch die Vermarktungsdauer. Lag diese in den vergangenen drei Jahren im Schnitt bei 65 bis 70 Tagen, so hat sich dieser Zeitraum im letzten Jahr auf 66 bis 70 Tage erhöht. Dem breiteren Angebot sei aber eine robuste Nachfrage gegenüber gestanden, weshalb sich die Preise auch 2012 weiter erhöht hätten, wie die Immobilienexperten von Wüest & Partner in ihrem «Immo-Monitoring 2013/2» erklären. Für 2013 rechnen sie mit einer Abschwächung des Preiswachstums um 0,9%. «Vor allem die bereits erreichten Preishöhen sowie die Angebotsausdehnung dürften zur Beruhigung in einzelnen Boomregionen beitragen», sind sie überzeugt.

Transaktionspreise für Einfamilienhäuser steigen

Die Neubautätigkeit im Bereich der Einfamilienhäuser hat abgenommen. Demgegenüber hat sich der "Occasionsmarkt" für Einfamilienhäuser erweitert. Entsprechend haben sich die Transaktionspreise erhöht. In Regionen, die sich bis anhin im Windschatten der Boomregionen befanden, sollen sie in den kommenden Monaten überdurchschnittlich zulegen. Die Immobilienexperten gehen davon aus, dass die Transaktionspreise bis Ende 2013 im Schweizer Schnitt um 2,1% steigen werden.

Wohnungsmietpreise werden sich trotz erweitertem Angebot erhöhen

Bei den Mietwohnungen haben sich sowohl die Angebots- als auch die qualitätsbereinigten Abschlussmieten seit 2005 Schweiz weit um 25% bzw. um 13% erhöht. Dies zeigt laut Experten, dass die Nachfrage nach Mietwohnungen nach wie vor hoch ist. Wüest & Partner rechnet deshalb damit, dass die Angebotsmieten – Mieten von inserierten Wohnungen bzw. Objekten mit neuen Mietverträgen  – 2013 um weitere 1,6% ansteigen werden. In den Regionen um die beiden Zentren Genf und Zürich soll dieser Anstieg noch stärker ausfallen. Die zu erwartende Ausdehnung des Angebots wirke sich auf die Preise dabei dämpfend aus, so die Experten.

Büroflächenausdehnung führt zu sinkenden Mietpreisen

Aufgrund der Neubautätigkeit wächst der Büroflächenbestand im langfristigen Mittel jährlich um 1%. Das Flächenwachstum wird sich laut Experten kurz- und mittelfristig weiter fortsetzen. Dies, weil sich die Neubautätigkeit in den vergangenen zwei Jahren nochmals spürbar intensiviert hat. Die Experten gehen daher davon aus, dass die Mietpreise bis Ende 2013 um 2,7% sinken.

Wertschöpfung aus Verkaufsflächen wird weiter zurückgehen

Die Verkaufsflächen in der Schweiz haben zwischen 2002 und 2011 die stärkste prozentuale Flächenausdehnung erfahren. So erhöhte sich die verfügbare Verkaufsfläche pro Kopf trotz Bevölkerungswachstum. Seit Jahren verzeichnet das Gewerbe jedoch stagnierende Umsätze pro Quadratmeter.

Neben der zunehmenden Wettbewerbsintensität im Detailhandel und dem damit einhergehenden Rückgang der Margen spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle, wie die Experten ausführen. Erstens setze sich eine verstärkte Konzentration auf ausgewählte Einkaufsgebiete oder gar einzelne Immobilienkomplexe fort. Zweitens würden Passagen in unmittelbarer Nähe von hochfrequentierten Passantenlagen kommerzialisiert und als Verkaufsflächen rentabel gemacht. Drittens nehme die Bedeutung des Internets als Distributionskanal weiter zu. Damit reduziere sich die immobilienbezogene Wertschöpfung aus Verkaufsflächen. Die Experten erwarten bis Ende 2013 einen Mietpreisrückgang von 2,4%.

Bautätigkeit hält vorerst an

Im Baumarkt spielt das Neubauvolumen von Mehrfamilienhäusern eine tragende Rolle. Es hat sich seit der Jahrtausendwende mehr als verdoppelt. Daran soll sich laut Wüest & Partner auch im laufenden Jahr nichts ändern. Die Immobilienexperten gehen davon aus, dass die Neu- und Umbauausgaben bis Ende 2013 ein Volumen von rund 48 Milliarden Franken erreichen werden. Gegenüber 2012 ist das eine Zunahmen von 3,4%. Bei den Geschäftsflächen rechnen sie mit einem Neubauzuwachs von 2,2%. Die erteilten Baubewilligungen würden überdies darauf hindeuten, dass die Intensität der Bautätigkeit im Bürogebäudesegment – vor allem in den Grossstädten und deren Agglomerationen – weiter anhalte.

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